Von Kammermusik bis Oper
„Musiksommer zwischen Inn und Salzach“: Programm mit 35 Konzerten vorgestellt

30.04.2024 | Stand 30.04.2024, 5:00 Uhr
Gabriele Rasch

Der Vorsitzende der Konzertreihe „Musiksommer zwischen Inn und Salzach“, Herrmann Steinmaßl (Vierter von links), informierte in der Jahreshauptversammlung im Landratsamt Traunstein über das Vereinsgeschehen und präsentierte das Programm 2024. Den Auftakt macht am Wochenende – wie auf der Leinwand im Hintergrund zu sehen – die szenische Oper „Der Rothmantel“ im Rosenheimer Ballhaus. − Foto: Gabi Rasch

Der Chiemsee-Saal in Prien am Chiemsee und das Ballhaus Rosenheim sind am kommenden Wochenende die Auftaktspielstätten der diesjährigen Konzertreihe „Musiksommer zwischen Inn und Salzach“. In Prien wird am Samstag, 4. Mai, um 16 Uhr die Suite „Der Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Saens in einer Inszenierung für Kammerensemble von Yume Hanusch als Familienkonzert aufgeführt. Ebenfalls am Samstag (19.30 Uhr) und Sonntag (16 Uhr) wird im Rosenheimer Ballhaus die szenische Oper „Der Rothmantel“ von Georg Kremplsetzer gespielt.

Insgesamt hat der „Musiksommer“ heuer 35 Konzerte im Programm. Judith Trifellner von der künstlerischen Leitung stellte es im Rahmen der „Musiksommer“-Jahreshauptversammlung im Landratsamt Traunstein vor.

Wie dem Programmheft zu entnehmen ist, finden auffallend viele Chorkonzerte statt. Ein Beleg dafür, dass das Leben in den Chören wieder aufblühe, sagte Trifellner. Als Beispiel pries sie das Motetten-Konzert von Anton Bruckner an, das vom Collegium Vocale der Salzburger Bachgesellschaft im August in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt Mülln in Salzburg aufgeführt wird.

Auch junge Künstler wie Antonia Hadulla bekommen eine Bühne

Vertraute, aber auch neue Gesichter und Stimmen werden den „Musiksommer“ begeleiten – von Kammermusik bis Oper. Konzerte mit jungen Künstlern richten sich insbesondere an ein junges Publikum. Als Beispiel nannte Trifellner den Auftritt der aufstrebenden Kontrabassistin Antonia Hadulla zum Abschluss der Konzertreihe am 12. Oktober in der Klosterkirche in Traunstein. Auch den Auftritt des Jugendorchesters im August in der Pfarrkirche Sankt Georg in Ruhpolding ließ sie nicht unerwähnt. In diesem Bundesauswahlorchester werden Spitzentalente der Musikschulen im Alter von elf bis 20 Jahren vereint.

Als Vorsitzender des „Musiksommers zwischen Inn und Salzach“stellte Alt-Landrat Hermann Steinmaßl den Dank an alle Unterstützer vorne an – von der Geschäftsstelle des Landkreises Traunstein über die Kommunen und Pfarreien bis hin zu den Sponsoren und dem Förderkreis. Lobend erwähnte er die Arbeit von Petra Eisert von der Geschäftsstelle: „Besser kann man es nicht machen.“

Steinmaßl teilte er mit, dass Bernadette Osterhammer ihre mehrjährige Tätigkeit als Mitglied der Künstlerischen Leitung aus zeitlichen Gründen beendet hat. Als Nachfolger ist Claus Freudenstein von der Vorstandschaft in die Künstlerische Leitung berufen worden. Freudenstein, der die städtische Musikschule Burghausen leitet, sei in der klassischen Musik ebenso zu Hause wie im Jazz und Rock und als vielseitiger Bassist weltweit unterwegs und bestens vernetzt, so Steinmaßl. Freudenstein, der nicht persönlich anwesend sein konnte, ist auch schon mehrmals als Künstler beim Musiksommer aufgetreten.

Zurückblickend auf das Jahr 2023 bilanzierte der Vorsitzende eine inhaltlich von Vielfalt und Frische geprägte Konzertsaison mit 3800 Besuchern. Er erinnerte daran, dass die Operngala in der „Opernhalle“ der Firma Rosenberger in Fridolfing trotz widriger Umstände ein großer Erfolg gewesen sei. Am Aufführungstag herrschte extremes Unwetter, dann fiel auch noch der vorgesehene Bass aus, für den glücklicherweise ein adäquater Ersatz der Bayerischen Staatsoper gefunden werden konnte.

Kleines Defizit ist kein Problem – hochpreisige Konzerte besonders gefragt

Nach Angaben von Schatzmeister Roger Pawellek weist die Jahresrechnung 2023 ein Defizit auf. Dieses sei jedoch auf noch ausstehende Sponsorengelder zurückzuführen. Unterm Strich sei gut gewirtschaftet worden. Rechnungsprüfer Robert Höpfner teilte mit, dass trotz gestiegener Kartenpreise gerade die hochpreisigen Konzerte ausgebucht gewesen seien. Die Auslastung aller Konzerte lag bei 64 Prozent.