Rund um den Waginger See:
Tourismusjahr 2023 mit neuen Rekorden

26.03.2024 | Stand 26.03.2024, 5:00 Uhr

14 Prozent mehr Ankünfte und Übernachtungen: Für Taching-Tengling war 2023 ein rekordverdächtiges Jahr. Von links, Franz Bauer, Geschäftsführer Chiemgau Tourismus, Stefanie Lang, Bürgermeisterin Taching am See und Eva Bernauer,Leiterin Tourist Info Waging. − Foto: Konnert

Von Monika Konnert

„Es war eine anstrengende, aber gute Saison.“ Mit diesen Worten begrüßte die Leiterin der Tourist Info, Evi Bernauer, die über siebzig Gastgeberinnen und Gastgeber, Campingplatzbetreiber und Mitarbeiterinnen ihres Teams bei der Vermieterversammlung der Urlaubsregion Waginger See. Ein besonderer Gruß ging an den neuen Geschäftsführer von „Chiemgau Tourismus“, Franz Bauer, der sich kurz vorstellte, die gute Arbeit der Urlaubsregion Waginger See lobte und sich bereit zu einer konstruktiven Zusammenarbeit zeigte. Gekommen waren auch die Bürgermeisterin von Taching, Stefanie Lang, und der Bürgermeister von Tittmoning, Andreas Bratzdrum. Wegen zeitgleich stattfindender Gemeinderatssitzung hatte sich der Waginger Bürgermeister Matthias Baderhuber entschuldigen müssen.

Detaillierte Gäste- und Übernachtungszahlen

Begonnen hat die Versammlung mit einem detaillierten Bericht zu den Gäste- und Übernachtungszahlen 2023 in den sieben Kommunen der Waginger See-Region. Fast überall wurde ein kräftiges Plus bei Ankünften und Übernachtungen verzeichnet. Die rund 125000 Ankünfte am Waginger See bedeuten 5,3 Prozent mehr gegenüber dem Vorjahr und 107 Prozent seit 2009, so Bernauer. Die rund 676000 Übernachtungen bedeuten 6,1 Prozent mehr als 2022. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag 2023 bei 5,4 Tagen und liegt damit über dem Durchschnitt im Chiemgau (dort laut Franz Bauer leicht unter fünf Prozent). „Ich bin stolz auf diese Zahlen, ich bin stolz auf Euch“, meinte die Tourismuschefin an die Versammlung gerichtet.
In Waging waren rund 81400 Ankünfte zu verzeichnen, ein Plus von 8,2 Prozent. Vor allem die Monate Mai, Juli und September waren besser als im Vorjahr. Die rund 478 700 Übernachtungen bedeuten um rund sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Man sei damit fast auf der Höhe des „Coronajahres 2020“, so Bernauer. Achtzig Prozent der Übernachtungen waren im Camping. Denn die Zahl der Gästebetten ist in Waging weiter zurückgegangen auf jetzt noch 990. Das bedeutet einen Rückgang von 55 Prozent in den letzten vierzehn Jahren. Die Aufenthaltsdauer ist in Waging bei 5,9 Tagen geblieben. Nach wie vor kommt mehr als die Hälfte der Gäste aus Österreich. Aufgeholt hat die Schweiz mit jetzt 16 Prozent. „Der Schweizer Markt ist gut, muss aber von uns noch bearbeitet werden“ so die Tourismuschefin.
In Kirchanschöring ist die Anzahl der Ankünfte gegenüber dem Vorjahr um knapp elf Prozent gestiegen auf rund 8900. Für die letzten vierzehn Jahre bedeutet das eine Zunahme um 49 Prozent. Deutlich gestiegen sind die Übernachtungen auf jetzt 47648 (Steigerung von 20 Prozent). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag bei 5,3 Tagen. In Kirchanschöring bieten zwanzig Vermieter insgesamt 102 Gästebetten an, ein Rückgang von rund fünfzig Prozent seit 2009.
Richtig aufgeholt haben Taching am See und Tengling. Mit 7920 Ankünften, gut vierzehn Prozent mehr als im Vorjahr, und knapp 50000 Übernachtungen, rund 14 Prozent mehr, war das Jahr 2023 für Taching-Tengling rekordverdächtig. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag wie im Vorjahr bei 6,3 Tagen. Es gab 297 Gästebetten bei 38 Vermietern, auf die rund 18400 Übernachtungen entfallen sind, fast gleich wie 2022.
In Petting gab es 5341 Ankünfte (minus 5,3 Prozent) und 33452 Übernachtungen (plus 6,3 Prozent) Im Durchschnitt sind die Gäste 6,3 Tage geblieben. 32 Vermieter haben 189 Gästebetten angeboten. Das ist ein Rückgang von 24 Prozent seit 2009.
Im Vorjahr hatte Tittmoning rund 7400 Ankünfte (plus 8,2 Prozent) und rund 26000 Übernachtungen (plus 3,2 Prozent). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer war mit 3,5 Tagen ähnlich wie in 2022. Achtzehn Vermieter halten dort 167 Gästebetten bereit. Der Rückgang der Gästebetten ist in Tittmoning gering, die Anzahl hat sich in den letzten Jahren nur wenig verändert.
In Fridolfing waren die Ankünfte und Übernachtungen in 2023 gegenüber 2022 leicht rückläufig. Allerdings gab es 2022 ein enormes Plus von 164 Prozent, so dass die Vergleichslatte sehr hoch gesteckt war. In der letzten Saison gab es dort rund 7400 Ankünfte und rund 24000 Übernachtungen. Das ist allein bei den Übernachtungen in den letzten dreizehn Jahren ein Plus von über 200 Prozent. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug 3,2 Tage. Auch in Fridolfing ist die Anzahl der Gästebetten über die Jahre relativ konstant und liegt jetzt bei 188. Zwölf Vermieter halten diese Betten bereit.
In Wonneberg sind die Ankünfte mit 21 Prozent stark gestiegen und betrugen rund 7360, während die Übernachtungen bei rund 15600 fast gleich geblieben sind. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug 2,1 Tage. Erfreulich ist in Wonneberg die Entwicklung der Gästebetten, die bei 251 liegt. Es gibt insgesamt elf Vermieter.

