Berlin gewinnt drittes Halbfinale
Bus-Beine, Powerplay-Schwäche und erfolglose Aufholjagd: Straubing steht vor dem Saisonende

05.04.2024 | Stand 05.04.2024, 22:47 Uhr

Jubel über das zwischenzeitliche 3:0: Marcel Nöbels reißt den Arm nach oben, nachdem er Tigers-Torwart Florian Bugl die Scheibe ins Netz gelegt hat. − Foto: imago images

Durch zwei Powerplay-Gegentore sind die Straubing Tigers am Freitagabend im dritten Playoff-Halbfinale bei den Eisbären Berlin auf die Verliererstraße geraten und konnten vor 14200 Zuschauern in der Uber-Arena den Rückstand nicht mehr aufholen, so dass die Eisbären auch das dritte Duell der best-of-7-Serie gewannen (3:2) und mit dem Matchpuck in der Sporttasche am Sonntag im Eisstadion am Pulverturm aufschlagen.

Gewinnen die Tigers ihr zweites Heimspiel dieser Serie (Bully 14 Uhr) nicht, ziehen die Eisbären mit einem Sweep ins Finale ein und für Straubing wäre die Saison beendet.

„Wir haben wieder ein gutes Auswärtsspiel gemacht, die Special Teams haben letztlich den Unterschied gemacht. Es ist bitter, wenn du bei Fünf gegen Drei und am Ende Sechs gegen Vier kein Tor machst“, analysierte Tigers-Stürmer Tim Brunnhuber nach der Schlusssirene im Interview mit MagentaSport. Während die Gastgeber im ersten und zweiten Powerplay durch Ty Ronning (10.) und Marcel Nöbels (22.) trafen, konnten die Straubinger wie am Mittwoch bei der 3:4-Niederlage nach Verlängerung erneut eine doppelte Überzahl – trotz bester Schusschancen – nicht für einen Treffer nutzen. Letztlich waren nach Yannick Veilleuxs Konter-Tor zum zwischenzeitlichen 2:0 (17.) die Anschlusstreffer der Straubinger Cole Fonstad (18.; 2:1) und Adrian Klein (34.; 3:2) nicht ausreichend und das erste Playoff-Tor von Klein (20) wertlos.

Anders als in den beiden bisherigen Duellen waren diesmal die Eisbären zunächst spielbestimmend. Die Straubinger hatten nach der Anreise offenbar mit den sogenannten Bus-Beinen zu kämpfen und ließen dem Gegner insbesondere im ersten Drittel zu viel Spielraum. Im Laufe des zweiten Abschnitts wurden die Gäste aktiver und dominanter, aber erneut scheiterten sie zu oft am Berliner Goalie Jake Hildebrand. Daran änderte auch die Schlussoffensive nichts. Es zeichnet sich nun doch ab, dass die kräftezerrende Viertelfinal-Serie gegen die Schwenninger Wild Wings (4:3) und der enorme Aufwand in den ersten Halbfinal-Duellen zu viel Kraft gekostet haben und die Tigers langsam, aber sicher müde werden.

0:3 in der Serie wurde noch nie aufgeholt



Dennoch im Heimspiel am Sonntag wird die Hauptstädter im ausverkauften Eisstadion am Pulverturm noch einmal ein heißer Tanz auf dem Eis erwarten. „Natürlich tut es weh, wir haben jetzt drei Matchpucks gegen uns und ich glaube, so etwas hat noch nie eine Mannschaft aufgeholt“, stellte Tim Brunnhuber nüchtern fest und fasste dann doch noch Mut für eine Kampfansage: „Ich glaube, es könnte auch 3:0 für uns stehen, wir waren in jedem Spiel genauso gut, wenn nicht sogar besser. Und wenn wir so weiterspielen, dann muss sich das Glück doch auch mal drehen.“

− mid