In der neuen Chiemgauhalle
Kälbermärkte in Traunstein und Miesbach: Preise auf Frühjahrshoch

Zuchtvieh und Kälber sind laut RZV Traunstein sehr gefragt

20.04.2024 | Stand 20.04.2024, 19:00 Uhr

Georg Kellner aus Heiligkreuz präsentiert zusammen mit seinem Sohn Anian zwei Zuchtstiere, die in Traunsteiner Zuchtbetrieben zum Einsatz kommen. − Foto: Rinderzuchtverband

Eine rege Nachfrage herrscht im Moment nach Jungkühen und Kühen. Auch bei Mastkälbern ist ein starker Aufwärtstrend bei einem knappen Angebot nächste Woche zu erwarten. Dies deuten laut Rinderzuchtverband Traunstein (RZV) zumindest der Kälbermarkt vergangene Woche in Traunstein und der wöchentliche Kälbermarkt in Miesbach an.

Die eine angebotene Kalbin ersteigerte sich ein Händler aus Südtirol für 1700 Euro. Acht Zweitkalbskühe kosteten im Mittel 2450 Euro, und 59 Jungkühe erhielten bei 2234 Euro den Zuschlag.

Ein reinerbig vererbender Stier in Bezug auf Hornlosigkeit konnte für 2500 Euro verkauft werden. Zwei weitere Natursprungstiere erzielten Steigpreise von 2050 und 2100 Euro. Das Dilemma, dass ein geringes Angebot eine geringe Nachfrage nach sich zieht, ist laut RZV schwer zu ändern.

Milchviehzüchter aus England zu Gast

Milchviehzüchter aus England informierten sich über die Rasse Fleckvieh. Sie führten eine Lehrfahrt durch, die von der Besamungsstation CRV Deutschland organisiert wurde. Doch auch viele heimische Züchter und ehemalige Züchter besichtigen die Halle an den Markttagen.

Der hohe Durchschnittspreis für Zweitkalbskühe ist durch zwei Kühe aus biologischer Wirtschaftsweise beeinflusst. Michael Huber bot zwei Zweitkalbskühe mit Milchleistungen von 24,1 und 27,1 Kilogramm an. Durch ein ansprechendes Exterieur erzielten sie Steigpreise von 3050 und 3200 Euro und waren damit die teuersten Zuchttiere des Marktes. Doch auch die restlichen sechs Zweitkalbskühe überzeugten durch Milchleistungen zwischen 30 und 40 Kilogramm und ansprechendes Exterieur, so dass sie zu Preisen zwischen 2150 und 2300 Euro verkauft wur-den.

Drei Jungkühe ordnete die Bewertungskommission wegen ihres guten Exterieurs in die Wertklasse 1 ein. Sie wechselten für im Mittel 2533 Euro in einen neuen Zuchtbetrieb. Den Tageshöchstpreis bei den Jungkühen mit 3050 Euro brachte eine Elexis- Tochter aus dem Zuchtbetrieb von Christian Niederbuchner aus Aiging. Ihre Leistungsdaten waren 35 Kilogramm Milch, eine Melkbarkeit von 2,8 Kilogramm pro Minute und 580 Kilogramm Lebendgewicht. Bei weiteren zehn Jungkühen konnten Steigpreise von 2500 bis 2950 Euro erreicht werden. Bei nur sechs Jungkühen mussten sich deren Züchter mit Steigpreisen unter 1800 Euro zufriedengeben.

Am Mittwoch ist der nächste Kälbermarkt

18 Zuchttiere blieben diesmal im eigenen Gebiet, wobei es sich um zwei Stiere, die drei Zweitkalbskühe und 13 Jungkühe handelte. Einen Stier, drei Zweitkalbskühe und 16 Jungkühe ersteigerten sich bayerische Käufer. Zwei Zweitkalbskühe und drei Jungkühe konnten im restlichen Bundesgebiet abgesetzt werden. 27 Jungkühe und eine Kalbin wechseln über Viehhandelsunternehmen in die Niederlande und nach Südtirol.

Der nächste Kälbermarkt findet am Mittwoch, 24. April, statt. Der nächste Großviehmarkt ist am Donnerstag, 16. Mai.

− red