„Bitte melde dich“
Grabenstätter erkundet mit Julia Leischik das Schicksal seiner verschwundenen Mutter

Sendung wird an diesem Sonntag auf Sat.1 ausgestrahlt

09.03.2024 | Stand 09.03.2024, 11:51 Uhr
Markus Müller

Josef Hollerauer steht am Sonntag im Mittelpunkt der Sat.1-Sendereihe „Julia Leischik sucht – Bitte melde dich“. Zeitlebens wusste er nicht, was mit seiner leiblichen Mutter passiert ist und so begab er sich mit seiner Ehefrau und einem TV-Team auf eine spannende Spurensuche. − Foto: Müller/Archiv

„Julia Leischik sucht – Bitte melde dich“ heißt die Sendereihe auf Sat.1, an die sich der Grabenstätter Josef Hollerauer (Landkreis Traunstein) gewandt hat. Fast sein ganzes Leben hat es den gelernten Bierbrauer, früheren Dirigenten und jetzigen Ehrendirigenten der Musikkapelle Grabenstätt, nicht losgelassen, herauszufinden, was mit seiner leiblichen Mutter passiert ist.



Ein letzter Brief an sie, den er ihr als Kind geschrieben hatte, war unbeantwortet geblieben, er hatte nicht einmal ein Foto von ihr. Aufgewachsen ist Hollerauer bei Adoptiveltern auf einem kleinen Bauernhof bei Holzkirchen. Seinen leiblichen Vater hatte er einst selbst in Baden-Württemberg ausfindig gemacht, doch dieser habe ihm am Telefon klar zu verstehen gegeben, dass er wegen seiner neuen Familie keinen Kontakt mit ihm wünsche, so Hollerauer, dem bei seinem jahrzehntelangen ehrenamtlichen Engagement in den Bereichen Kultur und Musik die Jugendarbeit immer besonders wichtig war. Aber auch unzählige adventliche Veranstaltungen für Senioren hat er als Erzähler mit seinen Geschichten zum Nachdenken und Schmunzeln schon bereichert.

Mit dem Fernsehteam bis nach Kanada

Mit Hilfe eines Fernsehteams begab sich Hollerauer im Herbst 2021 mit seiner Ehefrau auf Spurensuche, die ihn quer durch Oberbayern an diverse Lebensstationen und sogar über den großen Teich bis ins ferne Kanada führte. Dort erfuhr Hollerauer nicht nur etwas über das Schicksal seiner Mutter nach deren Auswanderung sowie seiner Geschwister, sondern man lernte auch noch viele weitere Familienangehörige kennen, mit denen die Hollerauers, die dafür extra einen Englisch-Kurs besuchten, und ihre Nachkommen bis heute Kontakt halten. „Viele Verwandte wussten, dass es mich gibt, aber sie haben nicht gewusst, wie ich heiße. Da ich ja den Nachnamen meiner Adoptiveltern trage, konnten sie mich nicht finden, auch die Verwandten in Deutschland und der Schweiz nicht“, erzählt Hollerauer und freut sich riesig über die nicht mehr für möglich gehaltene Familienzusammenführung. Er sei Julia Leischik und ihrem Team sehr dankbar, dass sie dies mit viel Aufwand und akribischer Recherchearbeit möglich gemacht hätten.


 Ausgestrahlt wird die einstündige Sendung an diesem Sonntag ab 18.55 Uhr auf Sat.1.

− mmü