92000 Euro für den Spitzenstier
Der Neustart in der Traunsteiner Chiemgauhalle ist geglückt

Erster Zuchtviehmarkt verlief ohne Probleme

23.03.2024 | Stand 23.03.2024, 13:00 Uhr

Bei der ersten Großviehversteigerung wurde vor voll besetzten Rängen der Zuchtstier „Worldbest“ von Andreas Remmelberger aus der Gemeinde Tittmoning versteigert. Käufer ist die Besamungsstation in Marktredwitz.

Zügig konnten alle Tiere beim ersten Großviehmarkt in der neuen Chiemgauhalle des Rinderzuchtverbandes (RZV) Traunstein entladen und in ihren Boxen verteilt werden. Die Präsentation im Ring und die Versteigerung verliefen ebenfalls reibungslos und zügig. 111 aufgetriebene Zuchttiere beweisen laut RZV, dass die Halle gut angenommen wird. Neben den Käufern kamen auch viele Besucher, um die neue Halle zu besichtigen.

Nach einem verhaltenen Ankauf an Stieren in die Besamung in den vergangenen Monaten gelang in der neuen Halle ein hervorragender Start mit 92000 Euro Steigpreis. Käufer war die Besamungsstation Marktredwitz, die sich auch noch einen weiteren Stier für den Grundpreis von 3500 Euro sicherte. „Worldbest“ ist ein treffender Name für den Spitzenstier, einen Wirbelwind-Sohn, da er den höchsten Gesamtzuchtwert aller derzeit auf dem Markt befindlichen Fleckviehstieren besitzt, die das Gen für Hornlosigkeit reinerbig weitergeben. Das Vererbungsbild prognostiziert dem Stier auch eine hohe Fitness und Nutzungsdauer. In den Einzelzuchtwerten, wo hornlose Stiere noch Schwächen aufweisen, punktet „Worldbest“ mit einem Melkbarkeit-Zuchtwert von 115 und einem Euterzuchtwert von 118. Der Stier wurde in Tittmoning von Andreas Remmelberger ge-züchtet.

Auch beim zweiten Stier, der wie erwähnt für den Grundpreis von 3500 Euro nach Oberfranken ging, sagt der Name schon einiges aus. „Weitoben“ ist der beste Weitweg-Sohn unter 36 getesteten Halbbrüdern. Der von Christian Niederbuchner ais Aiging gezüchtete Stier kann auf Kalbinnen eingesetzt werden. Ein Gesamtzuchtwert von 143 und eine Euternote von 120 sind hervorstechende Zuchtdaten des Stieres.

Die Besamungsstation CRV-Deutschland sicherte sich für 5500 Euro einen zweiten reinerbigen Stier in Bezug auf Hornlosigkeit. Dieser überzeugte durch ein sehr gutes Fundament. Er stammt aus der bekannten A-Linie des Zuchtbetriebes von Georg Kellner aus Hennthal bei Heiligkreuz. Bemerkenswert war, dass ein Züchter aus dem Ebersberger Raum bei dem Stier bis 5400 Euro mitsteigerte.

Der vierte Stier in den Besamungseinsatz erzielte 3500 Euro und geht nach Neustadt. Dabei handelt es sich um einen weiteren Wannabe-Nachkommen aus dem Zuchtbetrieb von Johann Rausch aus Palling. 50 Prozent hornlose Kälber, ein hoher Gesamtzuchtwert von 139, ein sehr guter Zuchtwert für Eutergesundheit von 128, ein Milchwert von 126 und ein Euterzuchtwert von 116 zeichnen den Stier aus.

Neben einer Kalbin zum Preis von 1950 Euro erhielten auch noch sechs Zweitkalbskühe bei einem durchschnittlichen Versteigerungspreis von 2425 Euro den Zuschlag. Der hohe Durchschnittspreis ist durch zwei hochpreisige Zuchtkühe aus biologischer Wirtschaftsweise beeinflusst. Mit 2950 Euro wurde eine Varta-Tochter aus dem Zuchtbe-trieb Mair-Gradl aus Chieming verkauft. 31 Kilogramm Milch und eine Melkbarkeit von 2,7 Kilogramm pro Minute stehen neben einem guten Exterieur bei dieser Kuh zu Buche. Dies bedeutete gleichzeitig den Spitzenpreis für weibliche Zuchttiere. Nur 100 Euro billiger wechselte eine Picar-Tochter aus dem Bio-Zuchtbetrieb Michael Huber aus Steinrab bei Seeon den Besitzer.

Für die 83 verkauften Jungkühe errechnete sich ein mittlerer Steigpreis von 2135 Euro, bei einer Preisspanne von 1450 bis 2850 Euro. Der durchschnittliche Versteigerungspreis von drei Jungkühen der Wertklasse 1 lag hier bei 2583 Euro. Ein Steigpreis über 2500 Euro wurde noch bei sechs Jungkühen der Wertklasse 2a und einer Jungkuh der Wertklasse 2 erreicht. Alle Jungkühe der Wertklasse 2a erzielten Steigpreise über 1700 Euro. Nur drei Besitzer von Jungkühen der Wertklasse 2 mussten sich mit weniger als 1700 Euro zufriedengeben.

Vier Stiere, eine Zweitkalbskuh und 17 Jungkühe gehen an Milch-viehbetriebe im eigenen Zuchtgebiet. Drei Stiere, fünf Zweitkalbskühe und 24 Jungkühe bleiben im bayerischen Raum. Zwei Stiere, eine Kalbin und 45 Jungkühe wechseln über Viehhandelsunternehmen in die Niederlande und nach Südtirol.

Der nächste Kälbermarkt findet am Mittwoch, 27. März, statt. Der nächste Großviehmarkt ist am Donnerstag, 18. April.

− red