Plattling
Serie "Zurückgeblättert": Plattlings vergessene Hymne

27.08.2018 | Stand 25.10.2023, 10:47 Uhr

Die Noten hat er auch nach 30 Jahren noch: Peter Hüttl war lange Jahre Direktor der Berufsfachschule für Musik und komponierte die Melodie der "Hymne auf Plattling". −Foto: Mühlehner

Die PZ macht in der monatlichen Serie "Zurückgeblättert" einen Zeitsprung ins Jahr 1993. Vor 25 Jahren erinnerten wir daran, dass 1988 die "Hymne auf Plattling" entstand. Jetzt die Erinnerung an die Erinnerung – denn die Hymne ist erneut in Vergessenheit geraten.

"Nein, die kenn’ ich nicht." Roman Fischer überlegt kurz, dann lacht er. "Plattling hat eine Hymne?" In der Stimme des stellvertretenden Landrats schwingt Neugierde mit − vielleicht auch ein bisschen Begeisterung. Ja, Plattling hat tatsächlich eine Hymne. Allerdings kennt die niemand. Und wenn nicht einmal der Hobby-Heimatforscher Roman Fischer davon weiß, dann soll das schon was heißen.

Denn das Loblied an die Isarstadt ist schon kurz nach seiner "Geburt" in Vergessenheit geraten. Im Jahr 1988 hatte der bekannte Heimatdichter und Autor Josef Widl anlässlich des 100. Jubiläums seit der Stadterhebung Plattlings den Text für eine Hymne verfasst. Peter Hüttl, ehemaliger Direktor der Berufsfachschule für Musik, komponierte dazu die passende Melodie.Vier Strophen umfasst das Werk. Josef Widl, der auch "nette G’schichterl für die Plattlinger Zeitung schreibt", wie es in dem Artikel von 1993 heißt, teilte den Text in eine Begrüßung, eine Liebeserklärung an die Isarstadt sowie die Themen Landwirtschaft und Industrie. Mittlerweile ist der ehemalige Rektor der Plattlinger Grundschule verstorben. Vergessen ist er nicht. "Der war gut", sagt Roman Fischer anerkennend.

Und deshalb sollte auch die Musik für seine Hymne gut sein. Mit Peter Hüttl hat Widl den richtigen Komponisten gefunden. Einen vierstimmigen Satz für einen gemischten Chor hat sich der langjährige Schuldirektor laut PZ-Artikel von dem damals 45-Jährigen gewünscht – und so habe sich Hüttl "einmal einen Nachmittag hingesetzt" und die Melodie für die neue Hymne geschaffen. Die PZ trifft den heute 75-Jährigen an seinem ehemaligen Arbeitsplatz. Auf einem schwarz glänzenden Klavier spielt er die Noten, die vor 30 Jahren entstanden. Feierlich und eingängig ist die Melodie – und genau so soll sie sein, sagt Peter Hüttl auf die Frage, was eine Hymne ausmache. "Sie muss – in Anführungszeichen – ,leicht‘ nachzusingen sein", erklärt er.
Mehr dazu lesen Sie am Dienstag, 28. August, in Ihrer Plattlinger Zeitung.