Piding düpiert Spitzenreiter Fridolfing
Schön und Lamminger: So geht es den verletzten Goalies der Kreisklasse 4 – SVO dreht 0:2 in 4:2

04.04.2023 | Stand 17.09.2023, 0:01 Uhr

Michael Schön wurde gleich während des Spiels in Laufen erstversorgt – der Keeper der SG Chieming/Grabenstätt kann wohl am 15. April im Derby beim SV Ruhpolding wieder auflaufen. −Foto: Lill

Der Tabellenführer der Fußball-Kreisklasse 4, der TSV Fridolfing, hat seine zweite Niederlage in Folge kassiert – und deutlich mit 0:4 beim ASV Piding verloren. Der SV Oberteisendorf hat nach einem 4:2-Sieg – nach 0:2-Rückstand – gegen den TSV Waging vorerst den 2. Platz übernommen und liegt nun sechs Punkte hinter dem Spitzenreiter. Ans Tabellenende ist der SBC Traunstein II gerutscht, der zum Spiel beim SV Kirchanschöring II nicht angetreten ist.

Eines der Top-Gesprächsthemen war jedoch der 4:0-Sieg des ASV, zu dem Xaver Wachs (17.) und der dreimal erfolgreiche Benedikt Kleinert (44./86./90.) die Treffer beisteuerten. Die Tatsache, dass die Truppe von Ingo Pilz an diesem Tag einen Lauf hatte, der Ligaprimus dagegen nicht, wird auch dadurch unterstrichen, dass Pidings Keeper Alexander Mihelin beim Stand von 2:0 einen Foulelfmeter von Alexander Deubzer parierte. Hätte der Fridolfinger in dieser Szene getroffen, wäre die Begegnung wohl noch einmal spannend geworden, denn es war noch eine Viertelstunde zu gehen.

Langer Ball von Wagings Maximilian Sturm landet im Netz

Oberteisendorf hat sein Heimspiel gegen Waging nach einem 0:2-Rückstand noch gedreht. Eine erste Gästemöglichkeit aus elf Metern klärte Schlussmann Florian Krammer noch beherzt. Ohne Chance war der Goalie in Minute 6: Ein langer Ball von Wagings Defensivmann Maximilian Sturm titschte einmal auf und übersegelte den am Sechzehner wartenden Keeper der Gastgeber zum 0:1.

Die „Seerosen“ blieben am Drücker und bedrängten drei Minuten nach der Führung den verunsicherten Krammer, dessen Befreiungsversuch bei Andreas Kamml landete. Der TSV-Kapitän bedankte sich und schob aus acht Metern zum 0:2 ein. Bis zur Pause übernahm dann der SVO das Zepter. Doch Christian Spiegelsberger (15.) und Tom Hofmann (41.) scheiterten allein vor Torwart Niklas Lamminger.

SVO-Sturmlauf nimmt in Halbzeit zwei Fahrt auf

Mit dem Anpfiff der zweiten Halbzeit ließ der Wind erheblich nach, der Sturm der Gastgeber auf das Waginger Tor nahm nun jedoch Fahrt auf. Binnen zehn Minuten kam der SVO zum Ausgleich. Beim Anschlusstreffer durch Tom Hofmann sah Wagings Torwart nicht gut aus (47.). Sein Befreiungsversuch erreichte Hofmann 18 Meter vor dem Tor, der über Lamminger hinweg einnetzte. Julian Greim ließ acht Minuten später mit einer feinen Körpertäuschung seine Bewacher stehen und schlenzte den Ball überlegen zum Ausgleich ins Netz.

Der eingewechselte Andreas Willberger kam nach einem missglückten Waginger Abwehrversuch am Sechzehner an den Ball und zirkelte das Leder zur 3:2-Führung in die Maschen (84.). Kurz vor Schluss rauschte SVO-Kapitän Daniel Aschauer mit dem Waginger Keeper zusammen, wobei sich der Schlussmann so schwer verletzte, dass er nach längerer Behandlungszeit ausgewechselt werden musste. Für die Entscheidung sorgte Markus Eigenherr in der Nachspielzeit (90.+2/Abstauber).

Lamminger mit Gehirnerschütterung und Jochbeinprellung

Der verletzte Goalie Lamminger selbst erklärte heute auf Anfrage von heimatsport.de: „Ich hab’ eine Gehirnerschütterung und Jochbeinprellung, und meine Nackenmuskulatur ist in Mitleidenschaft gezogen worden.“ Er sei einen Tag im Krankenhaus Traunstein gewesen, berichtet Lamminger, der die Szene im Nachhinein so beschreibt: „Ich hab’ einen Ball abgelaufen, und beim Aufnehmen hat der Gegner seine Schulter rausgestellt – ich bin in vollem Tempo mit dem Kopf in seine Schulter gelaufen.“ Sein Arzt hätte ihm zwei Wochen Pause verordnet, Näheres zu einem möglichen Comeback konnte der „Seerosen“-Goalie noch nicht prognostizieren: „Ich liege die meiste Zeit auf der Couch, weil ich noch starke Kopf- und Nackenschmerzen habe.“ Nach dem Zusammenprall sei er derart benommen gewesen, „dass ich nicht richtig gehen konnte“. So wurde er gleich mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Eines betonte Lamminger: „Großer Dank an meine Mitspieler, die sofort zuhilfe kamen.“

