"Ich dachte schon, ich wäre der einzige, der eine Nase hat." Alleinstehend ein durchaus komisch wirkender Satz. Doch im Zusammenhang mit dem Gestank, der immer wieder über Plattling (Landkreis Deggendorf) zieht, scheint er nicht mehr lustig. Bürgermeister Erich Schmid nutzte diese Worte am Donnerstag in der Pankofener Ortsteilversammlung, nachdem Georg Hackl den unangenehmen Geruch angesprochen hatte. Die Verantwortung dafür liege bei Südzucker, antwortete Schmid.
Als Anwohner Grünaus nehme der Bürgermeister die Geruchsprobleme immer wieder wahr. Jedesmal schreibe er an den Betriebsleiter der Zuckerfabrik. "Das kann ich beweisen", betonte er, deutete auf sein Smartphone und rollte das Problem von vorne auf: Im Februar sei es erstmals zu diesem Gestank gekommen. Laut Schmid stellte sich heraus, dass die Belüftung der neuen Südzucker-Kläranlage nicht richtig funktionierte. Am 9. Juli sei die Kläranlage "vollkommen geleert" worden. "Belüftung und Zuleitungen waren kaputt." Dann sei ein Teich gekippt, führte der Bürgermeister fort. Tanklaster mit Wasserstoffperoxid seien angerollt, um die Anlage damit zu versorgen. Die Witterung und der Wind trugen den Geruch bis in die Innenstadt, oft in den Abendstunden.
Das Stadtoberhaupt machte den Pankofenern deutlich, was er auch der Werkleitung klar gemacht habe: "Wir werden das so nicht hinnehmen." Sogar der Schritt, die Betriebserlaubnis zu beklagen, sei erwogen worden. Die Stadt habe auch das Landratsamt Deggendorf und die Regierung von Niederbayern, also die zuständigen Genehmigungsbehörden, auf den Gestank aufmerksam gemacht.
− chh
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