Von Prof. Mag. Josef A. Standl
Einstimmig beschloss der Stadtrat Tittmoning in der jüngsten Sitzung die Erweiterung des Naturkindergartens mit dem unaussprechlichen Namen "Wald, Achtsamkeit, Tiere, bindungsOrientiert, NaturLiebe und individueller Ausdruck", kurz "Watola" in Moosburg am Rande des Hüttenthaler Feldes um eine weitere Gruppe. Diese Erweiterung dieser Kindergartengruppe gibt es seit gut zwei Jahren. Dies sei angesichts der voll belegten Kindergarten- und Krippengruppen in allen städtischen Kindergärten notwendig, so Bürgermeister Andreas Bratzdrum. Im laufenden Betreuungsjahr ist es erforderlich, den Bedarf an Betreuungsplätzen im Stadtbereich weiter anzupassen, sodass diese Gruppe bereits im Kindergarten-Betreuungsjahr 2023/2024 eingerichtet werden kann. Sie wird im selben Wäldchen, wie die erste Gruppe, jedoch am südlichen Waldrand, entstehen. Für die Errichtung der zweiten Gruppe ist es erforderlich, einen entsprechenden Wagen zur Unterbringung ¬– wie im Bestand bereits vorhanden – anzuschaffen. Weiter sollen ein offener Unterstand, eine Gerätehütte und ein Umkleideraum/Garderobe errichtet und an den neuen Wagen angebaut werden.
Die Erschließung ist mit Wasser, Abwasser und Strom vorgesehen. Um den erhöhten Verkehr bei den Bring- und Holzeiten gerecht zu werden, ist beabsichtigt, die bisherigen Parkplätze am Spielplatz im Hüttenthaler Feld auszubauen. Der Beschluss umfasste, neben dem Auftrag für die Planung, Genehmigung und Durchführung der Baumaßnahme, auch das notwendige Personal einzustellen.
Über das Konzept dieser Waldkindergärten berichtete Dr. Gerda Poschmann-Reichenau von der Stadtverwaltung: "Auf dem großzügigen Gelände mit zwei "Zirkus"-Wagen, Hühnerstall und Sandberg, Sitzkreis, Brotzeitplatz und Waldanteil spielen, lernen und erleben die Kinder die Natur als Freiraum, Spielraum, Beziehungsraum, Entdeckungsraum, Gestaltungsraum, Selbsterfahrungsraum und Rückzugsraum. Kern des Konzepts ist, ähnlich wie in der "Waldeulen"-Gruppe des Benedikt Kindergartens in der Salzachau, das Draußensein in der Natur – zu allen Jahreszeiten, auch bei Wind und Wetter. Die altersentsprechend ausgebauten Wagen mit schiefer Ebene anstatt einer Treppe, Sanitärräumen mit Wickelmöglichkeiten und einem prominenten Platz zum Malen und Gestalten, der von den Kindern gerne angenommen wird, dienen vor allem als Rückzugsort zum Spielen und Aufwärmen bei extremen Wetterbedingungen."
