Dritte Saison startet im Frühjahr:
Verein Rehkitzrettung Grabenstätt will seine Erfolgsgeschichte fortschreiben

Drohnenpiloten und Helfer gesucht

03.02.2024 | Stand 03.02.2024, 11:00 Uhr

Theresa Biller aus Grabenstätt hat vor gut zwei Jahren mit einigen Mitstreiterinnen den Verein Rehkitzrettung Grabenstätt gegründet. Nach zwei erfolgreichen Jahren will das Team in der dritten Saison noch mehr Rehkitze vor dem Mähtod retten, benötigt dazu aber noch freiwillige Helfer und Drohnenpiloten. Mit den Einsätzen startet man wieder Anfang Mai in verschiedenen Gemeinden in der ganzen Region. − Foto: Müller

Der gemeinnützige Verein Rehkitzrettung Grabenstätt kann auf eine sehr erfolgreiche zweite Saison zurückblicken: An 24 Einsatztagen wurden 2023 über 880 Hektar Grünland in der Region abgeflogen und viele Rehkitze in Sicherheit gebracht. Meistens ließ man die Drohnen in den frühen Morgenstunden fliegen, Startzeit war in der Regel zwischen 3 und 4 Uhr. Hinzu kamen aber auch einige spontane Einsätze am Abend. Nach der Mahd wurde das Jungwild dann wieder vor Ort in die Freiheit entlassen.

„Auch heuer werden unsere beiden Drohnen von Anfang Mai bis Juni wieder fast täglich im Einsatz sein“, kündigt Vereinsvorsitzende Theresa Biller aus Grabenstätt an. Man rechne damit, dass die Zahl der Anfragen von Landwirten weiter ansteige und habe deshalb sogar schon überlegt, sich eine dritte Drohne anzuschaffen. Dies wäre aber zum einen finanziell nicht so leicht zu stemmen, und zum anderen fehlt es aktuell auch an ausreichend Piloten und Helfern.

„Schon mit zwei Drohnen ist es schwierig, für jeden Einsatztag genügend ,Personal‘ zu finden“, so die 26-jährige Vereins-Chefin, die in der kommenden Saison aus persönlichen Gründen etwas kürzertritt. Mit oder ohne dritte Drohne benötigt man für die Einsätze noch dringend weitere ehrenamtliche Helfer. Die neue Saison starte zwar erst Anfang Mai, jedoch wolle man schon jetzt im Winter weitere Freiwillige anwerben, um sie bestmöglich anlernen zu können, so Biller.

Sehr erfreulich sei im Vorjahr die gute Zusammenarbeit und Kommunikation mit den Landwirten und Jägern in der Region gewesen, welche die Rehkitzrettung Grabenstätt vor der Mahd ihrer Wiesen zahlreich kontaktiert hatten. „Überhaupt ist das Interesse an Drohnen zur Jungwildrettung sehr groß, und ich wurde schon einige Male eingeladen, unsere Arbeit vor Jagdgenossenschaften oder Versammlungen von Landwirten oder Jägern vorzustellen“, verrät Biller. Auch am Traunsteiner Regionaltag und der „Truna“-Messe habe man schon Infostände gehabt. Solche Termine nehme man auch in Zukunft sehr gerne wahr.

Mit Blick auf die kommende Saison bittet Biller die Landwirte, „spätestens am Tag vor der Mahd unter 0157/52084159 anzurufen, damit wir am nächsten Morgen loslegen können“. Landwirte oder interessierte Helfer, die sich nicht in der Umgebung von Grabenstätt befinden, können auf der Homepage www.rehkitzrettung-grabenstätt.de die Kontaktdaten weiterer Rehkitzrettungsvereine in der Region finden. Biller hofft nun, dass man in der kommenden Saison keinem Anrufer absagen müsse. „Das tut mir dann im Herzen weh, denn die Suche zu Fuß ist sehr mühsam, und man muss schon fast draufsteigen, um ein Kitz mit bloßem Auge im hohen Gras zu finden“, bedauert Biller. In den ersten Lebenswochen hätten die Rehkitze keinen Fluchtin-stinkt und würden geduckt und zusammengekauert im hohen Gras verharren, auch wenn die gefährlichen Mähmaschinen auf sie zukämen. Schwere, oft tödliche Verletzungen seien die traurige Folge.

„Immer ein sehr berührender Moment“ sei es, so Biller, wenn die kleinen, hilflosen, nur wenige Tage alten Kitze mit der Drohne aufgespürt und dann aus der Wiese herausgetragen werden: „Da habe ich manchmal schon fast ein paar Tränchen in den Augen – und das, obwohl ich ja doch schon einige Jahre für die Rehkitze aktiv bin“. Auch die anderen schönen Erlebnisse bestärken sie und ihr Team, die erfolgreiche ehrenamtliche Arbeit heuer mit viel Motivation und Herzblut fortzusetzen.

Interessierte Bürger, welche die Rehkitzrettung Grabenstätt oder einen anderen Drohnenverein in der Umgebung aktiv unterstützen möchten, können sich ebenfalls unter der genannten Telefonnummer melden. Für die Grabenstätter Rehkitzretter spenden kann man auf das Konto der Rehkitzrettung Grabenstätt bei der Kreissparkasse Traunstein-Trostberg, IBAN: DE61 7105 2050 0040 8554 96. Wer eine Spendenquittung benötigt, gibt seine Adresse in der Überweisung an.