„Dorfbuam“ nutzen Momentum
Hankofens super Lauf: 500 Minuten ohne Gegentor und vorne dribbelt, trifft und wirbelt Andreas Wagner

08.11.2023 | Stand 08.11.2023, 21:34 Uhr

Mit Power, Energie und Tempo – Andreas Wagner von der Spvgg Hankofen-Hailing. − Foto: Paul Hofer

Fast 500 Minuten hat Torhüter Sebastian Maier (28) keinen Gegentreffer mehr kassiert – und passend zu diesem super Lauf der „Dorfbuam“ in der Bayernliga Nord parierte der Schlussmann am Samstag einen Elfmeter.

Hinten lässt die Spvgg Hankofen-Hailing derzeit nichts zu. Und trifft und trifft und trifft – dreimal gegen Feucht, zweimal gegen Fortuna Regensburg, viermal gegen Bayern Hof, zweimal gegen Coburg und zweimal gegen Abtswind. Macht fünf Siege in Serie, Tabellenrang drei, Tuchfühlung zu den Topteams, nur einen Punkt hinter dem Rangzweiten SC Eltersdorf und gerade Mal drei hinter Spitzenreiter VfB Eichstätt.
„Wir wollen natürlich bis zum Ende vorne mitmischen, machen uns aber keinen Druck und müssen nicht aufsteigen“, verdeutlicht Mittelstürmer Andreas Wagner (28), „sicher wäre es eine super Geschichte, denn die Regionalliga ist eine großartige Klasse“. Die sofortige Rückkehr dorthin – nach wie vor möglich.

„Wir haben ein bisschen gebraucht, bis wir uns auf die veränderten Bedingungen eingestellt haben, es ist in der Bayernliga einfach etwas anders“, blickt Andreas Wagner auf die Herbstserie zurück, „im letzten Jahr in der Regionalliga mussten wir in erster Linie auf die Umschaltmomente lauern, um unsere Offensivaktionen ins Ziel zu bringen. Jetzt hingegen haben wir viel mehr Ballbesitz und müssen im letzten Drittel kreative Ideen entwickeln.“

Starker Konkurrenzkampf durch hohe Trainingsbeteiligung



Doch die haben die „Dorfbuam“ zuletzt immer wieder gefunden: Sie bringen die hohe Kaderqualität auf den Rasen, treten konstant auf, in der Defensive stabil und in der Offensive effizient – und gewinnen selbst enge Begegnungen. Sie spielen einfach besser. Es gibt Zeiten, in denen nichts funktioniert und Phasen, in denen klappt alles. Jedes Vorhaben gelingt, ein Erfolg folgt dem nächsten. Wer das Momentum dann nutzen kann. Die Niederbayern tun es.

Dass sie von schweren Verletzungen verschont geblieben sind und die exzellente Trainingsbeteiligung tun ihr Übriges für das sehr gute Abschneiden in der Bayernliga Nord. „Wir haben immer 16 bis 20 Mann da. Das heizt den Konkurrenzkampf an. Jeder gibt Gas, will sich zeigen, um am Wochenende spielen zu können.“

Kampfansage an den nächsten Gegner



Apropos Wochenende – am Samstag geht es zum ASV Neumarkt. Sieg Nummer sechs in Folge? „Wir haben hier noch eine Rechnung offen und die wird auf alle Fälle beglichen. Fertig. Schluss. Aus“, verdeutlicht Andreas Wagner. Klingt wie eine Kampfansage an den Gegner. Und sie ist es auch: Mit einem 1:2 haben die Hankofener das erste Heimspiel der Saison nämlich in den Sand gesetzt – „dieses Ergebnis ist nicht vergessen und die Niederlage wollen wir unbedingt wettmachen“.

Dazu möchte Andreas Wagner – einmal mehr – seinen Beitrag leisten. Ob er dabei die Bälle zunächst festmacht, um die nachrückenden Mitspieler als Assistgeber für den erfolgreichen Abschluss in Szene zu setzen oder ob der 1,89 Meter große Angreifer handlungsschnell die Situation erkennt, seinem Torinstinkt folgt und die „Bude“ selbst macht – schlussendlich egal!

Der Mittelstürmer, acht Saisontreffer, kann jedenfalls beides. „Der Ball ist schon immer mein Freund gewesen“, scherzt der 28-Jährige „die Hauptsache ist doch, dass wir das Spiel wieder gewinnen“. Um dran zu bleiben, vielleicht Meister zu werden und in die Regionalliga zurückzukehren.