Umstellung auf kleinere Eisfläche
„Das macht sehr, sehr viel aus“: Die Straubing Tigers erwartet in Schwenningen eine Besonderheit

19.03.2024 | Stand 19.03.2024, 5:00 Uhr

Im Mittelpunkt: Goalie Florian Bugl feierte am Samstag im Heimspiel sein Debüt in einem Playoffspiel und tritt am Dienstag im zweiten Viertelfinalspiel erstmals in Schwenningen an. − Foto: Stefan Ritzinger

„Ich bin jetzt im Alter etwas langsamer, vielleicht kommt mir die kleinere Spielfläche entgegen“, sagte Mike Connolly augenzwinkernd vor wenigen Tagen, als er auf die Besonderheit des Straubinger Playoff-Gegners angesprochen wurde. Die Schwenninger Wild Wings haben die kleinste Eisfläche der DEL. Das haben sie sich heuer bislang zunutze gemacht.



Am Dienstagabend (Bully 19 Uhr/MagentaSport) sind die Tigers erstmals in dieser best-of-7-Serie in der Helios Arena zu Gast. Sie reisen, unterstützt von 250 Fans, mit einer 1:0-Führung durch den 5:2-Heimsieg nach Baden-Württemberg. In der Schwenninger Arena am Bauchenberg fehlen vier Meter Breite gegenüber der gewohnten Spielfläche (60 x 30 Meter). Seit November 2020 haben die Wild Wings als einziger DEL-Klub eine Eisbahn mit NHL-Maß und regelmäßig wird noch immer darüber gesprochen, weil es für die Gegner „eine nicht ganz einfache Umstellung ist“, wie Tigers-Verteidiger Marcel Brandt zuletzt berichtete: „Du musst viel schneller reagieren und spielen – das macht sehr, sehr viel aus“, weiß der 31-Jährige.

Dass die verkleinerte Eisfläche eine Trumpfkarte der Wild Wings sein kann, bestätigt ein Blick in die Statistik. Das Team von Coach Steve Walker war in der abgelaufenen Hauptrunde das heimstärkste Team der Liga (vor Straubing), die Tigers verloren beide Partien dieser Saison in der 5300 Zuschauer fassenden Arena und seit deren Umbau vier von sechs Gastspielen.

Tigers-Torwart Bugl: „Der Winkel der Schüsse ist oft anders“



Die Schwenninger tun alles dafür, damit sie einen Vorteil aus den Gegebenheiten ziehen können: „Mit ihrem aggressiven Forechecking haben sie ein System, das darauf ausgelegt ist“, analysiert Tigers-Trainer Tom Pokel. Der 56-Jährige ist aber überzeugt, „dass wir bereit sind“. Was sich für die Spieler ändert, erklärte Tigers-Goalie Florian Bugl im Gespräch mit „Eishockey News“: „Der Winkel der Schüsse ist oft anders und ich muss schneller sein, weil die Passwege kürzer sind“. Von „zwei, drei Millisekunden“ spricht Marcel Brandt, die er und seine Mitspieler „schneller spielen und entscheiden“ müssten.

Panik kommt bei den Straubingern jedoch keine auf. „Wir werden gemeinsam einen Weg finden, um dort zu gewinnen“, betonte Mike Connolly. Allerdings hat Spiel 1 am Samstag verdeutlicht, dass die relativ unerfahrenen Wild Wings (elf Playoff-Debütanten im Kader) auf Augenhöhe mit den Tigers sein können. Zumal in ihrer Helios Arena viel automatisiert abläuft. Bei der Eismaschine, die das Spielfeld aufbereitet, ist das tatsächlich so. Seit dieser Saison fährt sie autonom, ein Eismeister sitzt nur zur Sicherheit darauf, während die Eismaschine mit bis zu 14 Stundenkilometern ohne sein Zutun ihre Bahnen dreht.