Neues Magazin unter dem Motto „Wohlfühlen“ geplant

Bernauer ging auf die Produkte und Projekte ein, die entwickelt oder weiterentwickelt werden, um die Region entsprechend nach außen darzustellen. Magazine und Broschüren wie das Genussmagazin, das Urlaubsmagazin oder das Abenteuermagazin wurden neu aufgelegt und durch die Aufnahme weiterer Geschichten und Abenteuertipps erweitert. In Planung ist ein neues Magazin unter dem Motto „Wohlfühlen“,in dem „Genuss“ und „kleine Abenteuer“ zusammenfließen sollen. Wichtig für die Tourismuschefin ist auch die Tourismusbildung in Theorie und Praxis für die 6. Klassen der Mittelschule Waging. Die Schüler sollen damit schon früh sensibilisiert werden für die Wertschöpfung vor Ort durch den Tourismus. Auch über Messeauftritte der Tourist Info in Berlin, München oder Stuttgart berichtete Bernauer. Erfreulich sind die Zuwächse der Follower auf Instagram und Facebook. Die Aktivitäten aus Social Media wurden im letzten Jahr intensiviert und professionalisiert.

Bernauer ging kurz auf das Angebot mit der Gästekarte Waginger See ein mit kostenfreien Leistungen für die drei Gemeinden Waging, Taching und Petting. Zu den Inklusivleistungen mit der Gästekarte gehören unter anderem kostenfreie Bahnfahrten nach Traunstein, Ruhpolding und Traunreut oder Gratis-Busfahrten nach Salzburg und Berchtesgaden. Bernauer wies darauf hin, dass bis zum 1. August 2024 im Rahmen des aus dem Programm Leader finanzierten Wanderkonzepts in Kürze neue Wanderkarten für elf Gemeinden und Städten in der Region erscheinen werden. Die Karten werden auch online einsehbar sein. Desgleichen kündete sie neue Aktionen an, die für die Touristen interessant sein könnten wie neue, geführte Radl-touren, angeboten als „Chiemgauer Radltouren“, oder das große Fest der Vereine am 15. Juni im Kurpark.
Bernauer hat den Gastgebern empfohlen, möglichst rasch online buchbar zu werden, unter anderem, um auf allen Portalen sichtbar zu sein und vermehrt direkte Anfragen und mehr Buchungen in der Nebensaison zu erhalten.