Aus den letzten 110 Jahren stammten die Autos, die sich auf Einladung der Rottaler Veteranen Freunde in Gern getroffen haben. Alain Camus als Vereinsvorsitzender freute sich über den regen Zuspruch der Veranstaltung, die alle vorherigen getoppt habe. Mehr als 100 Fahrzeuge, angefangen von der Messingklasse aus dem Jahr 1914 bis zu Fahrzeugen aus GFK, waren zu Gast. Genauso bunt wie die Fahrzeugflotte ist auch die Gesellschaft der Besitzer: Da trifft der Schrauber aus dem Rottal mit seinem chromblinkenden Cadillac auf den Chirurgen aus München, der mit seiner extrem patinierten Isetta nach Gern rumpelt.
Herkunft, Status und Fahrzeug seien in dieser Szene völlige Nebensache, so die Veranstalter. Das Interesse liege auf dem gemeinsamen Hobby, das für alle das rostigste und schönste überhaupt sei. Da sind die Einordnungen nach „Schraubern“, „Sammlern“ und „Fahrern“ unwichtig.
Gruppe fährt demnächst nach Carcassonne
Eine Gruppe fehlt bei solchen Treffen allerdings komplett: die „Investoren“. Deren Fahrzeuge lagern in klimatisierten Garagen und dürfen die Freiheit nur selten genießen. Bei dem Begriff „Garagengold“ würden echte Oldtimerfans eher die Nase rümpfen. Sie lieben ihre Fahrzeuge und wissen, dass sie bewegt werden müssen. Das sichere ihnen ein noch längeres Leben, als sie ohnehin schon im Vergleich zu den ex- und hopp-Autos der heutigen Zeit hätten.
In Gern saß man dann bei einem stilecht zelebrierten Picknick mit Musik aus den 50er Jahren zum Fachsimpeln zusammen. Immer wieder mussten das „Teviphone“ oder der Reiseplattenspieler neu mit Musikbändern und Schallplatten bestückt werden. So seien bei manchen Erinnerungen an früher, bei anderen ungläubiges Staunen über Erfindungen aus einer anderen Zeit aufgekommen.
Demnächst startet eine Gruppe des Vereins mit den alten Schätzen nach Carcassonne zur Städtepartnerschafts-Feier. Und nächstes Jahr sind alle wieder in Gern dabei.
− red
