Plattling
Immer weniger Straftaten: Dennoch fühlen sich einige Menschen unsicher

09.05.2019 | Stand 18.09.2023, 3:41 Uhr

Setzen auf Transparenz: Erster Polizeihauptkommissar und Dienststellenleiter Hermann Bieringer (r.) sowie Polizeihauptkommissar Albert Dachs, der bis Ende September seinen Dienst im Zuge eines Personalentwicklungsprogrammes in Plattling verrichtet. −Foto: Häusler

Erneut meldet die Polizei-Inspektion Plattling weniger Straftaten. 2017 waren es noch 1587 Fälle, im vergangenen Jahr nur noch 1558. Das ist der niedrigste Wert im Zehnjahresvergleich und sollte für ein allgemeines Gefühl der Sicherheit sorgen. Dass das subjektive Sicherheitsgefühl einzelner Personen mit den von der Polizei erfassten Fallzahlen nicht immer auf einer Linie liegt, erkennen auch Dienststellenleiter und erster Polizeihauptkommissar Hermann Bieringer sowie Polizeihauptkommissar Albert Dachs, der bis Ende September den Stellvertreterposten inne hat. Mit Transparenz will die Polizei entgegenwirken und klärt im Pressegespräch auf.

Während bayernweit die Zahl der Straftaten um 1,4 Prozent und niederbayernweit um 0,3 Prozent stieg, sank sie im Einzugsgebiet der Dienststelle, das die Städte Plattling und Osterhofen sowie die Gemeinden Stephansposching, Moos, Küzing, Otzing, Aholming, Buchhofen, Oberpöring und Wallerfing umfasst, um 1,8 Prozent. Auf einer Fläche von 363 Quadratkilometern sind die Polizisten rund um Bieringer für die Sicherheit von 41150 Einwohnern zuständig.

Von den 1558 Fällen klärten die Beamten 1137 auf. Dies entspricht einer Aufklärungsquote von 73 Prozent (Vorjahr: 67,3 Prozent). Für den Plattlinger Stadtbereich wurde gar ein Wert von 74,78 Prozent erreicht. Zum Vergleich: Bayernweit liegt die Quote bei 65 Prozent, in Niederbayern bei 68 Prozent. Damit trumpft die Plattlinger Dienststelle mit einer überdurchschnittlichen Aufklärungsquote auf. "Und es ist auch die höchste Quote im Zehnjahresvergleich", schiebt Dachs nach.

Wer beging die 1558 Straftaten? 926 Tatverdächtige führt die Polizei in der Statistik auf, davon 693 Männer und 233 Frauen. Bemerkenswert ist der Anteil nichtdeutscher Staatsangehöriger. Mit 294 Personen liegt der Anteil bei 31,7 Prozent. Anders ausgedrückt: Fast jede dritte Straftat lässt sich einem Ausländer zuordnen. "Da der Ausländeranteil in Niederbayern bei 8,53 Prozent lag, waren Nichtdeutsche überproportional häufig an Straftaten beteiligt", sagt die Plattlinger Polizeispitze.

Wenn ein Einsatz aus 2018 bei den Plattlingern in Erinnerung blieb, dann war es das Großaufgebot in der Flüchtlingsunterkunft. Bieringer differenziert und erläutert, dass Menschen, die dort wohnen, nur einen kleinen Bruchteil der 294 tatverdächtigen Ausländer darstellten. "Außenwirkung haben die Taten der Flüchtlinge sehr selten." Erntehelfer aus Osteuropa, Durchreisende und weitere Menschen ohne deutschem Pass stehen ihm zufolge mindestens genauso häufig im Konflikt mit dem Gesetz. Den Höchststand der Gesamtstraftaten verzeichnete die Plattlinger Polizei übrigens im Jahr 2012 mit 2333 Delikten – drei Jahre, bevor Millionen Menschen nach Europa geflüchtet sind.

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