Kreisliga Isar/Rott
Top-Spiel: Hält Simbachs Super-Serie in Geisenhausen? Spitzenreiter gastiert beim Rangdritten

15.09.2023 | Stand 15.09.2023, 15:41 Uhr

„Viele Spieler haben noch den Kreisklassen-Fußball drin“ – aber Thomas Strasser, (r.) Trainer von Aufsteiger Julbach-Kirchdorf, arbeitet akribisch daran, seine Spieler besser zu machen.  − Foto: Alex Schmadel

Es ist ein Stress-Test für den Spitzenreiter: Bezirksliga-Absteiger FC-DJK Simbach muss nach sieben Siegen in den ersten sieben Spielen zum „umgruppierten“ TV Geisenhausen, der sich auf Rang 3 in der neuen Liga prächtig akklimatisiert hat. Aber Simbachs Trainer Jan Bermann gibt nicht klein bei: „Wir wollen die Serie natürlich so lange wie möglich ausbauen“ – eine klare Ansage. Bei vielen anderen Vereinen geht dagegen schon die nackte Existenz-Angst um, so könnte das Feld am Ende der Tabelle nach den Duellen Aufhausen – Vilsbiburg, Wittibreut – Geratskirchen oder Johannesbrunn-Binabiburg – Haidlfing noch enger zusammenrücken. Gut drauf ist derzeit der SV Hebertsfelden, der an diesem Wochenende gleich doppelt punkten kann – ober eben nicht.



Wittibreut – Geratskirchen:
„Die Freude über den verdienten Sieg war natürlich riesig und wir haben uns dadurch auch Selbstvertrauen für die nächsten Wochen erspielt“, sagt Wittibreuts sportlicher Leiter Benjamin Seeburger. „Nichtsdestotrotz ist uns klar, dass wir nur einen Schritt gemacht haben und weitere notwendig sind.“ Gegen Geratskirchen erwartet er eine spannende Partie auf Augenhöhe, „in der derjenige erfolgreich sein wird, der weniger Fehler macht“. Auf Seiten des Gastgebers fehlen Michael Blümlhuber, Tobias Baumgartner (beide verletzt) sowie die Langzeitverletzten Dennis Dorfner und Martin Stamberger.
Nach einer Viertelstunde stand es in Vilsbiburg bereits 0:2 – und die Partie war damit bereits früh gegen Geratskirchen entschieden. „Danach war es schwierig, gegen einen defensiv so kompakten Gegner die Partie nochmals zu drehen“, kommentiert Abteilungsleiter Matthias Heidt, „wir haben vorne im Angriff einfach keine Mittel gefunden“. Am Ende stand es 0:4 – und bei aktuell lediglich vier Punkten und Tabellenposition 12 sei klar, „dass in Wittibreut ein richtungsweisendes Spiel bevor steht“. Andreas Kronberger fehlt voraussichtlich, zwei, drei Spieler sind angeschlagen, „dennoch müssen wir unbedingt punkten und die Wende einleiten“, betont Heidt.

Aufhausen – Vilsbiburg: Sechs Spiele, sechs Pleiten, Schlusslicht. Klar, dass die Stimmung beim SCA alles andere als berauschend ist. Sportlicher Leiter Stefan Nebauer über das jüngste 1:3 in Hebertsfelden: „Wir hatten uns fest vorgenommen, dort zu punkten. Leider ist uns das nicht gelungen. Wir hatten in der zweiten Hälfte sehr gute Gelegenheiten, doch der Gegner war im Abschluss einfach abgezockter.“ Dennoch, so Nebauer, „kann man auf diese Leistung aufbauen und ich sehe das Spiel gegen Vilsbiburg positiv“. Obwohl zwei Spieler wegen Urlaub fehlen, ansonsten geht die die Mannschaft unverändert ins Rennen. „Wir sind kurz davor, den Bock umzustoßen“, gibt sich der sportliche Leiter zuversichtlich, „danach steht ein Mannschaftsausflug an, da bin ich guter Dinge, dass es schon klappt“.
Natürlich wollen die Vilsbiburger das unbedingt verhindern. „Aufhausen ist zwar besser als es der letzte Tabellenplatz ausdrückt und wir werden mit Sicherheit mehr gefordert als noch gegen Geratskirchen, hier hat eine Durchschnittsleistung zum Sieg gereicht, wir wollen dennoch dreifach punkten“, fordert Abteilungsleiter Josef Perzl den nächsten Erfolg, um einen weiteren Schritt in Richtung gesichertes Mittelfeld zu machen. Trotz der Personalprobleme: Josef Buchner und Thomas Kobold sind nach wie vor noch im Urlaub und Lukas Maier fehlt Rot-gesperrt.

