Landkreis Deggendorf
Landkreis verhindert Tariferhöhung im ÖPNV

15.11.2019 | Stand 25.10.2023, 11:18 Uhr

Schüler besteigen am Deggendorfer Schulzentrum einen Bus. De Schülerverkehr macht fast 90 Prozent des ÖPNV im Landkreis aus. Künftig können auch Nicht-Fahrschüler das Netz-Ticket für Fahrten nach der Schule im ganzen Landkreis erhalten. −Foto: Archiv Binder

Der Landkreis Deggendorf will den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) durch Ausgleichszahlungen an die Busunternehmen stützten und verhindert damit 2020 eine berechnete Tarifsteigerung von 14,4 Prozent. Gleichzeitig wird das Angebot eines Netztickets auf Nicht-Fahrschüler ausgedehnt.

Der Wirtschafts- und der Kreisausschuss haben am Freitag in ihren Sitzungen mit einstimmigen Empfehlungsbeschlüssen den Weg dazu geebnet, das letzte Wort hat am 6. Dezember der Kreistag. In den Diskussionen schwang eine gehörige Portion Skepsis mit, denn die vielen neuen zusätzlichen Angebote werden kaum nachgefragt.

Rund 90 Prozent des ÖPNV im Landkreis macht der Schülerverkehr aus, wofür der Landkreis rund 3,5 Mio. Euro im Jahr ausgibt. Auf weitere knapp 1,5 Mio. Euro belaufen sich laut Kreiskämmerer Werner Neupert mittlerweile die Kosten für den übrigen ÖPNV.

Die Zahl der beförderungspflichtigen Schüler des Landkreises hat 2019 gegenüber dem Vorjahr stark abgenommen von 3632 auf 3434. Das bedeutet für die In der Verkehrsgemeinschaft Landkreis Deggendorf (VLD) zusammengefassten Busunternehmen Einnahmeeinbußen von 134000 Euro, weil entsprechend weniger Schülermonatskarten verkauft werden. Gleichzeitig rechnet der VLD mit Kostensteigerungen von 145000 Euro. Um das Defizit auszugleichen, wäre eine Tariferhöhung von 14,4 Prozent notwendig. Die Tarifsteigerung würde alle ÖPNV-Nutzer treffen. Im Hinblick auf die Anstrengungen, den ÖPNV attraktiver zu gestalten und die Leute weg vom Auto hin zum Bus zu bewegen, wäre das ein fatales Zeichen, betonten Landrat Christian Bernreiter und Neupert. Deshalb soll der Landkreis einspringen und die zusätzlichen Belastungen auffangen.

Mehr dazu lesen Sie in der Deggendorfer Zeitung vom 16. November.