Fünf Alarme unter der Woche
Zum Finale einer starken Einsatzwoche eine Großübung bei der Traunreuter Feuerwehr

26.04.2024 | Stand 26.04.2024, 17:50 Uhr

Atemschutztrupps der Traunreuter Wehr erkundeten nach dem Gasgeruch an einer Autowerkstatt am Donnerstagabend mit Messgeräten die Umgebung. Um speziellere Messwerkzeuge zur Verfügung zu haben, wurde die Freiwillige Feuerwehr Trostberg mit dem Messzug Nord nachalarmiert. Ein ausgasender Ölabscheider wurde als Ursache ermittelt werden, der Einsatz nach rund dreieinhalb Stunden beendet. − Foto: Fdl/Bemi

Wegen Gasgeruchs in einer Autowerkstatt in der Trostberger Straße an der Ecke zur Waginger Straße musste die Feuerwehr Traunreut am Donnerstag, 25. April, kurz nach 17 Uhr bereits zum fünften Mal ausrücken. Verletzte gab es dabei nicht, und die Floriansjünger hofften anschließend, dass es bis zur Großübung am Samstag am Rathausplatz ruhiger bleibt.

Wie die Polizei meldet, hatte der Kfz-Betrieb am Donnerstag um 17.04 Uhr den verdächtigen Gasgeruch selbst gemeldet: „Beim Eintreffen der Einsatzkräfte war die genaue Herkunft des austretenden Geruchs aus dem angrenzenden Gullischacht unbekannt. Der Bereich wurde daraufhin großräumig abgesperrt und die Betriebsangehörigen unverletzt aus dem Gefahrenbereich gebracht.“ Im späteren Verlauf konnte als Ursache der Ölabscheider des Betriebs eruiert werden. „Vermutlich führte das Gemisch aus Öl und Felgenreiniger zur Gasbildung. Um eine mögliche Entzündung des Gemischs ausschließen zu können, musste der Inhalt durch eine externe Firma abgesaugt werden.“

50 Einsatzkräfte am Donnerstag vor Ort

Vor Ort war ein Einsatzleiter Rettungsdienst, eine Besatzung des Rettungsdienstes, die Freiwilligen Feuerwehren Traunreut und Trostberg mit insgesamt 50 Einsatzkräften, die Kreisbrandinspektion Traunstein sowie die Stadtwerke Traunreut und Erdgas Südbayern. Für die Dauer des Einsatzes kam es zu Verkehrsstörungen in der Waginger Straße und dem angrenzenden Parkplatz eines Verbrauchermarktes.

Die arbeitsreiche Einsatzwoche hatte für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Traunreut schon am Montag, 22. April, begonnen: Am Montagnachmittag lösten die Piepser der Kameradinnen und Kameraden das erste Mal aus und riefen sie zur Stadtmitte. Dort litt eine Person in ihrer Wohnung im ersten Obergeschoss an einer akuten Erkrankung, so dass sie diese nicht mehr selbstständig verlassen konnte. Der BRK-Rettungsdienst und ein Notarzt stabilisierten den Kreislauf des Erkrankten vor Ort. Im Anschluss musste der Patient möglichst schonend über die Drehleiter der Feuerwehr liegend aus der Wohnung gerettet werden. Damit die Drehleiter uneingeschränkt genutzt werden konnte, musste die Straße komplett gesperrt werden.

Feuerwehr kommt für Versickerungsversuche mit dem TLF

Bei der zweiten Hilfeleistung in dieser Woche handelte es sich um einen Unterstützungseinsatz für den Bauhof. Für Wasserversickerungsversuche wurde das Tanklöschfahrzeug 24/50 zur Verfügung gestellt. „Wir helfen uns öfter ganz unkompliziert aus, das klappt sehr gut“, schildert Kommandant Konrad Unterstein, der dabei auch die gute Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen vom Bauhof hervorhob.

Mutter sperrte ihr Kleinkind in Auto ein

Der dritte Einsatz ließ nicht lange auf sich warten. Am Dienstagabend, 23. April, sperrte eine Mutter versehentlich ihr kleines Kind samt Fahrzeugschlüssel in ihrem Fahrzeug ein. „So etwas ist auch für uns nicht alltäglich“, so der Aktivenchef. Letztlich musste die Scheibe der Fahrertüre entfernt werden. Die Mama konnte ihr Kind, welches von der ganzen Aktion durch seinen gesunden Schlaf nicht viel mitbekommen hatte, nach kurzer Zeit unverletzt wieder in den Händen halten.

Am Mittwoch, 24. April, ging es für die Floriansjünger dann mit einer Wohnungsöffnung weiter. „Die Alarmmeldung ,Hilflose Person in Wohnung‘ gehört mittlerweile zum Tagesgeschäft, das kommt sehr häufig vor“, erklärt Kommandant Unterstein. Die Wohnung war schnell geöffnet. Glücklicherweise stellte sich der Einsatz als weniger dramatisch heraus.

Die fünfte Alarmierung war am Donnerstagnachmittag, 25. April, der verdächtige Gasgeruch auf dem Betriebsgelände des Autohauses im Gewerbegebiet Ost. Am Samstag, 27. April, geht es für die Floriansjünger weiter. Als Auftakt ihres Jubiläumsjahrs anlässlich des 75-jährigen Bestehens wird eine große Einsatzübung im Rathaus stattfinden. Die Freiwilligen Feuerwehren aus Stein, Matzing, Pierling, Palling und Trostberg sowie die Werkfeuerwehr BSH werden ebenfalls vor Ort sein wie das THW Traunreut. Wie die beiden Kommandanten Konrad Unterstein und Karl-Heinz Erhard mitteilen, ist bei dieser Übung Gaffen ausdrücklich erwünscht. Die Bevölkerung ist eingeladen, die Übung zu verfolgen. Wer kommen will, sollte am Samstag gegen 13.30 Uhr am Rathausplatz sein, so der stellvertretende Kommandant Erhard.

Festakt mit über 300 Gästen im k1 im Oktober

Des Weiteren gibt es als weitere Veranstaltungen im Jubiläumsjahr noch etliche Infostände, das traditionelle Spritzenhausfest, noch einmal Showübungen auf dem Rathausplatz, das Kinderferienprogramm, einen Gedenkgottesdienst sowie eine Ausstellung im k1. Als großer Abschluss wird ein Festabend im k1 mit über 300 Gästen gefeiert.

Da die Freiwillige Feuerwehr Traunreut immer auf der Suche nach Nachwuchs für die Jugendfeuerwehr ab zwölf Jahren, aber auch bei der Quereinsteigergruppe der über 20-jährigen Neulinge ist, ist es das Ziel des Festjahres, die aktive Mannschaft wieder zu verstärken. Die Ehrenamtlichen hoffen, viele neue Gesichter in ihren Reihen begrüßen zu können. Auch neue fördernde Mitglieder im Feuerwehrverein sind willkommen.

− red