Die Sauerkraut-Methode
Wittibreuter Gartler zeigen: So fermentiert man Gemüse richtig

13.03.2024 | Stand 13.03.2024, 15:34 Uhr
Wolfgang Hascher

Das richtige Fermentieren von Gemüse führte der Vorsitzende des Obst- und Gartenbau-Vereins, Benedikt Held, zusammen mit Wirtin Gitti Irber praktisch vor. − Foto: Hascher

„Sauerkraut-Methode“ und „Salzlaken-Verfahren“: Von vielen Gartenbesitzern wird wieder mehr die Tradition des Fermentierens gepflegt. Dabei werden Gartenfrüchte aller Art, insbesondere Gemüse, durch Milchsäure-Gärung haltbar gemacht. Wie es richtig geht, wurde bei der Jahreshauptversammlung des Obst- und Gartenbauvereins Wittibreut gezeigt.

Vorsitzender Benedikt Held und Wirtin Gitti Irber gaben dazu Einblicke. In diesem Zusammenhang nannte Held die beiden Verfahren, nämlich die „Sauerkraut-Methode“ und das „Salzlaken-Verfahren“. Bei der Sauerkraut-Methode, die auch gleich praktisch vorgeführt wurde, werde das kleingehobelte Gemüse mit zwei Prozent seines Gewichtes an Salz versehen, gut mit dem Salz vermischt, durchgeknetet und in Einweckgläser mit einem Verschluss durch Gummiring und Glas-Deckel mit Halteklammern gegeben.

„Wichtig ist der Zwei-Prozent-Anteil des zugefügten Salzes, damit die Milchsäure-Bakterien die richtige Umgebung haben“, erklärt Benedikt Held. „Das Gemüse muss immer unter dem oberen Flüssigkeitsrand sein, dabei hilft auch ein etwas kleinerer, auf das Gemüse aufgelegter Glas-Deckel“, so dass der Gär-Prozess bei Zimmertemperatur einsetze. Nach rund 14 Tagen könne man das Gemüse dann bereits genießen. Die weitere Aufbewahrung sollte im Kühlschrank erfolgen.

Bei der zweiten Methode mit Salzlake werde das in kleine Stücke geschnittene Gemüse, beispielsweise Kohlrabi, in das Einweck-Glas gegeben und ganz mit Salzwasser bedeckt. Die Salz-Zugabe in das Wasser betrage auch hier wieder zwei Prozent des Gesamtgewichtes von Gemüse und Wasser zusammen. „Wichtig ist, dass man reines Salz ohne Zusätze von beispielsweise Jod verwendet“, betonte der Vorsitzende. „Das Fermentieren ist letztlich eine hervorragende Methode, um den Gehalt an wichtigen Vitaminen, beispielsweise der B-Gruppe, deutlich zu erhöhen, was für den gesamten Körper und vor allem für die Darmflora sehr gesund ist. Man muss sich halt an den Geschmack gewöhnen, aber man wird belohnt durch eine sehr gesunde Gemüse-Nahrung.“

Die Gartenfreunde bedankten sich schließlich durch langen Beifall bei Benedikt Held für den informativen Vortrag.

Bei der sehr gut besuchten Jahreshauptversammlung des Obst- und Gartenbauvereins Wittibreut-Ulbering im Gasthaus Irber blickte Vorsitzender Benedikt Held zuvor auf die Aktivitäten des vergangenen Garten-Jahres zurück. Er erwähnte den stets gut besuchten Frühjahrs-Schnittkurs, die Vorträge über Alm-Wirtschaft, über Nützlinge und Schädlinge im Garten sowie über Kräuter-Zubereitungen nach Hildegard von Bingen.

Er nannte auch das von sehr vielen Kindern besuchte Ferienprogramm, die Aktion „Streuobst für alle“, den Besuch bei der Landesgartenschau in Freyung sowie ganz besonders das 25-jährige Vereinsjubiläum, das im September 2023 gefeiert werden konnte. Er erwähnte auch die sehr erfolgreichen Pflege-Aktionen am Biotop bei der alten Schule.

Für das Jahr 2024 kündigte Held die Beteiligung an der gemeindlichen Veranstaltung „Bio-Vermarkter“ im Rahmen der Fairtrade-Aktivitäten am Samstag, 13. April, mit Pflanzenbörse an, nannte den Frühjahrs-Schnittkurs am Mittwoch, 20. April, eine Kräuterführung am 1. Juli sowie am Samstag, 6. Juli, den Ausflug zur Landesgartenschau nach Kirchheim bei München. Weitere geplante Ereignisse seien ein Zwei-Tages-Ausflug in die Steiermark, eventuell noch ein Sommer-Schnittkurs und eine Besichtigung der Ölpresse Lahning.

„Ich danke allen aktiven Mitgliedern, die uns im Verein unterstützen, allen Helfern und Förderern. Ich bitte auch um weitere Beteiligung an unseren Veranstaltungen, insbesondere ermuntere ich auch, bei der Pflege unseres schönen Biotops mitzuhelfen“, so der Vorsitzende in seiner Rede an die Mitglieder.

Anschließend gab Kassierin Petra Huber einen Überblick über die Finanzlage, die sich als zufriedenstellend erwies und auch von den Kassenprüfern Marianne Burner und Franz Langmaier als beispielhaft perfekt bezeichnet wurde.

Für die Gemeinde dankte 3. Bürgermeister Andreas Zehentleitner für die Teilnahme am Ferienprogramm und wies auf die gemeindliche Veranstaltung am 13. April zur Fairtrade- und Bio-Vermarkter-Initiative hin. Er wünschte den Gartlern ein erfolgreiches Blüten- und Ernte-Jahr.

− wh