Ruhpolding/München
Weihbischof emeritus Bernhard Haßlberger in den Ruhestand verabschiedet

27.06.2023 | Stand 27.06.2023, 13:14 Uhr

„Sinn für das Große und Vielfältige des kirchlichen Lebens“: Mit einer feierlichen Vesper im Münchner Liebfrauendom ist Weihbischof emeritus Bernhard Haßlberger von Kardinal Reinhard Marx (links) in den Ruhestand verabschiedet worden. −Fotos: Erzbischöfliches Ordinariat München/Robert Kiderle“.

Kardinal Reinhard Marx hat am Sonntag mit einer feierlichen Vesper im Münchner Liebfrauendom Weihbischof emeritus Bernhard Haßlberger in den Ruhestand verabschiedet. Der Erzbischof von München und Freising würdigte die vielen Bereiche, in denen Haßlberger sich um das Erzbistum verdient gemacht hat und seinen „Sinn für das Große und Vielfältige des kirchlichen Lebens“.

„Auch sogenannte kleine Leute können ein großes Leben vor Gott haben“

Bernhard Haßlberger habe durch seine Arbeit in der Erzdiözese, in „der Theologie, in der Pastoral, in den Aufgaben der Seelsorge im speziellen Bereich, bis auch in die Aufgaben des Dompropstes“ immer gezeigt, dass er offen sei für die vielfältigen Nöte der Menschen. Dabei habe er auch einen wichtigen Beitrag geleistet „für eine gute Balance zwischen Freising und München“. Kardinal Marx erinnerte zudem an die bescheidenen Wurzeln des gebürtigen Ruhpoldingers, der aus einfacheren Verhältnissen stamme; er stehe dafür ein, „dass auch alle sogenannten kleinen Leute ein großes Leben haben vor Gott. Das ist ein Zeugnis, das für uns als Kirche von großer Bedeutung ist und von großer Wichtigkeit“, sagte der Erzbischof in seiner Predigt zur Vesper. Haßlberger sei ihm als ein Mensch begegnet, „der neugierig ist auf das Leben“, der ihn treu zur Seite stand und mit einem regen, aufmerksamen Geist gesegnet sei – „eine Leseratte“ im besten Sinne. Schließlich, so Marx, sei er überzeugt, dass der Weihbischof emeritus auch von seinem Altersruhesitz in der kleinen Wies aus weiterhin in die Erzdiözese hineinwirken werde. Vor allem aber sprach er ihm ein herzliches Vergeltsgott aus, „für Deine Treue und Deine Bereitschaft, mit Gott und mit den Menschen auf dem Weg zu bleiben bis zum letzten Atemzug“.

Der Rücktritt von Weihbischof Haßlberger war bereits am 9. April diesen Jahres in Kraft getreten, als Weihbischof Wolfgang Bischof seine Nachfolge als Weihbischof der Seelsorgsregion Nord angetreten hatte. Der emeritierte Weihbischof legte außerdem das Amt des Dompropstes nieder, das Weihbischof Bischof diese Woche übernommen hat.

Haßlberger wurde am 30. Oktober 1946 in Ruhpolding als Sohn eines Waldfacharbeiters und einer Hausfrau geboren. Nach seinem Studium der Theologie und Philosophie und seiner Promotion in Theologie und der Priesterweihe 1977 trat er seine erste Stelle als Kaplan in der Pfarrei St. Jakob in Dachau an, wo er auch Präses der Kolpingfamilie wurde. 1994 wurde er zum Bischof geweiht. Neben seiner Sorge um die Seelsorgsregion Nord im Erzbistum gehörte er einer Vielzahl wichtiger Gremien in der Erzdiözese an, darunter dem Bischofs- und dem Priesterrat sowie dem Domkapitel. 2013 wurde Haßlberger zum Münchner Dompropst ernannt. Für die Freisinger Bischofskonferenz fungierte er 27 Jahre als Beauftragter für die Polizeiseelsorge in Bayern, bevor er das Amt 2021 an Weihbischof Bischof übergab. Für die Deutsche Bischofskonferenz saß er in vielen Kommissionen, darunter in der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen und in der Kommission für Weltkirche.

Im Jahr 2003 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet

2003 wurde Haßlberger mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Weitere wichtige berufliche Stationen vor seiner Bischofsweihe waren seine Tätigkeit als Subregens des Münchner Priesterseminars (1982-1987) sowie als Direktor des Kardinal-Döpfner-Hauses, des Bildungszentrums der Erzdiözese, und als Rektor der Domkirche in Freising (beides 1987-1994).

− fho