Fahrerloses Pferd eingefangen
Stunt-Einlage mitten auf der Rennbahn: Großer Applaus für Arnstorfer Andreas Greineder

26.03.2024 | Stand 26.03.2024, 9:18 Uhr

Großer Bahnhof für Martin Geineder: Der Arnstorfer gewann in Straubing gleich zweimal, hier mit Finch Hatton TU. Foto: Bäumel-Schachtner

Was für eine Stunt-Einlage des Arnstorfer Trainers Andreas Geineder am letzten Renntag auf der Straubinger Rennbahn: Nach einem Sturz fing Geineder ein fahrerloses Pferd ein, obwohl er selbst gerade im Sulky eines anderen saß. Zudem stellte der junge Trainer nicht weniger als drei Sieger, die den bordeauxroten Geineder-Dress trugen. Zweimal siegreich war auch die Pfarrkirchener Berufsfahrerin Marisa Bock.

Dass in einem Rennen nur ein Pferd ins Ziel kommt, gab es schon im deutschen Trabrennsport – allzu häufig ist es aber nicht. Andreas Geineder war mit Malcom Venus der Profiteur von der Disqualifikation seiner sämtlichen fünf Gegner, sei es durch Galoppaden, sei es nachträglich durch die Rennleitung. So wurde Lennarth, der mit Vitus Schwaiger als Erster durchs Ziel fuhr, nachträglich wegen einer laut Rennleitung rennentscheidenden Behinderung aus der Wertung genommen und somit konnte Trainer Johann Hollweck seine Trainerlaufbahn zum Renteneintritt doch nicht mit einem Sieg abschließen. Allein Geineder blieb mit Malcom Venus in der Wertung und wurde als Sieger aufgezogen, die Kombiwetten trafen alle, die ihn in der Siegzeile hatten.

Andi Geineder hatte schon zuvor großen Applaus bekommen. Als Selina Engel aus dem Sulky von Sir Aragon SR stürzte und dieser fahrerlos wurde, bot ihm der junge Arnstorfer Trainer, der mit Karl Schermer auf der Überseite unterwegs war, mutig einen Rücken, bremste das galoppierende Pferd aus und schaffte es, es vom Sulky aus einzufangen. Ein Raunen ging durch das Publikum und der Respekt vor diesem beherzten Eingreifen war groß. Beim zweiten Startversuch, nachdem wegen des Sturzes zunächst das Rennen abgeläutet wurde, konnte sich der immer besser werdende Royal Joker mit Marisa Bock mit toller Schlussleistung gegen Jogi Löw und Grace d’Alameda durchsetzen. Die Pfarrkirchnerin zeigte schon zuvor ihre Qualitäten mit Inaaya, die dem höher eingeschätzten Simon Santana das Nachsehen gab, dahinter platzierte sich wie von Hans Hellmeier angekündigt die treue Derby Winner.

Dass er einer der besten Amateure Bayerns ist, untermauerte Andi Geineders Bruder Martin eindrucksvoll, der die restlichen beiden Arnstorfer Treffer unter Dach und Fach brachte. Mit Champ CG ließ er in starker Manier Magiestraal abblitzen, die lukrative Viererwette ergänzten die noch mächtig auf Touren kommende Gri My Dream und der gefällig laufende Charmane. Die Schlacht von Noosa Heads Boko schien schon geschlagen und Marcus Gramüller hatte sicherlich schon den Sieg im Kopf, als die schon sicher vorne gewähnte Stute plötzlich vor dem Ziel faul wurde und Finch Hatton TU mit Martin Geineder mächtig auf Touren kam. Auf der Linie war die Partie für das Team Lila tatsächlich noch verloren.

− mel


Nächster Renntag ist am Donnerstag, 4. April, ab 11.15 Uhr.