Literaturreihe „Leseglück“
Volker Kutscher liest in Trostberg: Eintauchen in die Welt von „Babylon Berlin“

04.01.2023 | Stand 17.09.2023, 6:11 Uhr

Seine Gereon-Rath-Krimis haben sich 2,5 Millionen Mal verkauft und wurden in 25 Sprachen übersetzt – Volker Kutscher. −Foto: Andreas Chudowski

Seine historischen Krimis sind Bestseller und liefern die Vorlage für die Erfolgsserie „Babylon Berlin“, deren vierte Staffel erst vor kurzem Premiere feierte: Mit einer Lesung des Autors Volker Kutscher beginnt die Chiemgauer Literaturreihe „Leseglück – grenzenlos Literatur“. Am Donnerstag, 19. Januar, um 19 Uhr liest er im Trostberger Postsaal aus dem soeben erschienenen Buch „Transatlantik“.

Volker Kutscher ist viel unterwegs in diesen Tagen. Noch bis zum Frühjahr er mit seinem neuen Werk auf Lesereise. Anschließend geht es an die Arbeit zum zehnten und letzten Band der Reihe. Und nebenbei hat der Erfolgsautor gerad seinen 60. Geburtstag gefeiert.

Kutschers Bücher spielen in den 1930er Jahren vor dem Hintergrund des erstarkenden Nationalsozialismus. Berlin ist zwar eine quirlige Metropole mit Jazzclubs und U-Bahn. Doch die Nazis durchdringen die Gesellschaft, auch das Polizeipräsidium. Dort arbeitet der aus Köln stammende Kommissar Rath und löst eigenwillig seine Fälle.

Der historische Hintergrund ist akribisch recherchiert: Im jüngsten Band spielen der Bau des Konzentrationslagers Sachsenhausen sowie Brand und Absturz des Luftschiffs Hindenburg im Jahr 1937 eine Rolle. Um sich in die Zeit hineinzuversetzen, studiert Kutscher Fachliteratur, schaut Fotos, Filme, Stadtpläne oder Grundrisse an.Zuletzt geht es an die Lektüre von Tageszeitungen. „Das ist für mich die entscheidende Zeitmaschine“, sagt Kutscher, der früher selbst Redakteur einer Lokalzeitung war. Es geht um Unfälle, Werbung, alte Speisekarten: das Leben, das sich in alten Zeitungen ausbreitet und das sich in seinen Büchern wiederfindet. „Das mache ich nicht nur, weil ich’s muss, sondern weil es mich interessiert.“

Trotz aller Erfolge: „Schreiben ist Maloche“, bekennt der Schriftsteller, der aus der oberbergischen Stadt Wipperfürth in der Nähe von Köln stammt. Sein Vater war Hammerschmied. In der Schreibphase verordnet Kutscher sich ein tägliches Soll. „Wenn ich an einem Tag drunter bleibe, dann muss ich am nächsten Tag eben mehr schaffen.“

Von der Buchreihe um den Ermittler Gereon Rath wurden bislang 2,5 Millionen Bände verkauft, die Reihe wurde in 25 Sprachen übersetzt.

Das Literaturfest „Leseglück“ findet vom 19. Januar bis zum 29. Februar in den Landkreisen Traunstein, Rosenheim, Berchtesgadener Land und Altötting statt. Zehn regionale Kulturveranstalter haben sich 2019 zusammen getan, um die „Literatur in der regionalen Kulturlandschaft neu zu beleben“. Zur erleben sind neben Kutscher weitere bekannte Autoren wie Christiane Tramitz (22.1.), Thomas Brussig (7.2.), Volker Klüpfel und Michael Kobr (8.2.) oder Wolfgang Schorlau (18.2.).

− dpa/ds


Weitere Infos und Karten unter leseglueck-grenzenlos.de