Schwerer Unfall bei Chieming
Brückengeländer spießt Opel auf – 24-Jährige überlebt wie durch ein Wunder

Anwohner versorgen Einsatzkräfte mit warmen Getränken

14.01.2024 | Stand 15.01.2024, 6:27 Uhr

Kaum zu glauben, dass die Fahrerin aus diesem Fahrzeug lebend geborgen werden konnte.  − Fotos: FDL

Wie durch ein Wunder wurde eine 24-Jährige aus dem Raum München bei einem schweren Verkehrsunfall am Sonntagvormittag gegen 8.20 Uhr auf der Staatsstraße 2096 zwischen Grabenstätt und Chieming auf Höhe Hirschau „nur“ leicht verletzt, wie die Polizei mitteilt.



Sie war mit ihrem Opel Corsa aus ungeklärter Ursache nach rechts von der Straße abgekommen und in das Brückengeländer über dem Oberhochstätter Bach gerast. Die Fahrerin selbst hat nach Polizeiangaben auf ihr Navigationssystem geschaut und ist deshalb von der Straße abgekommen. Zudem sei ihre Geschwindigkeit den winterlichen Straßenverhältnissen nicht angepasst gewesen. Der Opel traf genau das Brückengeländer, das über den Oberhochstätter Bach auf dem neben der Straße verlaufenden Radweg führt.

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Auto aufgespießt, Frau erleidet leichte Verletzungen



Holzteile des Brückengeländers durchbohrten die Windschutzscheibe sowie die Seitenscheiben und spießten das Fahrzeug regelrecht auf. Das Auto blieb dann über dem schmalen Bach liegen. Die 24-jährige Fahrerin wurde, wie die Polizei mitteilt, mit leichten Verletzungen mit dem Rettungswagen ins Klinikum Traunstein verbracht. Ein ebenfalls alarmierter Rettungshubschrauber konnte wieder abdrehen.

Der Opel traf genau das Brückengeländer, das über den Oberhochstätter Bach auf dem neben der Straße verlaufenden Radweg führt. Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) brachte das Unfallopfer mit dem Sanka ins Krankenhaus. Es war mit einem Rettungswagen, dem Rettungshubschrauber Christoph 14 und dem Einsatzleiter Rettungsdienst vor Ort.

Vorsorgliche Ölsperren: Oberhochstätter Bach fließt in den Chiemsee



Die Feuerwehr aus Grabenstätt war mit vier Fahrzeugen und 22 Einsatzkräften vor Ort. Kommandant Sven Lein spricht nach dem Unfall gegenüber der Mediengruppe Bayern von einem zweiten Geburtstag, den die Autofahrerin angesichts des Unfalls feiern könne.

Um eine eventuelle Verschmutzung mit auslaufenden Betriebsstoffen in dem Gewässer zu verhindern, zog die Feuerwehr vorsorglich Ölsperren im Bach ein. Lein erklärte dazu, dass der Oberhochstätter Bach dem Chiemsee zufließe. Man könne nur froh sein, dass keine Betriebsstoffe aus dem Auto ausgelaufen seien. Der Verkehr wurde wechselseitig an der Unfallstelle vorbei geleitet.

Die Feuerwehr aus Chieming, die ebenfalls zur Unfallstelle alarmiert war, musste nicht eingreifen und konnte nach der Anfahrt wieder zurück ins Gerätehaus fahren.

Anwohner der Unfallstelle versorgten die Einsatzkräfte bei der eisigen Kälte mit Kaffee und Brezen. Darüber zeigten sich die Einsatzkräfte sehr froh, wie Lein bestätigt. Seine Einsatzkräfte waren schon am Tag zuvor drei Stunden lang zu dem Lastwagenunfall auf der Autobahn 8 ausgerückt. Die Polizeiinspektion aus Traunstein nahm den Unfall auf.