Galaabend, Showeinlagen, Interview
Wirtschaftsjunioren Rottal-Inn feiern 40. Jubiläum

03.10.2023 | Stand 25.10.2023, 11:59 Uhr

Sprach mit Begeisterung und Spaß im Gespräch mit Moderator Stefan Wählt: Medien-Unternehmer (Pro 7, Premiere) Georg Kofler.  − Foto: Kessler

Mit einem Gala-Abend im Lokschuppen in Simbach am Inn haben die Wirtschaftsjunioren (WJ) Rottal-Inn ihr 40-jähriges Bestehen gefeiert. Als Gastredner blickte Pro7-Gründer Georg Kofler auf „Unternehmertum heute“.

Live-Musik, Torwandschießen und Tombola



Live-Musik von den „Schellenbergern“, Torwandschießen und Tombola für den guten Zweck, eine Showeinlage der Tanzgruppe „Society“, vor allem aber: Gespräche und Zeit zum Austausch standen im Mittelpunkt des WJ-Jubiläums, zu dem zahlreiche Ehrengäste dem „Geburtstagskind“ ihre Aufwartung machten. So sprach stv. Landrätin Edeltraud Plattner von einer sehr positiven Bilanz, auf die die WJ zurück blicken könnten – „Sie sind wichtiger Teil des wirtschaftlichen Erfolgs bei uns im Landkreis.“ Das Netzwerk gewinne immer wieder neue junge Mitglieder und sei durch die Expertise, den Austausch und das Angebot von Vorträgen, Veranstaltungen und Treffen sehr wertvoll. So etwas sei wichtig, „weil unsere Gesellschaft vor großen Herausforderungen steht. Und wir sollten diese mit Innovationskraft und Entschlossenheit angehen.“

Peter Glas ist Vizepräsident der IHK Niederbayern. Er ist aber auch Gründungsmitglied der Wirtschaftsjunioren Rottal-Inn, und somit sei sein Besuch heute für ihn eine „echte Herzensangelegenheit. Ich bin durch und durch Wirtschaftsjunior“, bekannte Glas, und betonte die fortwährende enge Verbundenheit zwischen Kammer und WJ. Aus diesem Kreis „kommen viele neue Ideen und Impulse – tragen Sie auch weiterhin diesen Spirit mit sich“, so Glas.

„Starke regionale Stimme nach außen“



Als „starke regionale Stimme nach außen“ lobte Simbachs stv. Bürgermeister Bernhard Großwieser die Wirtschaftsjunioren, die von einer starken Unterstützung untereinander profitieren. Wer heute junger Unternehmer sei, der durfte schon die Bankenkrise, eine Pandemie und die Energiekrise miterleben, und die großen Herausforderungen stünden noch bevor, so Großwieser: „der Klimawandel und die demographische Entwicklung“. Umso mehr sei es wichtig und richtig, dass man sich mit den WJ Gehör verschaffe und sich mit Erfahrung gegenseitig unterstütze. Zu den Gratulanten des Abends gehörten auch Carolin Hochmuth, stv. Vorsitzende der WJ Bayern, und Jessica Huber, Vorsitzende der WJ Niederbayern.

Einblicke in seinen Werdegang gab dann der Hauptredner des Abends, Georg Kofler, im Zwiegespräch mit Moderator Stefan Wählt. Schon die Kindheit Koflers sei, betonte Wählt, recht ungewöhnlich gewesen, denn tatsächlich sei dieser vom Tellerwäscher zum Millionär aufgestiegen. „Chefspüler“ sei er gewesen, betont Kofler, als 14-Jähriger, ein Titel, den er sich selbst verliehen habe, bemerkt er schmunzelnd: „Ich hatte nämlich noch einen 12-jährigen Assistenten.“ „Was wird man dann als Chefspüler, wenn nicht Millionär?“, wollte Wählt wissen. „Multimillionär“, antworte Kofler lachend.

Georg Kofler warnt vor „schleichenden Planwirtschaft“



Derart aufgelockert ging das Gespräch unterhaltsam wie informativ weiter, wobei Kofler vor allem die Verantwortung als Unternehmer beleuchtete, für Familien, Mitarbeiter, für die Gesellschaft und die Demokratie. Wer Freiheit beanspruchen wolle, müsse verantwortungsvoll handeln und einen Beitrag zur Gesellschaft leisten. Eine Sensibilisierung für das Thema Nachhaltigkeit hält Kofler für wichtig, jedoch „müssen wir aufpassen, kein Bürokratiemonster aufzubauen.“ Rahmenbedingungen für junge Unternehmer seien komplizierter geworden, „aber auch die Chancen haben sich vergrößert“. Mehr Freiheit, mehr Chancen, aber auch mehr Missbrauch. Lösung? „Man wird das auch mit mehr Regeln nicht lösen können. Der Mensch ist nicht nur edel und gut.“ Kofler kritisierte, dass Deutschland im internationalen Vergleich in vielen Bereichen zu langsam agiere, und warnte vor einer „schleichenden Planwirtschaft“. Was macht seiner Meinung nach einen guten Unternehmer aus? „Man braucht eine Vorstellung, was aus dieser Firma werden soll und die Leidenschaft dafür.“ Und natürlich: Mut. Oder, wie es Georg Kofler formuliert: „Dann springen, wenn die anderen noch die Hosen voll haben.“