Dank für besonderen Schutz Marias
Wallfahrt auf den Gartlberg

01.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:50 Uhr
Harald Hampel

Ein langer Wallfahrtszug bewegte sich am Montagvormittag zum Gartlberg hinauf. −Foto: Hampel

Viele Bürger und Vertreter der Geistlichkeit, der Feuerwehren und des öffentlichen Lebens samt Fahnenabordnungen beteiligten sich am Maifeiertag an der traditionellen Dankwallfahrt der Stadt auf den Gartlberg. Zusammen mit Bürgermeister Wolfgang Beißmann, seinen Stellvertretern Hermann Gaßner und Hans Hirl sowie MdL Martin Wagle zogen sie vom Stadtplatz aus zur Wallfahrtskirche hinauf, um dort einen Dankgottesdienst zu feiern.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges hatten am 1. Mai des Jahres 1945 amerikanische Truppen Pfarrkirchen besetzt – unblutig und ohne Zerstörungen. Seinerzeit gelobten die Bürger, zum Dank für die Bewahrung jährlich eine Wallfahrt zur Muttergottes auf den Gartlberg abzuhalten.

In einer kurzen Statio erinnerte Bürgermeister Beißmann an die Verschonung Pfarrkirchens in letzten Kriegstagen. „Verschont, weil sich Menschen den Befehlen des NS-Regimes widersetzten und anstatt eine unsinnige letzte Schlacht um die Stadt zu führen, Schritte des Friedens gegangen sind“, sagte er. Mit Blick auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine und die Situation im Sudan erinnerte Beißmann an die Menschen, denen dieses Glück, dieser Frieden nicht vergönnt sei.

Zudem schmerze ihn der anstehende Weggang der Pauliner vom Gartlberg, sagte Beißmann. „Es waren die Ordensleute, die die Wallfahrt hier auf dem Gartlberg in den letzten Jahren mit Leben erfüllt und für die Menschen stets ein offenes Ohr hatten“, stellte er fest. Er bat darum, auch in Zukunft geistliche Begleitung erfahren zu dürfen.

Domkapitular Dr. Wolfgang Schneider, der den Dankgottesdienst zusammen mit Wallfahrtsrektor Pater David Kolodziejczyk feierte, stellte in seiner Predigt fest, dass sich die Menschen in Europa seit der Aufklärung für gut und vernünftig hielten. Spätestens der Zweite Weltkrieg hätte jedoch vor Augen geführt, wie böse und unvernünftig die Menschen entgegen diesem naiven positiven Weltbild seien. Der christliche Glaube sei da realistischer, da er nicht auf den Blick der Menschen „in den eigenen Abgrund“ verzichte. Jedoch stehe nicht von vornherein fest, ob wir gut oder böse denken und handeln wollen. „Du kannst täglich aufstehen und Bruder oder Schwester werden“, sagte Schneider mit Blick auf den auferstandenen Jesus. Dr. Bastian Ach sorgte in der Kirche für die musikalische Begleitung auf der Orgel.