Geisenhausen – Simbach: Die Umgruppierung aus der Kreisliga Donau/Laaber in die Kreisliga Isar/Rott ist dem TV Geisenhausen offenbar gut bekommen – Tabellenrang drei. Gerade das jüngste 3:0 beim Aufsteiger aus Haidlfing unterstreicht, dass der TVG sich blendend akklimatisiert hat. Jetzt kommt es zum Top-Spiel – und die Mannschaft „brennt“ auf den Primus, der die Staffel bislang dominiert und noch immer eine makellose Bilanz vorweisen kann.
„Wir freuen uns sehr auf dieses Spitzenspiel“, sagt Trainer Michael Kaschel, „wir bekommen es mit der erfahrensten und insgesamt stärksten Truppe der Klasse zu tun und müssen in erster Linie körperlich voll dagegenhalten“. Der Coach weiß um die schwierige Hausaufgabe, er verspricht aber: „Wir werden vorbereitet sein“. Hinter den Einsätzen von Kapitän Thomas Steer und Ralf Klingmann stehen unterdessen Fragezeichen.
Einen unglaublichen Lauf hat Bezirksliga-Absteiger FC-DJK Simbach „und wir wollen die Serie natürlich so lange wie möglich ausbauen“, gibt Trainer Jan Bermann vor, „wohl wissend, dass wir irgendwann Punkte abgeben müssen, sind die Jungs super motiviert und wir wollen auf jeden Fall ungeschlagen bleiben“. Der Kader sei quantitativ breit und qualitativ gut. „Und wir haben hungrige Spieler, bei denen der Stachel des Abstiegs noch tief sitzt und die daher Vollgas geben wollen“, nennt der Coach die wichtigsten Faktoren, dass es bislang so perfekt gelaufen ist.

Velden-Eberspoint – Malgersdorf-Ruhstorf: Knapp ist die Niederlage beim Tabellenführer gewesen, allerdings vollkommen verdient, wie Trainer Andreas Lehner findet, denn „Simbach war uns über 90 Minuten in allen Belangen überlegen. Einfach um eine Klasse besser.“ Der Gast durfte sich bei seinem Schlussmann Peter Sedlmeier bedanken, der sein Team mit zahlreichen Mega-Paraden bis zum Schluss im Spiel hielt. Der Versuch, etwas mitzunehmen, scheiterte zwar, bedeutet allerdings keinen Weltuntergang, „am Sonntag spielen wir zu Hause und wollen wieder gewinnen“, erklärt der Übungsleiter. Die Taktik: Hinten kompakt stehen, nichts zulassen, vorne die Chancen nutzen. Nicht mit dabei seinen können Matthias Schopf und Robert Nitzl sowie der Rot-gesperrte Maximilian Müller.
Spielertrainer Christoph Siefkes schwer verletzt und lange außer Gefecht – daran hat die SG Malgersdorf-Ruhstorf sehr schwer zu knabbern, wie auch Vorsitzender Wolfgang Weber bestätigt. Das Fehlen des Dreh- und Angelpunktes in der Truppe erschwert die sportlich-missliche Situation – Vorletzter – noch zusätzlich. Und auch Bastian Steiger und Christoph Kaluza stehen dieses Mal nicht zur Verfügung, bei einigen angeschlagenen Akteuren entscheidet sich der Einsatz kurzfristig. „Wir müssen uns in Velden in der Defensive endlich wieder einmal gut gestaffelt präsentieren“, wünscht sich Wolfgang Weber. Und vielleicht gelingt geht auch nach vorne der Knoten auf, zuletzt beim verdienten 0:3 im Derby mit den „Falken“ waren „wir jedenfalls vor dem gegnerischen Tor viel zu harmlos“, schildert Wolfgang Weber.

Bonbruck-Bodenkirchen – Hebertsfelden: „Unser Anspruch ist es, daheim gegen Hebertsfelden zu punkten“, macht Trainer Tobias Leitl eine klare Ansage, obwohl der personell sehr gut besetzte Kader des Gastes „immer besser zusammenfindet“. Tobias Leitl ist sich bewusst, dass gegen den Rangzweiten die Gelegenheiten besser verwertet werden müssen, als noch jüngst beim starken Aufsteiger aus Julbach-Kirchdorf.

