Simbach
Zurück in der Normalität: Neujahr lautstark begrüßt

01.01.2022 | Stand 17.09.2023, 6:26 Uhr

An der Kolpingstraße, beim Lokschuppen, war der Simbacher Feuerwehr-Hotspot. −Foto: Gilg

Lokschuppen-Chef Oliver Zeiler brachte es auf den Punkt: „Wir sind zurück in der Normalität.“ Der Jahreswechsel in seiner Event-Location verlief so wie vor der Pandemie, und man spürte die Feierlaune bei den Gästen. Wie nicht anders zu erwarten, hatten die Bürger kräftig aufmunitioniert fürs Feuerwerk.

So ändern sich die Zeiten: Noch vor zwei Jahren gruselige Stille in der Stadt. Ausgangsverbot, streng überwacht von der Polizei. Nicht mal alleine zu einem Spaziergang durfte man das Haus verlassen. Dann vergangenes Jahr endlich wieder die Möglichkeit, sich im Freien aufzuhalten. Auch die Gastronomie hatte unter Auflagen geöffnet. Feuerwerkskörper allerdings musste man sich in Österreich kaufen. Und jetzt?

Trotz aller Lockerungen spielte sich die aktuelle Silvesternacht 2022/2023 überwiegend im Privaten ab. Das lag daran, dass viele Gasthäuser wegen Personalmangels geschlossen hatten. Nicht so der Lokschuppen, wo in allen Areas bis in die frühen Morgenstunden Betrieb herrschte. Im Saal gab es die große Silvester-Gala, ein gepflegter Schwarz-weiß-Ball mit der Tanzband Espandrillos und einem Buffet. Im Restaurant konnte man ein Sechs-Gänge-Menü buchen, während im Wintergarten und im Salon Essen à la carte angeboten wurde.

Ball und Menü waren ausgebucht. Zu späterer Stunde öffnete auch der Nightlife-Bereich, wo die Party schon vor Mitternacht in die Gänge kam und sich im neuen Jahr noch steigerte. Etwas mehr Platz hatte man im Foyer. Dort legte Seniorchef Helmut Zeiler Tanzmusik auf. Um Mitternacht strömten viele Gäste nach draußen, wo Oliver Zeiler mit Unterstützung eines Pyrotechnikers ein großes Feuerwerk abbrannte.

Das Ganze steigerte sich dann zusehends, denn auf der Kolpingstraße hatten Privatleute ebenfalls einige Batterien an Raketen vorbereitet, die sie parallel abfeuerten. Trotz der angenehmen Temperaturen verlagerte sich das Geschehen bald wieder nach drinnen, wo ausgelassen weiter gefeiert wurde.

Dass es nicht ganz friedlich blieb, zeigt der Polizeibericht: Gegen 19.50 Uhr warf am Silvesterabend ein bislang Unbekannter einen Böller auf das Auto einer 19-Jährigen, die gerade von Braunau kommend auf der Innstraße unterwegs war. Als sie in die Münchner Straße einbiegen wollte, kam es zu dem Zwischenfall. Der Silvesterkracher prallte von der Motorhaube ab, landete auf der Fahrbahn vor dem Auto und explodierte dort. Verletzt wurde niemand, am Auto entstand jedoch Sachschaden im niedrigen vierstelligen Bereich. Der etwa 50-jährige Täter trug einen grauen Stoppelbart, dunkle Kleidung und eine schwarze Mütze. Auffällig war laut Polizei seine Begleiterin, ein fünf- bis siebenjähriges Mädchen mit rosa Jacke, rosa Mütze und Brille. Die Inspektion in Simbach bittet unter um Zeugenhinweise unter ✆08571/91390.

Auch zu zwei kleinen Bränden ist es in der Silvesternacht gekommen: In der Münchner Straße wurde gegen 1 Uhr entdeckt, dass eine Mülltonne neben einem Mehrfamilienhaus Feuer gefangen hatte. Anwohner konnte die Flammen schnell unter Kontrolle bringen. Die Feuerwehr übernahm die restlichen Löscharbeiten. Wie die Polizei feststellte, hatte zuvor ein Anwohner Reste von Feuerwerkskörpern in der Mülltonne entsorgt. Der Verursacher erhielt eine Anzeige wegen einer Ordnungswidrigkeit. Um 1.30 Uhr kam es zu einem weiteren Vorfall. Dieses Mal brannte eine Papiertonne in der Innstraße. Auch hier waren Böllerreste unsachgemäß entsorgt worden. Den Sachschaden gibt die Polizei mit insgesamt mehreren hundert Euro an.

Auch eine Trunkenheitsfahrt stoppten Beamte der Polizei: Gegen 1.50 Uhr kontrollierten sie in der Simon-Breu-Straße einen E-Scooterfahrer. Ein freiwilliger Test bestätigte den Verdacht, dass der Mann alkoholisiert war.

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