Philippsreut
Seltsamer Lichtstrahl am Himmel: Das Rätsel ist gelöst

10.06.2016 | Stand 22.09.2023, 0:34 Uhr

Licht am Himmel: Der Philippsreuter Michael Lütje hatte diese Aufnahme am Dienstagabend gemacht.

Rätsel aufgegeben hatte am späten Dienstagabend eine Lichterscheinung am Nachthimmel. Der Philippsreuter Michael Lütje hatte der PNP ein Foto der "Erscheinung" zugesandt und dabei bereits vermutet, dass es sich um einen starken Laser handelt. Nun ist das Rätsel gelöst: Es handelte sich tatsächlich um einen sehr intensiven Laserstrahl, genauer gesagt um ein sogenanntes Lidar-Instrument.

Dies teilte Dr. Natalie Kaifler vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt mit, nachdem sie den PNP-Bericht gesehen hatte. Ausgegangen war der Strahl von der bekannten Messstation in der Gemeinde Bischofsreut, wie sie sagt.

Solche Lidar-Messinstrumente würden von Wissenschaftlern zur Untersuchung der Atmosphäre eingesetzt, so Kaifler: "Unser CORAL-Lidar ist derzeit auf dem Sulzberg bei Bischofsreut stationiert. Es handelt sich um einen kleinen Container, der auf dem Gelände der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe aufgebaut ist."

Der helle Laserstrahl, der senkrecht in den Himmel gerichtet ist, ist einige Kilometer sichtbar, vor allem bei leichter Bewölkung − so wie es auch am Dienstagabend der Fall war.

Für den Flugverkehr stellt dieser intensive Laser indes keine Gefahr dar: "Wir sprechen uns vor den Messungen mit der deutschen Flugsicherung ab."

Anders würde das freilich gar nicht gehen − schließlich leuchtet dieser Laser extrem weit. "Mit Hilfe des Lidars machen wir sehr genaue Messungen der Dichte und der Temperatur der Atmosphäre, und zwar bis in eine Höhe von 100 Kilometern, die gemeinhin als Grenze zum Weltraum gilt", so Kaifler. "Unser wissenschaftliches Interesse gilt vor allem Wellen, die sich in der Atmosphäre ausbreiten und mit deren Quellen, Ausbreitung und Wechselwirkung noch viele offene Fragen verknüpft sind. Dies ist vor allem von Bedeutung für die Verbesserung von Klima- und Wettermodellen."

− jj

Mehr dazu am 11.6. in Ihrer PNP, Ausgabe FRG.