Plattling
Ziemlich beste Freundinnen: Wie Kinder und Senioren gemeinsam Spaß haben

20.05.2019 | Stand 18.09.2023, 3:43 Uhr

Zitternd und gleichzeitig erfreut über Sinas Geste, greift diese Dame zu und lässt sich den rumänischen Aufstrich schmecken. −Fotos: Häusler

Nicht ohne meine Freundin. Darauf beharrt die sechsjährige Sina. "Ich bin schon ein Schlaufuchs", erzählt sie dem Reporter ungefragt. Ein Schlaufuchs, der gerne auf dem Schoß von Freundin Erika Seiderer sitzt. Dass die 78-Jährige locker ihre Uroma sein könnte, stört Sina nicht im Geringsten. Das Gegenteil ist der Fall. Das Vorschulkind und die Seniorin, die im Plattlinger BRK-Heim im Isar Park wohnt, kennen sich seit drei Jahren, sehen sich mehrmals wöchentlich. Die beiden sind ziemlich beste Freundinnen − über Generationen hinweg.

Dass sich Sina und Erika überhaupt kennen, haben sie der Erl-Immobiliengruppe zu verdanken, die den Isar Park vor über elf Jahren umgebaut hat, und Kinderpflegerin Rita Weber, die die generationenübergreifende Arbeit zwischen Kindergarten und Seniorenheim vorantreibt. Ebenso förderlich – insbesondere für die unabdingbare Kommunikation – ist, dass sich die beiden Einrichtungen nicht nur architektonisch unter einem Dach befinden, sondern dem BRK-Kreisverband Deggendorf angehören.

Sina hat noch eine Freundin, eine gleichaltrige: Hannah heißt sie. Müsste jemand Yin und Yang anhand zweier Kinder darstellen – die beiden wären die richtigen dafür. Während Sina ihrem Mitteilungsbedürfnis freien Lauf lässt, begegnet Hannah den Senioren ruhiger, wenngleich ebenso offen. Begleitet von Florian (5), Julian (3) und Projektleiterin Rita Weber klopft sie an der Tür von Rosina Schiller (94). "Wir backen heute, möchten Sie mitmachen?", fragt das Mädchen die Seniorin, die antwortet: "Ja, gerne."

Rosina Schiller greift zu ihrem Rollator und schlendert mit den Kindergartenkindern zum Aufzug. Unaufgefordert drücken die beiden Burschen den Knopf und stellen sich sogleich links und rechts in die geöffnete Schiebetür, damit diese die oftmals langsameren Heimbewohner nicht einquetscht. "Das ist unsere Aufgabe, wenn wir die Senioren holen", sagt Florian, während Rita Weber lächelnd nickt.
Die ganze Geschichte lesen Sie am Dienstag, 21. Mai, in Ihrer Plattlinger Zeitung.