Politik trifft Feuerwehr
Unwetter rüttelt Bewusstsein für die Traunreuter Feuerwehr wieder mehr auf

Vertreter der Stadträte von FW und L!Z bei der Traunreuter Stadtwehr zu Gast

29.09.2023 | Stand 29.09.2023, 5:00 Uhr

Informierten sich bei der Feuerwehr (von links): Vroni Obermeier mit ihren beiden Kindern, Paul Obermeier, Adi Trenker (alle FW), Michel Mollner, Dr. Jürgen Winter, Thomas König, Bernd Ehlert (alle L!Z) und Josef Blank (FW). Sebastian Ott (rechts) betreute die Gäste.  − Foto: Privat

Bedingt durch Unwetter sind bei der Freiwilligen Feuerwehr Traunreut heuer schon knapp 300 Alarmierungen ausgelöst worden. Das erfuhren die Stadtratsfraktionen der Freien Wähler und der L!Z kürzlich bei einem gemeinsamen Besichtigungstermin. Dieser war zustande gekommen, weil beide um einen solchen gebeten hatten, nachdem das Unwetter Ende August die Arbeit der Feuerwehr wieder stärker ins Bewusstsein gerufen hatte. Traunreut war schwer betroffen.

Sebastian Ott, frisch gebackener Zugführer sowie Leiter der Brandsimulationsanlage, berichtete, dass in der Kernstadt elf Einsatzfahrzeuge stationiert sind, die von den 79 Aktiven besetzt und bedient werden. Die Jugendfeuerwehr sei mit 23 Mitgliedern sehr gut aufgestellt, allerdings sei die Personalentwicklung aufgrund der hohen Flexibilität des Wohnorts und Arbeitsplatzes nicht mehr ganz so stabil, wie man das bisher gewohnt war. „Das macht es uns schwerer“, erörterte der Zugführer.

Im Anschluss ging es in den Keller zur Brandsimulationsanlage. Das ist eine gasbefeuerte Trainingsanlage, in der Atemschutzgeräteträger unter echten Bedingungen trainieren können. Hier ist die Traunreuter Wehr nicht nur fester Bestandteil in der Landkreisausbildung. Feuerwehren aus ganz Oberbayern und darüber hinaus kommen nach Traunreut, um ihr Personal zu schulen. Die Ausbildung wird in Kleingruppen angeboten, da die praxisnahe Schulung sehr zeitintensiv ist. Jährlich gibt es circa 200 Absolventen. Die Stadträte Adolf Trenker (FW), Paul Obermeier (FW), Michael Mollner (L!Z) und Jürgen Winter (L!Z) erlebten im Brandraum, was es heißt einer Rauchgasdurchzündung zu begegnen.

Dynamik und Anforderungen steigen

Im dritten Teil des Besuchs, wurde der Fuhrpark vorgestellt. Hier sei man laut Ott, durch die Stadt gut versorgt, da man regelmäßig Ersatzbeschaffungen durchführe. Allerdings sei es notwendig, sich neuen Begebenheiten anzupassen, da man zu Einsätzen gerufen werde, die es so in der Vergangenheit schlichtweg nicht gegeben habe. Neue Technik bedeute Schulungsaufwand. Die Dynamik und die Anforderungen für die Freiwilligen Feuerwehren hätten sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Nicht nur für die Ehrenamtlichen, sondern auch für die Kommunen was Investitionen und damit Kosten betrifft.

Im Florianstüberl wurden noch viele Fragen besprochen. Beispielsweise ging es um den Verdienstausfall bei Einsätzen während der Arbeitszeit, die Organisationsstruktur der Feuerwehr Traunreut, die Digitalisierung, Ertüchtigung des Gerätehauses und die Abläufe im Katastrophenfall.

Die Vorsitzenden Adolf Trenker (FW) und Michael Mollner (L!Z) zollten der Feuerwehr für ihre Tätigkeit großen Respekt und bedankten sich für ihre Arbeit.

− red