Es ist nachweisbar, dass sich der Kontakt zu Tieren positiv auf das Lebensgefühl und das Wohlbefinden von Menschen auswirkt. Das eröffnet neue Wege in der Betreuung und Therapie von Menschen, die sich den Kontaktwunsch mit Tieren nicht (mehr) eigenständig erfüllen können: Pflegebedürftige Menschen zu Hause, Menschen in Pflegeheimen, Menschen mit Behinderungen, Patienten psychiatrischer Einrichtungen und Kinder.
Hunde als Spannungslöser und Brückenbauer
Nach einer intensiven Vorbereitungszeit und der erfolgreichen, qualifizierten theoretischen und praktischen Ausbildung von Hunden und Hundeführern kann der Dienst, der der ehrenamtlichen BRK-Gemeinschaft „Wohlfahrts- und Sozialarbeit“ (WuS) angegliedert ist, in den Einsatz gehen. Ein Therapiehundeteam besteht aus einem ausgebildeten und geprüften Therapiehund und „seinem“ Menschen. „Unsere Hundeteams können Spannungslöser, Bedürfnisaufdecker und Brückenbauer sein“, teilte das BRK mit. Da sie keinerlei Vorurteile oder Abwehr durch Angst vor Verletzbarkeit kennen, können sie die Menschen lehren, eine Lebenssituation, zum Beispiel eine unheilbare Krankheit, anzunehmen und sich sowohl gegenüber sich selbst, als auch anderen zu öffnen. „Tiere nehmen den Menschen so an wie er ist“, heißt es in der BRK-Pressemitteilung. „Sie kennen keinerlei Vorurteile oder Abwehr durch Angst vor Verletzbarkeit. Sie können uns lehren, sich sowohl gegenüber sich selbst als auch gegenüber anderen zu öffnen. Sie lehren uns Vertrauen in ein anderes Wesen zu haben, dessen Sprache sie nur bruchstückhaft verstehen.“ Von Tieren könne man den Umgang mit und die Akzeptanz von Krankheit lernen: „Tiere können um das Leben kämpfen, aber sie wissen auch um einen bevorstehenden Tod und können ihn akzeptieren. Der Mensch kann von ihnen das Loslassen-können und das Sterben lernen. Tiere leben intensiv das Jetzt und Hier und denken nicht über das Gestern und Morgen nach. Sie haben diese ungeschminkte Art, ihre Emotionen wie Wut, Eifersucht, aber auch Freude und Liebe im Moment auszudrücken.“
Die Koordination der Einsätze übernimmt das BRK-Service- und Beratungszentrum an der Traunsteiner Maximilianstraße 33, das unter Tel. 0861/9797371 oder per E-Mail an wus@kvtraunstein.brk.de zu erreichen ist. Hier können auch Flyer angefordert und weitere Fragen gestellt werden. Nach der Kontaktaufnahme wird der nächstgelegene Hundeführer über den möglichen Einsatz informiert. Dieser nimmt zeitnah Kontakt zur Terminvereinbarung auf und bespricht die Einzelheiten.
− red