„Das 1:1 dort ist für uns eigentlich zu wenig gewesen, die Mannschaft hat es allerdings nicht geschafft, aus dem Chancenplus entsprechend Kapital zu schlagen.“ Es stehe, so der Coach, für „Bo-Bo“ jetzt auch eine richtungsweisende Partie bevor. Bleibt das Team im Mittelfeld sitzen, muss der Blick nach unten gerichtet werden oder geht es weiter nach oben? Das hätte der Übungsleiter sicherlich am liebsten.
Gestern Abend mussten die Hebertsfeldener bereits bei der SG Johannesbrunn-Binabiburg (Ergebnis siehe Seite 16) ran, am Sonntag folgt gleich der nächste Auftritt in der Fremde. „Wir haben konzentriert trainiert, können bis auf zwei Fragezeichen aus dem Vollen schöpfen“, erklärt Spieltrainer Marcel Taboga. Und: „Wir wollen ungeschlagen bleiben“. Ob das gelingt und die Stimmung weiterhin so gut bleibt wie noch vor dem Doppelspieltag?
Johannesbrunn-Binabiburg – Haidlfing: Unglücklicher geht es nicht mehr. Erst zwar schlecht ins Spiel gekommen und zwei Gegentore kassiert, nach der Pause eine hellwache Mannschaft, eine bärenstarke zweite Hälfte, Anschluss und Ausgleich, ein Treffer wegen eines angeblichen Abseits nicht anerkannt und in der Nachspielzeit der Lucky Punch des Gegners – kurz und bündig fasst Trainer Martin Trojovsky die bittere Pleite von Wittibreut zusammen.

„Das ist super ärgerlich gewesen“, blickt der Übungsleiter zurück, „aber wir müssen das so hinnehmen, den Mund abputzen und hart weiter arbeiten“. Es dürfe gegen Haidlfing auch gerne ein dreckiger Sieg sein, „die Hauptsache ist, die drei Punkte bleiben bei uns und wir kommen mit dem zweiten Heimdreier aus der Keller“. Nicht dabei: der angeschlagene Johannes Bauer, Andreas Werthan und Rainer Gerbl.

Hingegen musste Haidlfing ein „verdientes 0:3 hinnehmen, weil wir nicht konsequent genug gespielt haben“, kommentiert Abteilungsleiter Philip Nowag, „in dieser Kreisliga musst du jeden Sonntag alles geben, um mitzuhalten. Dass müssen wir wieder in unsere Köpfe hinein bringen und uns auf unsere kämpferischen Tugenden besinnen. Nur dann ist etwas bei Jo-Bi zu holen“. Nicht mit dabei: Michael Schrögmeier. Fraglich zudem der zuletzt so formstarke Sebastian Glück.

Falkenberg – Julbach-Kirchdorf: „Unser Sieg in Malgersdorf war unglaublich wichtig. Wir haben uns dadurch ein komfortables Polster nach unten verschafft. Und das hat erste Priorität“, zeigt sich Trainer Christian Kagerer nach dem verdienten 3:0 in Malgersdorf zufrieden. In der bevorstehenden Partie gegen „Ju-Ki“ sieht der Coach keinen klaren Favoriten und will in diesem „50:50-Spiel“ in erster Linie die spielerischen Qualitäten des Gegners nicht zur Entfaltung kommen lassen und so die eigenen Erfolgsaussichten „erheblich verbessern“. Nicht dabei: Hochzeiter Ludwig Lagleder, vermutlich auch noch Tobias Berger und Daniel Diem.

Die Richtung passt und Trainer Thomas Strasser kann mit dem Erreichten sehr gut leben, obwohl es noch mit dem Toreschießen hapert. „Wir vergeben jedes Spiel drei bis fünf Hundertprozentige, bleiben aber weiter dran und versuchen, die Abläufe und Laufwege einzustudieren.“ Es gebe weiteres Verbesserungspotenzial, denn „viele Spieler haben noch den Kreisklassen-Fußball drin und Luft nach oben, was die Bewegung ohne Ball und das Raumverständnis anbetrifft“. Aber das gehe eben nicht von heute auf morgen, es sei ein Entwicklungsprozess.
„Falkenberg ist technisch zwar keine Übermannschaft, allerdings ziemlich kampfstark. Es wird ein schwierigeres Spiel als zuletzt“, prophezeit Thomas Strasser, zumal es erneut einige Personalprobleme geben. Fehlen wird Felix Unterreiner, wohl auch Mäx Sulzmaier, Dominik Sattler und Hannes Baumgartner, während Lukas Berger aller Voraussicht nach wieder zurückkehrt.

− mh



8. Spieltag
am Samstag, 14 Uhr: Wittibreut – Geratskirchen; 15 Uhr: Aufhausen – Vilsbiburg; Sonntag, 16 Uhr: Geisenhausen – FC-DJK Simbach, Velden-Eberspoint – Malgersdorf/Ruhstorf, Bonbruck-Bodenkirchen – Hebertsfelden; 17 Uhr: Falkenberg – Julbach-Kirchdorf.