Unerwartete Niederlage gegen Iserlohn
Bei den Straubing Tigers tut sich eine Baustelle auf: „Im ersten Drittel sind wir oft nicht auf der Höhe“

26.12.2022 | Stand 17.09.2023, 6:48 Uhr

Mann des Spiels: Eric Cornel (Mitte) erzielte Straubing um Florian Bugl (links) und Marcel Brandt zwei Treffer. −Foto: Harald Schindler

Böse Überraschung für die Straubing Tigers rund um die Feiertage: Nach der Niederlage in Mannheim (2:4) am Freitag haben sie am Montag auch das Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters (3:4) vor 3916 Zuschauern verloren.



Erst zum zweiten Mal in dieser Saison konnten die Tigers nach einer Niederlage nicht sofort wieder gewinnen. Bis auf ein starkes Mitteldrittel enttäuschten sie am Montag. Insbesondere in Unterzahl – die „Roosters“, schwächstes Powerplay-Team der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), erzielten zwei Überzahltore. Darum war Tigers-Trainer Tom Pokel mit dem „Penaltykilling“ seiner Mannschaft überhaupt nicht zufrieden: „Das war nicht akzeptabel“, schimpfte der 55-Jährige. Außerdem lieferten Brandt & Co. laut Pokel ein „unterdurchschnittliches erstes Drittel“ ab und mussten zwischenzeitlich ein 0:2 aufholen. Das gelang zwar, aber das Spiel zu ihren Gunsten drehen konnten die Niederbayern diesmal nicht. „Im zweiten Drittel hatten wir das 3:2 ein paar Mal auf der Kelle, aber wir haben oft zu langsam gespielt und darum hat Iserlohn gewonnen“, analysierte Pokel.

Zwei Gegentore in 22 Sekunden

Nach den ersten 20 Minuten lagen die Gäubodenstädter verdient zurück, weil Iserlohn kaum Torschüsse zuließ und die Straubinger mit einem Doppelschlag binnen 22 Sekunden durch Casey Bailey (8./PP1) und Hubert Labrie (9.) aus der Feiertagsgemütlichkeit riss. In ihrem Powerplay zogen die Tigers aber erstmals ihr druckvolles Hockey auf und Travis Turnbull erzielte mit einem „Onetimer“ den Anschlusstreffer (20.).

Der Mittelabschnitt erinnerte schon eher an ein Eishockey-Spiel am Pulverturm: Die Tigers machten Druck und kamen durch einen umstrittenen Treffer von Garrett Festerling zum Ausgleich (29.). Der Puck rutschte vom Schlittschuh des Deutsch-Kanadiers über die Torlinie, doch der Treffer hatte selbst nach Video-Analyse der Schiedsrichter Bestand. Mehr sprang für die Gastgeber trotz etlicher Torschüsse nicht heraus.

Daran änderte sich nach dem erneuten Wiederbeginn nicht. Die Straubing Tigers bemühten sich, doch die „Roosters“, die zuvor sechs Mal nacheinander verloren hatten, verteidigten geschickt und nutzten ihr zweites Powerplay in diesem Spiel zum 3:2, als Eric Cornel die Scheibe abfälschte (53.). Der gleiche Spieler traf Sekunden vor Schluss zum entscheidenden 4:2, danach gelang Stephan Daschner von der Mittellinie nur mehr der erneute Anschlusstreffer. Das Spiel verloren hatten die Tigers nach Angaben des letzten Torschützen im ersten Drittel: „Das entwickelt sich langsam zum Problem. Im ersten Drittel sind wir öfter nicht auf der Höhe. Normalerweise kriegen es zwar danach immer wieder hin, aber es ist nicht gut, wenn wir immer einem Rückstand hinterher laufen“, sagte der Verteidiger im Interview mit MagentySport nach der dritten Heimniederlage seines Klubs in dieser Spielzeit.

Tore: 0:1 Casey Bailey (8./PP1); 0:2 Hubert Labrie (9.); 1:2 Travis Turnbull (20./PP1); 2:2 Garrett Festerling (29.); 2:3, 2:4 Eric Cornel (53./PP1, 60./empty-net-goal); 3:4 Stephan Daschner (60.). Strafminuten: 4 – 4.