Landkreis Traunstein
20 Feuerwehren rund 60 Mal im Einsatz: Nächtliches Unwetter hält Floriansjünger auf Trab

25.08.2023 | Stand 12.09.2023, 22:50 Uhr

Rund 20 Feuerwehren im Landkreis wurden zwischen Mitternacht und 2.30 Uhr alarmiert, um umgestürzte Bäume zu beseitigen oder Gegenstände zu sichern – hier ein Einsatzbild aus Tittmoning. −Foto: FFW

Relativ kurz, aber heftig war das Unwetter, das in der Nacht auf Freitag über den Landkreis Traunstein hinweggezogen ist. Dabei ist die Region noch relativ glimpflich davongekommen, immerhin hat der Gewittersturm in weiten Teilen Bayerns und Baden-Württembergs erhebliche Schäden angerichtet und auch Verletzte gefordert.

Ab etwa 23 Uhr ging es los, und rund 20 Feuerwehren im nördlichen und mittleren Landkreis waren von Mitternacht bis etwa 2.30 Uhr bei circa 60 Einsätzen stark gefordert. Wie Hubert Hobmaier, Sprecher des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein, berichtet, gab es keine Verletzten und auch keine größeren Sachschäden. Die Feuerwehr-Einsatzleitung wurde in der Führungsstelle „Chiemsee“ im Feuerwehrhaus Erlstätt gebildet, wo man die Gesamtlage im Blick hatte.

In der Großen Kreisstadt Traunstein fielen 14 Einsätze an, meist wegen abgebrochener Äste und umgestürzter Bäume. Auch Bauzäune musste man sichern.

Hans-Peter Heimbach von der Feuerwehr Trostberg meldet, dass die Unterführungen an der Tittmoninger und Pallinger Straße voller Wasser gelaufen und Autos stecken geblieben waren. „Einen Pkw konnte die Feuerwehr selbst herausziehen, beim zweiten war ein Abschleppdienst nötig.“ Um 1.42 Uhr mussten Heimbachs Einsatzkräfte noch zu einem Wassereintritt in einem Supermarkt in Mögling ausrücken.

Die Engelsberger Feuerwehrler waren vier Mal im Einsatz, weil Bäume die Fahrbahn blockierten. In Tettenhausen mussten Bäume von einer Stromleitung entfernt werden. Die FFW Fridolfing musste vier Bäume wegräumen (einen im Bereich der B20 bei Lebenau, zwei bei Ahntal und einen direkt in Fridolfing), die FFW Palling einen in Harpfetsham. Erwin Hirschpoltner meldet, dass „die Feuerwehr Tittmoning rund drei Stunden im Einsatz war, hauptsächlich mit der Motorsäge an zehn Stellen“. Auch „vom Winde verwehte“ Mülltonnen habe man von den Straßen geholt.



31 Liter Regen in der Stunde: Spitzenwert in Tittmoning


Am heftigsten waren die Orkanböen mit bis zu 144 Kilometern pro Stunde laut Deutschem Wetterdienst (DWD) über dem Bodensee. Mit bis zu 40 Litern in einer Stunde habe es den meisten Regen im Schwarzwald gegeben. In Freiburg etwa seien 36 Liter pro Stunde gemessen worden. Dort liefen laut Einsatzkräften Keller voll, und Straßen wurden überschwemmt. In Bayern kamen mit bis zu 31 Litern die Stunde die meisten Regengüsse in Lenggries (Bad Tölz-Wolfratshausen) und Tittmoning (Landkreis Traunstein) herunter.