Mit der Drehleiter musste die Freiwillige Feuerwehr Trostberg (Landkreis Traunstein) am Samstagabend zu einem der beiden Hochhäuser an der Herzog-Otto-Straße ausrücken.
Zuerst hieß die Alarmierung um 19.24 Uhr „Wohnungsöffnung“. Wohl aufmerksamen Nachbarn ist es laut Feuerwehrkommandant Hans-Peter Heimbach, der den Einsatz leitete, zu verdanken, dass in einer Wohnung im siebten Stock des Gebäudes eine hilflose Frau bemerkt wurde.
Die Floriansjünger öffneten die Wohnung, um zu der Frau zu gelangen. Die Dame hatte sich laut Heimbach einen Fuß gebrochen. Der Einsatz für die Wohnungsöffnung war nach 25 Minuten um 19.49 Uhr beendet. Nahtlos dazu musste die Feuerwehr jedoch einen weiteren damit verbundenen Einsatz einleiten: „Drehleiterrettung“.
Schlüssel zum Aufzug zunächst nicht auffindbar
Der Grund: Das Hochhaus verfügt zwar über einen Aufzug, der per Schlüssel zu erweitern ist, um größere Gegenstände wie zum Beispiel eine Trage zu befördern. Nur: Der Schlüssel war zunächst nicht auffindbar. Also brachten die Feuerwehrleute ihre Drehleiter in Stellung. Im Rettungskorb ließen sich ein Feuerwehrmann und eine Sanitäterin empormanövrieren, um die verletzte Frau per Trage aus ihrer Wohnung im siebten Stock sicher auf den Vorplatz des Hauses zu bringen. Obwohl der Schlüssel inzwischen an Ort und Stelle war, führten die Einsatzkräfte diese Art der Rettung fort. Das BRK brachte die Frau anschließend ins Krankenhaus.
Die Freiwillige Feuerwehr Trostberg war mit 16 Kräften und drei Fahrzeugen vor Ort: mit dem Einsatzleitwagen, der Drehleiter und dem Löschgruppenfahrzeug. Diese Besatzung rückt immer aus, wenn es um eine Wohnungsöffnung geht, erklärt Heimbach im Gespräch mit der Heimatzeitung. Neben der Feuerwehr und dem Rettungsdienst des BRK war auch die Trostberger Polizei zur Stelle. Um 20.20 Uhr konnte die Wehr den Einsatz nach 31 Minuten beenden.
Wohnungsöffnung in Deinting
Für einen Mann, den die Freiwilligen Feuerwehren aus Heiligkreuz und Trostberg bereits am Samstagvormittag in seiner Wohnung in Deinting gefunden hatten, kam jede Hilfe zu spät. Er war bereits tot, als die Einsatzkräfte die Wohnung öffneten.
Die Ursache war am Sonntag noch nicht klar, Stefan Kellner, der Kommandant der Heiligkreuzer Feuerwehr, der den Einsatz leitete, vermutet jedoch einen medizinischen Grund. Die Heiligkreuzer Wehr war mit einem Fahrzeug und 18 Kräften vor Ort, ihre Trostberger Kameraden waren mit drei Fahrzeugen und 16 Feuerwehrleuten herbeigeeilt. Mit dabei im Einsatz, der um 10.15 Uhr nach 38 Minuten beendet war, waren das BRK und die Trostberger Polizei.
