Übersee. Der Oberbayerische Fischereitag 2023 war ein voller Erfolg: Am Samstag versammelten sich Vereinsfunktionäre, Fachexperten sowie Angler aus den 20 oberbayerischen Landkreisen und den drei kreisfreien Städten in Übersee am Chiemsee zum Oberbayerischen Fischereitag. Königsfischen, Fachvorträge, Fachmesse und die Festrede von Staatsministerin Michaela Kaniber waren die Höhepunkte.
Der neue Fischerkönig kommt aus Pfaffenhofen
Für das Oberbayerische Königsfischen bot der Anglerbund Chiemsee als Gastgeber eine perfekte Kulisse mit dem malerischen See. Die Teilnehmer genossen nicht nur das Angeln, sondern auch einen traumhaft-idyllischen Sonnenaufgang am Samstagmorgen. Angereist kamen sie aus über 40 Vereinen aus ganz Oberbayern. Die begehrte Königskette sicherte sich Manfred Raschke vom Fischereiverein Pfaffenhofen/Ilm, der einen Hecht mit einem beeindruckenden Gewicht von 7,69 Kilogramm an Land zog.
„Tier- und Pflanzenwelt in Bayerns Gewässern im Gleichgewicht halten“
Bei der Festtagung im Gasthaus „D’Feldwies“ würdigte die Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forst und ländliche Entwicklung, Michaela Kaniber (CSU), das Ehrenamt und die Jugendarbeit in der Fischerei und betonte die Bedeutung des Schutzes unserer Gewässer und der heimischen Fauna. Sie thematisierte auch die Herausforderungen für die Fischerei, die Klimawandel und Prädatoren wie der Fischotter mit sich bringen. „Ideologisch getriebener und einseitiger Schutz für bestimmte Arten gefährdet die Balance“, so Kaniber. „Nur mit einem gezielten und bestandsorientierten Management sowie Maßnahmen, die den Lebensraum der bedrohten Fische und Wassertiere nachhaltig verbessern, können wir die Tier- und Pflanzenwelt in Bayerns Gewässern im Gleichgewicht halten.“ Bayerns Fischerinnen würden mit Artenhilfsprogrammen und lebensraumverbessernden Maßnahmen maßgeblich zum Arten- und Naturschutz beitragen. Kaniber lobte vor allem die Nachwuchsarbeit, etwa die Beteiligung der Fischerjugend am deutschlandweiten „Catch&Clean-Day 2023“, wenn beim Angeln nebenbei die Natur von Müll befreit wird.
Der Präsident des Fischereiverbands Oberbayern, Maximilian Voit, sprach über Herausforderungen wie den Ausbau der Wasserkraft, massive Pachtsteigerungen bei Fischrechten, Trockenheit und deren Folgen für Gewässer, die Rolle anderer Verbände im Naturschutz, die Darstellung der Fischerei in der Öffentlichkeit, die Ausbildung von Fischereiaufsehern und Jugendlichen. Er betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit der Mitgliedsvereine, um die Interessen der Gewässer und der Fischerei zu vertreten.
Für alle Gäste, die nicht die Ruten auswarfen, begann der Tag mit einer inspirierenden Ausstellung rund um die Fischerei. Hier präsentierten sich verschiedene Aussteller, darunter die Bezirksjugend Oberbayern mit Jugendzeltlager und „Catch&Clean-Day“ sowie Softwareanbieter mit ihren vielfältigen Angeboten. Vom vollausgestatteten Kajak über Motoren bis zu Lehrmaterialien und innovativer Angelausrüstung gab es viel zu entdecken. Die Ausstellung bot auch Einblicke in Fischverwertung und sogar eine umweltfreundliche Toilette fürs Vereinsgelände.
Die Fachtagung für Vereine wartete mit Impulsvorträgen rund um die Fischerei und das Vereinswesen auf. Die Themen reichten von Kormoran und Fischotter, Fischkrankheiten im Zeichen des Klimawandels bis zur neuen Verbands-App. Die Präsentationen der Fachvorträge sind bereits zum Download unter www.fischereiverband-oberbayern.de verfügbar.
Der Fischereiverband Oberbayern, der rund 38000 Mitglieder in über 220 Genossenschaften sowie Angel- und Fischereivereinen vertritt, blickt auf einen unvergesslichen Fischereitag zurück, der, wie die Organisatoren schreiben, die Mitglieder enger zusammengebracht und wertvollen Wissens- und Erfahrungsaustausch ermöglicht hat.
Ehrungen für verdiente Personen
Beim Fischereitag wurden folgende Personen für besondere Verdienste um die Fischerei in Oberbayern geehrt:
• Bezirkstagspräsident Josef Mederer für seine Unterstützung der Fischerei in Oberbayern und insbesondere die des Jugendausbildungszeltlagers über Jahrzehnte hinweg
• Peter Poremba und Sepp Schiller vom Anglerbund Chiemsee für ihre Verdienste um das Jugendausbildungszeltlager und die Organisation des Oberbayerischen Fischereitags
• Stefan Thon (Ausbilder und Fischereiverein MAN e.V.) für seine Verdienste rund um die Aus- und Fortbildung der Fischereiaufseher in Oberbayern - red
Manfred Raschke vom Fischereiverein Pfaffenhofen/Ilm zog einen Hecht mit einem Gewicht von 7,69 Kilogramm an Land und ist damit neuer Fischerkönig Oberbayerns.
