1:3 trotz starker Leistung
Viel Pech gegen die „Effizienz-Bären“: Straubing Tigers verlieren erstes Halbfinale

01.04.2024 | Stand 02.04.2024, 7:42 Uhr

Geschlagen: Die Straubing Tigers um den Altöttinger Verteidiger Mario Zimmermann (rechts) mussten sich Patrice Cormier und den Eisbären Berlin beugen. − Foto: imago images

Was schief laufen konnte, ist schief gelaufen für die Straubing Tigers im ersten Playoff-Halbfinale der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Beim 1:3 (0:1, 0:2, 1:0) am Ostermontag lieferte das Team von Trainer Tom Pokel ein starkes Spiel ab. Das oft beschworene Scheibenglück war jedoch nicht auf Seiten der Gäste.



Damit legen die Hauptstädter in der Serie „best of 7“ vor, die Chance auf den Ausgleich haben die Gäubodenstädter in Spiel 2 am Mittwoch (Bully 19.30 Uhr) im Eisstadion am Pulverturm.

Assistenzcoach Rob Leask fasste die Pechsträhne der Tigers im ersten Duell bei MagentaSport zusammen: „Eigentlich machen wir ein gutes Spiel. Wir treffen zweimal den Pfosten und auf der anderen Seite geht der Puck über den Schlittschuh ins Tor.“ Darüber hinaus nahmen die Schiedsrichter den Führungstreffer der Straubinger durch Nick Mattinen nach Videobeweis zurück (7. Minute), weil Joshua Samanski ihrer Ansicht nach mit dem Schläger gegen den Schoner von Berlins Goalie Jake Hildebrand geschlagen hat.

Gebürtiger Niederbayer trifft für die Eisbären



Später prallte der Puck nach Schüssen von Marcel Brandt (13.) und Mike Connolly (33.) gegen das Torgestänge. „Wenn diese beiden Schüsse reingehen, gewinnen wir“, meinte „Scharfschütze“ Brandt, der analysierte: „Das aberkannte Tor hat uns den Schwung schon etwas genommen. Wir haben 60 Minuten sehr gutes Eishockey gespielt, das Ergebnis ist unglücklich.“

Das erste Duell im Halbfinale ist vom Resultat her relativ deutlich verlaufen, weil die von MagentaSport-Kommentatoren als „Effizienz-Bären“ titulierten Eisbären Berlin ihre Möglichkeiten konsequenter nutzten. Bis zur 40. Minute schoss der Rekordmeister 14 Mal auf das Tor von Tigers-Torwart Hunter Miska, dreimal ertönte die Torhymne in der mit 17000 Zuschauer ausverkauften „Uber-Arena“. Kai Wissmann (12.), der gebürtige Deggendorfer Manuel Wiederer (24.) und Blaine Byron (29.) waren die Torschützen. Letztgenannter traf sogar mit der Kufe, nachdem er aber keine Kickbewegung machte, hielt das 3:0 auch der Video-Überprüfung stand. Auf der anderen Seite klingelte es erst zwei Minuten vor der Schlusssirene, als Tyler Sheehy im Powerplay den Treffer zum 3:1-Endstand erzielte.

JC Lipon fehlt in Berlin verletzungsbedingt



Die erste von mindestens zwei Reisen in die Hauptstadt stand für Straubing von vornherein unter keinem guten Stern. Beim nervenaufreibenden Zittersieg im Viertelfinalspiel 7 gegen die Schwenninger Wild Wings (3:2) zog sich Topstürmer JC Lipon (sechs Playoff-Treffer) am Samstag eine Beinverletzung zu. Der 30-Jährige konnte nach einem Zusammenprall mit einem Gegenspieler im ersten Halbfinale nicht auflaufen. Über die Schwere der Verletzung machte der Klub keine Angaben. So wie es die Straubinger bei Justin Braun gehalten hatten. Der Verteidiger war nach dem zweiten Viertelfinale ausgefallen, ehe er am Samstag überraschend sein Comeback gab und auch in Berlin mit von der Partie war. An der Niederlage konnte aber der langjährige NHL-Profi nichts ändern. Im Laufe der Partie verabschiedete sich auch der angeschlagene Sandro Schönberger vorzeitig in die Kabine. Für das erste Halbfinale nach zwölf Jahren des Wartens hätten sich die Tigers-Profis und ihre Fans einen anderen Verlauf vorgestellt.