April 1945, die Piloten der 8. US-Luftflotte werfen Bomben auf den Bahnhof ab, drehen ab und hinterlassen ein Trümmerfeld. Rund 450 Menschen sterben. Die Folgen der Luftangriffe beeinträchtigen Baumaßnahmen bis heute, wie nun wieder in der Luitpoldstraße zu sehen ist.
Die Wörter "Nr. 1, Blindgänger Verdachtspunkt" hat ein Baustellenmitarbeiter auf den Straßenbelag auf Höhe des BRK-Seniorenheims mit Markierspray gesprüht. Der städtische Geschäftsleiter Josef Hofmeister und Florian Loibl vom technischen Bauamt bestätigen auf PZ-Nachfrage, dass sich in diesem Bereich ein Überbleibsel aus den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs unter der Erde befinden könnte. Die Betonung liegt auf dem Wort "könnte" und auf dem bewusst gewählten Konjunktiv.
Bei der gesamten Baumaßnahme Luitpoldstraße und Preysingstraße gibt es nur einen Verdachtsfall. Je nach Witterung werde die Straße im betroffenen Bereich Mitte bis bis Ende Oktober aufgerissen. Weil es nicht möglich ist, oberflächlich zu sondieren, begleiten Fachkräfte des Kampfmittelräumdienstes die Baggerarbeiten und sondieren nach jetzigem Plan bis zu einer Tiefe von knapp zwei Metern. Ausgehoben wird der Untergrund bis zu einer Tiefe von 90 Zentimetern. Stadt und Kampfmittelräumdienst stehen Hofmeister und Loibl zufolge in enger Abstimmung, um hier die nötige Vorsorge zu treffen.
"Einen konkreten Hinweis gibt es nicht, aber wir müssen die Sache abklären", unterstreicht der Geschäftsleiter. So werden sich Baggerfahrer und Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes auf die Suche nach einem Blindgänger begeben, den es vielleicht gar nicht (mehr) gibt.
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