Sieg über Schwenningen
Phantomtor am Pulverturm: Wirbel um Treffer der Straubing Tigers

21.12.2023 | Stand 23.12.2023, 7:52 Uhr

Mann des Abends: JC Lipon (rechts) erzielte beim 6:3-Sieg der Tigers drei Treffer, eigentlich waren es aber nur zwei. − Foto: Harald Schindler

Nach zwei Niederlagen ohne eigenen Treffer haben die Straubing Tigers am Donnerstagabend im Heimspiel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gegen die Schwenninger Wild Wings eine Reaktion gezeigt, einen souveränen Sieg und drei verdiente Punkte eingefahren. Trotz eines klaren Ergebnisses (6:3) wurde hinterher heiß diskutiert, denn das zwischenzeitliche 3:1 war ein Phantomtor.



Der Schwenninger Torhüter Joacim Eriksson hob das Tor bei einer Abwehraktion unbewusst mit seinem Schlittschuh etwas an; JC Lipon brachte das Kunststück fertig und schob den Puck tatsächlich unter dem Außennetz durch (19. Minute). Die Scheibe zappelte im Netz, für die Schiedsrichter und die 4796 Zuschauer im Eisstadion am Pulverturm war auf den ersten Blick nicht ersichtlich, dass der Puck nicht auf regulärem Weg ins Tor gerutscht war. Auch die Gäste reklamierten zunächst nicht und daher hatten die Referees keinen Anlass, den Videobeweis heranzuziehen, um das Phantomtor zu überprüfen. Es blieb bei der Tatsachenentscheidung – Tor. Erst die TV-Bilder von MagentaSport belegten die Fehlentscheidung, die Torschütze Lipon geahnt hatte, wie er im Interview verriet: „Ich hab es nicht gesehen, aber vermutet. Gesagt habe ich natürlich nichts“, sagte das „Schlitzohr“. Trainer Tom Pokel berichtete später auf der Pressekonferenz dazu: „Wir haben es erst im zweiten Drittel erfahren. Die Schiedsrichter haben den Kapitänen gesagt, dass sie einen Fehler gemacht haben. Wir konnten uns die Szene in der zweiten Pause ansehen und haben es dann auch gesehen.“

Ein Wiederholungsspiel wie man es von vergleichbaren Fällen aus der Fußball-Bundesliga kennt, droht nicht. Die Gäste nahmen die kuriose Szene und die Benachteiligung auch schnell hin, Verteidiger Daryl Boyle monierte vielmehr eine zu schwache Leistung seiner Mannschaft in den ersten 40 Spielminuten.



Mattinen legt die ersten drei Treffer auf



Die Tigers dagegen starteten furios in die Partie. Angeführt des überragenden JC Lipon (drei Tore und ein Assist) und Nic Mattinen (drei Assists) schossen sie bis zur 28. Minute einen 4:1-Vorsprung heraus. Mark Zengerle brachte die Gastgeber im ersten Powerplay früh in Führung (2.). Lipon (7., 19., 52./PP1), Marcel Müller (28.) und Marcel Brandt (55.) ließen die weiteren Treffer folgen. Die Wild Wings blieben trotz des klaren Rückstands dennoch lange im Spiel, weil sich die Straubinger zu viele Strafminuten (18) leisten. Mit zwei Überzahltoren durch Zach Senyshyn (16.) und Alexander Karachun (45.) sowie einem Fernschuss von Arkadiusz Dziambor (53.) verkürzten die Gäste, am Ende mussten sie sich dennoch geschlagen geben.

Weiter geht es für die Straubing Tigers am Samstagabend (Bully 19 Uhr) mit einem bayerischen Derby in Ingolstadt.