„Reißleine“ gezogen
Wegen geplantem Bürgerbegehren: Tittmoning gibt Pläne für Landesgartenschau 2026 auf

31.01.2024 | Stand 31.01.2024, 19:18 Uhr |

Keine Laga 2026 im Landkreis Traunstein: Der Stadtrat in Tittmoning hat die Reißleine wegen des Bürgerbegehrens gezogen. − Foto: Georg Unterhauser / www.luftbild-traunstein.de

Die Landesgartenschau 2026 wird nicht in Tittmoning (Landkreis Traunstein) stattfinden. Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am Dienstagabend die Pläne zur Realisierung des Großprojektes aufgegeben. Als Grund wird das geplante Bürgerbegehren und die dadurch bedingten Verzögerungen genannt.



„Trotz aller gemeinsamer Anstrengungen des Stadtrats, der Verwaltung, vieler Bürgerinnen und Bürger sowie der Bayerischen Landesgartenschau GmbH können wir die Planung nicht fortführen. Grund dafür ist die Vorbereitung eines Bürgerbegehrens“, heißt es in einer Pressemitteilung. Das geplante Bürgerbegehren verzögere alle notwendigen Schritte bis mindestens April, dann sei es jedoch zu spät. „Deshalb haben wir jetzt die Reißleine gezogen, auch wenn ich das persönlich sehr bedaure“, so Andreas Bratzdrum. Ende Dezember waren die Verträge für die Landesgartenschau unterzeichnet und sogar eine eigene GmbH gegründet worden.

„Wasser verbindet“ mit aufwendigen Projekten

Für die Landesgartenschau 2026, die unter dem Motto „Wasser verbindet“ gestanden wäre und von der Burg bis zur Salzach geplant war, hätte es mehrere aufwendige Projekte gegeben. Unter anderem die Renaturierung und Offenlegung mehrerer Bachläufe oder den Umbau des Stadtplatzes von Tittmoning, wo diverse Ruhezonen für eine verbesserte Klimaanpassung entstehen hätten sollen.

Erst vor knapp drei Wochen hatte das bayerische Umweltministerium Tittmoning als Ort der Landesgartenschau 2026 offiziell verkündet. Die Investitionen dafür wären mit bis zu acht Millionen Euro aus Mitteln des Freistaats Bayern und EU-Mitteln gefördert worden.

Das Bürgerbegehren gegen die Laga 2026 geht auf die Bürgerinitiative „Tittmoning gestalten“ zurück. Sie ist der Meinung, dass die Durchführung der Landesgartenschau „aufgrund der knappen Frist verschiedene außergewöhnliche Risiken enthält“, so steht es auf Facebook. Konkret werden die nicht abschätzbaren Risiken bei den Kosten und eine „nicht geeignete“ Infrastruktur in der Stadt genannt.

− lai



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