Traunstein
Toter Säugling in Ruhpolding: Landkreis prüft Babyklappe für Kreisklinik

Grünen-Kreisrätin sieht darin eine Chance, verzweifelten Müttern zu helfen

29.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:25 Uhr
Monika Kretzmer-Diepold

Marianne Penns Vorschlag, an einer Kreisklinik eine anonyme Babyklappe einzurichten, wird geprüft. Unser Foto zeiogt eine im Juli 2021 eröffnete Babyklappe in Karlsruhe. −Foto: dpa

Der Anfang Dezember in Ruhpolding (Landkreis Traunstein) tot aufgefundene Säugling bewegt seither die Menschen in der Region. Das tragische Geschehen brachte viele Menschen zum Nachdenken, wie es vielleicht hätte verhindert werden können. Die Grünen haben einen Vorschlag.



In der jüngsten Kreistagssitzung regte Marianne Penn, Bündnis 90/Die Grünen an, an einer Kreisklinik eine anonyme „Babyklappe“ einzurichten - „um verzweifelten Müttern eine Möglichkeit zu bieten“. Landrat Siegfried Walch sagte zu, den Vorschlag prüfen zu lassen.

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Ein Zeuge hatte das tote Neugeborene am Sonntagmittag, 4. Dezember, im Bereich des Wanderparkplatzes Seekopf hinter einem Wall am Wanderweg Richtung Förchensee entdeckt. Er verständigte die Polizeistation Ruhpolding. Kripo-Beamte unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein nahmen umgehend ihre Arbeit auf. Die noch am gleichen Abend durchgeführte Obduktion im Institut für Rechtsmedizin an der Universität München erbrachte Anhaltspunkte auf einen gewaltsamen Tod.

Die Staatsanwaltschaft Traunstein leitete Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts ein. Die Kripo Traunstein rief die Ermittlungsgruppe „EG Säugling“ ins Leben. Das Bayerische Landeskriminalamt setzte 5000 Euro Belohnung aus. Der Fall wurde außerdem Mitte Januar in der TV-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ vorgestellt. Dennoch ergaben sich bislang noch keine entscheidenden Hinweise, die zur Aufklärung der Tat beziehungsweise zur Ergreifung der Täterin oder des Täters führten.

− kd