Aufruf zum Frieden
Traditioneller Gedenktag der Krieger- und Soldatenkameradschaft in Massing

10.09.2023 | Stand 12.09.2023, 16:08 Uhr

Mit einer Kranzniederlegung am Massinger Denkmal gedachten Bürgermeister Christian Thiel und Kameradschaftsvorstand Franz Scheuerer (rechts) der Opfer von Krieg und Gewalt. −Foto: red

Die Massinger Krieger- und Soldatenkameradschaft hat ihren traditionellen Gedenktag wieder begangen und zu mehr Frieden aufgerufen.

Die Tradition, als dauernde Mahnung und in Achtung und Wertschätzung der Opfer von Kriegen und Gewalt zu gedenken, hielt bei ihrem Kriegerjahrtag die Massinger Krieger- und Soldatenkameradschaft auch in diesem Jahr aufrecht. Bei schönstem Sommerwetter formierte sich am Marktplatz der Festzug mit zahlreichen Vereinsfahnen, allerdings mit meist nur kleinen Abordnungen. Die stärksten davon waren neben dem Gastgeberverein wieder die Nachbarkameradschaften aus Ober- und Unterdietfurt.

Zum Gottesdienst in der Pfarrkirche begrüßte Pfarrvikar Prof. Dr. Josef Waleszczuk die Teilnehmer und wies anhand des Tagesevangeliums auch auf Jesu Hinweis auf seine Nachfolge im Kreuz hin. Die berechtigte Frage, wo angesichts von so viel Leid in der Welt noch Hoffnung ist, beantwortet das Heiligen-Wort „Im Kreuz ist Hoffnung“. Für einen festlichen musikalischen Rahmen des Gottesdienstes sorgte einmal mehr der von Anton Grötzinger geleitete Männerchor der Liedertafel mit der nur noch selten zu hörenden „Deutschen Messe“ von Franz Schubert und dem eindrucksvollen Schlusslied „Frieden, Frieden sei der Welt beschieden“.

Ansprache von Vorstand Franz Scheuer



Im Anschluss an den Gedenkgottesdienst zogen die Festteilnehmer zum mit Fahnen und Fackeln geschmückten Kriegerdenkmal am Fuße des Kirchenberges. Die Bläsergruppe eröffnete mit einem Choral den Festakt, in dem nochmals in Gebeten der Opfer von Kriegen und Gewalt gedacht wurde.

Vorstand Franz Scheuerer betonte in seiner Ansprache, dass auch 78 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges in Achtung und Dankbarkeit und als starke Mahnung für den Frieden aller gefallenen und verstorbenen Kameraden und aller Kriegsopfer gedacht werden sollte. Über ein Jahr dauere nun schon der Krieg in der Ukraine und ohne ein bisher absehbares Ende werde dort weiter gestorben, gelitten und vertrieben.

Aktuell weltweit 51 Kriegsschauplätze



Dass es gegenwärtig weltweit 51 Kriegsschauplätze und etwa 85 Millionen Menschen auf der Flucht gebe, bringe klar zum Ausdruck, dass der Mensch die Nächstenliebe, den Anstand und das Pflichtgefühl gegenüber allen Nächsten weitgehend verloren habe. Die nur negativen Beispiele aus der Vergangenheit hätten bisher nicht ausgereicht, um die Menschheit auf den richtigen Weg zu bringen. Gerade alle Politiker und regierenden Frauen und Männer seien aufgerufen, die richtigen Entscheidungen für den Frieden zu treffen, denn so viel Leid in der Welt habe gerade in Machtstreben und Rücksichtslosigkeit der Regierenden ihren Ursprung.

Gemeinsam mit Bürgermeister Christian Thiel legte Vorstand Scheuerer am Ehrenmal einen Kranz nieder. Die Fahnen senkten sich beim Lied vom guten Kameraden, den zur Ehre abgefeuerten Böllerschüssen und der abschließenden Nationalhymne. Die Kameradschaften zogen dann zum Ausklang des Gedenktages ins Gasthaus Rupertuskeller zum gemeinsamen Mittagessen.

− red