Fahrer festgenommen
Schleuser flieht vor Polizei: A8-Anschlussstelle Traunstein-Siegsdorf zeitweise gesperrt

Flüchtlinge kauern zum Teil im Kofferraum – A8-Anschlussstelle Traunstein-Siegsdorf zeitweise gesperrt

06.02.2024 | Stand 06.02.2024, 19:30 Uhr

Zwei der sechs Geschleusten kauerten im Kofferraum. − F.: Bundespolizei

Die Verkehrspolizei Traunstein hat am Dienstagmorgen die Auffahrt auf die Autobahn München-Salzburg (A8) in Siegsdorf (Landkreis Traunstein) gesperrt. Grund war ein Polizeieinsatz, bei dem ein mutmaßlicher Schleuser festgenommen wurde.



Ein mutmaßlicher Schleuser hat am Dienstagfrüh Anhaltesignale der Polizei missachtet und ist vor einer Kontrolle davongerast. Dabei hat er mutmaßlich nicht nur andere Verkehrsteilnehmer, sondern auch seine Mitfahrer gefährdet – sechs Syrer ohne Ausweispapiere, zwei davon kauerten im Kofferraum. Nach einer Viertelstunde konnte er gestoppt werden, nun ermittelt die Bundespolizei.

Beamte der Grenzpolizei Piding wollten gegen 7.45 Uhr auf der A8 kurz vor der Ausfahrt Neukirchen in Fahrtrichtung München einen Wagen mit polnischer Zulassung kontrollieren. Der Fahrer des Ford C-Max ignorierte jedoch die Anhaltezeichen der Beamten und gab Vollgas. Er soll versucht haben, die ihn verfolgenden Polizisten durch mehrmaliges Blinken zu täuschen, und wiederholt die Fahrspur gewechselt haben, um Überholmanöver zu verhindern. Dabei kam es nach aktuellem Ermittlungsstand beinahe zu einem Auffahrunfall.

Fahrer festgenommen



Seine gefährlichen Fahrmanöver soll der Mann bis zur Anschlussstelle Traunstein/Siegsdorf fortgesetzt haben, wo er gegen 8 Uhr durch eine andere Streife der Grenzpolizei gestoppt werden konnte. Bei seiner Festnahme soll der 30-jährige Staatsangehörige der Republik Moldau erheblichen Widerstand geleistet und dabei zwei Beamte leicht verletzt haben. Auch der mutmaßliche Schleuser zog sich leichte Verletzungen zu, die ambulant im Krankenhaus versorgt wurden.

Im Fahrzeug befanden sich neben dem Fahrer weitere sechs Männer, nach eigenen Angaben syrische Staatsangehörige. Zwei davon kauerten im Kofferraum des Fahrzeuges. Der jüngste Insasse war ein 16-Jähriger, der ohne sorgeberechtigte Person nach Deutschland gereist war. Keiner verfügte nach bisherigem Erkenntnisstand über Dokumente, die zur Einreise in die Bundesrepublik berechtigen.

A8-Anschlussstelle zeitweise gesperrt



Um die Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer zu minimieren, musste die Autobahn A8 in Fahrtrichtung München durch die Verkehrspolizeiinspektion Traunstein für kurze Zeit gesperrt werden. Für etwa eineinhalb Stunden war die Auffahrt Traunstein-Siegsdorf gesperrt.

Der 30-Jährige wurde zusammen mit den Geschleusten an die zuständige Bundespolizeiinspektion Freilassing übergeben. Gegen den Fahrer besteht der dringende Verdacht des Einschleusens von Ausländern unter einer das Leben gefährdenden, unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlung. Zudem wird er sich wegen des dringenden Verdachts des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und der Straßenverkehrsgefährdung verantworten müssen. Die weiteren Ermittlungen werden unter der Sachleitung Spezialabteilung zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden und organisierten Kriminalität bei der Staatsanwaltschaft Traunstein nach dem „Traunsteiner Modell“ geführt. Der Moldauer wird am Mittwoch dem Haftrichter beim Amtsgericht Traunstein vorgeführt werden.

− red