SV Laufen lässt die SG Chieming/Grabenstätt 3:1 abblitzen

Der SV Laufen ließ die SG Chieming/Grabenstätt mit 3:1 abblitzen. Nach kurzer Eingewöhnungszeit wurde es für die Gäste das erste Mal gefährlich: Eine Ecke von Gerhard Nafe sprang Gabriel Öllerer vor die Füße, jedoch dann auch am Tor vorbei (6.). Ein Missverständnis der Laufner Defensive brachte die SG zur ersten Chance (12.). Dabei setzte Cornelius Jahn den Warnschuss ab, doch Bastian Schönheim parierte. In der Minute 16 erreichte eine SVL-Hereingabe Simon Maier, der aus kurzer Distanz Keeper Michael Schön prüfte. Maier erwischte den Schlussmann noch mit dem Fuß. Schön musste länger behandelt werden und danach den Platz verletzungsbedingt verlassen. Für ihn kam Jonathan Anthuber in den Kasten – und dieser musste dann hinter sich greifen: Öllerer schoss einen Freistoß direkt, Anthuber klatschte sich das Leder selbst ins Tor – 1:0 (22.). Nur drei Minuten später zog der gut aufgelegte David Cienskowski stramm ab und traf die Latte. Aus der Drehung zimmerte Öllerer aufs Gehäuse. Der Chieminger Ersatzkeeper lenkte den Ball ans Außennetz und verhinderte damit einen weiteren Gegentreffer (32.). Unglücklich sah Anthuber dann kurz vor der Pause aus: Julian Draak schlug eine Flanke, diese wurde immer länger und landete im Netz (43.)

Im zweiten Durchgang beherrschte Laufens Mittelfeld über weite Teile die Partie. Brandgefährlich wurde es bei einem Nafe-Freistoß – der Pfosten verhinderte die höhere Führung der Gastgeber (71.). Nur drei Zeigerumdrehungen später traf Nafe erneut Aluminium. Dann eroberte Laufens Sebastian Hager das Leder und bediente Öllerer, der zu Fall gebracht wurde. Den Strafstoß verwandelte der Goalgetter selbst zur Vorentscheidung. Erst in der Nachspielzeit führte einer der wenigen guten Angriffe der Gäste ebenfalls zu einem Elfmeter: Elias Lex verwandelte zum 3:1.

Reiter: „Offenbar nur eine heftige Prellung bei Schön“

Zur Verletzung von Michael Schön erklärte SG-Coach Christoph Reiter: „Ich hoffe, dass er am 15. April in Ruhpolding wieder dabei sein kann. An Ostern sind wir ja eh spielfrei.“ Schön bekam einen Schlag aufs Sprunggelenk, der Verdacht, es sei etwas gebrochen, lag zunächst auf der Hand. „Doch zum Glück ist es offenbar nur eine heftige Prellung“, so Reiter, der im Übrigen froh ist, dass er auch wieder auf Maximilian Ostermayer setzen kann, nachdem der Ex-Burghauser während der Herbstrunde wegen eines Kreuzbandanrisses länger ausgefallen war.

Nachholpartie in Otting am 6. April um 18 Uhr

Die DJK Otting gewann das Traunsteiner Landkreis-Derby beim TSV Bergen mit 3:2 und tritt nun am Donnerstag (6. April, 18 Uhr) die Nachholpartie gegen die DJK Weildorf an. – Die Partien der Kreisklasse 4 auf einen Blick:

TSV Bergen – DJK Otting 2:3 (1:1). Tore: 0:1 Stefan Posch (20.), 1:1 Leander Hampe (43.), 1:2 Matthias Zahnbrecher (74.), 1:3 Christoph Seehuber (84), 2:3 Thomas Schlosser (90.+6).

ASV Piding – TSV Fridolfing 4:0 (2:0). Tore: 1:0 Xaver Wachs (17.), 2:0 Benedikt Kleinert (44.), 3:0 Benedikt Kleinert (86.), 4:0 Benedikt Kleinert (90.). Besonderheit: Pidings Alexander Mihelin hält Foulelfmeter von Alexander Deubzer (78.).

SV Laufen – SG Chieming/Grabenstätt 3:1 (2:0). Tore: 1:0 Gabriel Öllerer (23.), 2:0 Julian Draak (43.), 3:0 Gabriel Öllerer (78., Foulelfmeter), 3:1 Elias Lex (90.+1, Foulelfmeter).

SV Oberteisendorf – TSV Waging 4:2 (0:2). Tore: 0:1 Maximilian Sturm (6.), 0:2 Andreas Kamml (9.), 1:2 Thomas Hofmann (47.), 2:2 Julian Greim (54.), 3:2 Andreas Willberger (84.), 4:2 Markus Eigenherr (90.+2).

− jom/cs