Bis zum Dachstuhl ausgebrannt
Zwei Personen wurden bei Wohnhausbrand in Unterwössen verletzt

26.11.2023 | Stand 26.11.2023, 15:47 Uhr

Mit Unterstützung der Drehleitern aus Unterwössen und Grassau versuchten die Wehren, den Dachstuhl zu schützen und übrige Brandnester zu löschen. Hier kann man an den Fenstern erkennen, wie sich das Feuer seinen Weg in Richtung Dachstuhl suchte. − Foto: Kreisfeuerwehrverband Traunstein

Mit der Einsatzmeldung „B3 – Zimmerbrand“ sind die Einsatzkräfte der Feuerwehr Unterwössen am gestrigen Sonntag gegen 8.29 Uhr durch die Integrierte Leitstelle Traunstein zu einem Brandeinsatz in ein Vierparteienhaus am Zeilerweg alarmiert worden. Beim Eintreffen der Wehr wurde die Alarmstufe dann wegen des doch großen Brandgeschehens auf „B4 – Wohnhausbrand“ erhöht.

Insgesamt waren rund 70 Feuerwehrleute für die Löscharbeiten im Einsatz. Zwei der Hausbewohner kamen mit den Rauchgasen in Kontakt und mussten durch den Rettungsdienst zur Weiterbehandlung ins Krankenhaus gebracht werden. Die Schadenshöhe bewegt sich nach erster Schätzung im mittleren sechsstelligen Bereich. Die Ursache ist derzeit noch nicht bekannt und Bestandteil der polizeilichen Ermittlungen.

Flammen schlugen meterweit aus den Fenstern

Bereits bei Ankunft der ersten Einsatzkräfte aus Unterwössen schlugen die Flammen meterhoch aus den bereits geborstenen Fenstern und suchten sich ihren Weg in Richtung Dachstuhl. Die Floriansjünger starteten sofort einen umfangreichen Löschangriff unter Atemschutz im Inneren des Gebäudes sowie mit Unterstützung der Drehleitern aus Unterwössen und Grassau von außen, um den Dachstuhl zu schützen. Die Wasserversorgung wurde zunächst über die Fahrzeugtanks der Löschfahrzeuge sowie über einen nahegelegenen Hydranten sichergestellt. Zusätzlich wurde eine Schlauchleitung vom Wössner Bach aufgebaut, diese musste aber nicht in Betrieb genommen werden, da die gezielten Löschmaßnahmen durch die zahlreichen Atemschutztrupps schnell Wirkung zeigten.

Nach rund einer Stunde intensiver Löscharbeiten konnte die Einsatzleitung um Kommandanten und Einsatzleiter Michael Klauser von der Feuerwehr Unterwössen „Feuer aus“ an die Integrierte Leitstelle melden. Die Nachlöscharbeiten dauerten anschließend noch bis etwa 12.30 Uhr an, ehe alle Glutnester aufgespürt und abgelöscht waren. Dazu kam unter anderem eine Wärmebildkamera zum Einsatz. Auch wurden Lüfter aufgestellt, damit der Brandrauch aus dem Wohnhaus geblasen werden konnte.

Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs befanden sich im Gebäude nur zwei Bewohner. Der 73-jährige Mann sowie seine 68-jährige Ehefrau konnten das Gebäude rechtzeitig verlassen, kamen jedoch mit dem Brandrauch in Berührung. Beide wurden zur Weiterbehandlung ins Krankenhaus gebracht. Eine Gebäudehälfte mit zwei Wohnungen ist derzeit nicht bewohnbar. Für die betroffenen Personen wurden bereits Ersatzunterkünfte gesucht. Den Wehren ist es gelungen, dass sich das Feuer nicht auf die angrenzenden Nachbargebäude ausbreitet und zwei der vier Wohneinheiten im Gebäude voraussichtlich bewohnbar bleiben.

Neben der zuständigen Feuerwehr aus Unterwössen wurden Löschmannschaften aus Oberwössen, Schleching, Marquartstein und Grassau alarmiert. Aus Traunstein machte sich eine Besatzung mit dem Gerätewagen Atemschutz auf den Weg, und die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung war ebenfalls im Einsatz. Die Feuerwehren waren mit rund 70 Einsatzkräften vor Ort, zehn weitere rettungsdienstliche Kräfte waren mit zwei Rettungswagen, einem Notarzt, einem Einsatzfahrzeug der Schnellen Einsatzgruppe sowie dem Einsatzleiter Rettungsdienst vor Ort.

Ursache ist noch Bestandteil der Ermittlungen

Seitens der Kreisbrandinspektion waren Kreisbrandmeister Thomas Mayr und Kreisbrandinspektor Josef Egginger sowie Thomas Schmelz von der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein im Einsatz. Kreisbrandrat Christof Grundner und der „Atemschutz“ Fach-Kreisbrandmeister Stefan Thurner konnten bereits auf Anfahrt den Einsatz wieder abbrechen. Die Polizei Grassau hat die ersten Ermittlungen zur Ursache und Schadenshöhe übernommen. Die weitere Sachbearbeitung übernimmt nun der Kriminaldauerdienst der Kriminalpolizeiinspektion Traunstein. Eine erste Schätzung geht von einer Schadenshöhe im mittleren sechsstelligen Bereich aus. Wie es zum Brand kam, steht nicht fest und ist Bestandteil der Ermittlungen.

− red