Lothar Müller neuer Ehrenvorsitzender
Seniorenunion Rottal-Inn feiert 20-jähriges Bestehen

05.06.2023 | Stand 15.09.2023, 0:24 Uhr
Viktor Gröll

Beim Jubiläumsempfang im Artrium: (von links) MdB Max Straubinger, Landrat Michael Fahmüller, Ehrenkreisvorsitzende Reserl Sem, Bad Birnbachs Bürgermeisterin Dagmar Feicht, Monika Haderer, Ex-MdL Annemarie Hecker, Festredner Dr. Thomas Goppel, SEN-Landesvorsitzender Franz Meyer, MdL Martin Wagle, SEN-Kreisvorsitzender Charly Altmann, Ehrenvorsitzender Lothar Müller und Georg Krenn, stellv. SEN-Bezirksvorsitzender.

Die Seniorenunion Rottal-Inn (SEN) hat ihren 20. Geburtstag gefeiert. Heute hat der Kreisverband mehr als 800 Mitglieder und ist der stärkste in ganz Bayern.

Nun hat sie mit Lothar Müller auch einen Ehrenvorsitzenden, der den Applaus von über 250 Gästen für seine Leistungen entgegennehmen konnte.

Im März übernahm Charly Altmann die SEN, nachdem Müller zurückgetreten war. Nun leitete Altmann jenen Empfang, der eigentlich noch zu Zeiten seines Vorgängers hätte stattfinden sollen, denn die SEN wurde bereits vor 23 Jahren gegründet – Corona lässt grüßen. CSU-Kreisvorsitzender Martin Wagle sprach von einem „unglaublichen Jubiläum“ und verwies auf die beispiellose Entwicklung mit stolzer Mitgliederzahl. „Das ist nicht die Generation, die sich zurückfallen lässt, sondern die Generation, die sich einbringt“, betonte er. Es sei CSU-DNA, Generationen einzubinden.

Glückwünsche aus Österreich



Gratulationen kamen aus Österreich. Bezirksobmann Johann Schweiberer war mit dem klaren Bekenntnis an die Rott gekommen, die Freundschaft aufrecht zu erhalten. Unter Lothar Müller sei sie vertieft worden, und mit Charly Altmann habe man die Bande bereits geknüpft. Der SEN-Landesvorsitzende Franz Meyer ist in persona des langjährigen Passauer Landrats ein guter Bekannter. Er sprach von „einem guten Grund zum Feiern, aber auch dafür, dankbar zu sein für den Mut, die Seniorenunion zu gründen“.

Charly Altmann sprach von einem „Grund zum Feiern“, aber auch, um Rückschau auf erfolgreiche ehrenamtliche Arbeit zu halten. 1998 wurde Karl Wolf vom Kreisverband zum Seniorenbeauftragten bestimmt.

Gründung mit 29 Mitgliedern



Am 19. September 2000 wurde die SEN mit 29 Mitgliedern gegründet. Kreisvorsitzender wurde Willi Wilfersegger, den Johann Peter im Jahr 2002 im Amt beerbte. „Aus einem kleinen Pflänzchen wuchs langsam eine Blume“, beschrieb Altmann den Werdegang der SEN, die Herbert Wilmerdinger 2006 übernahm. Die SEN zählte 286 Mitglieder, als sie 2011 von Lothar Müller übernommen wurde. Namentlich erwähnte Altmann Dr. Herbert Kempfler und Karl Wolf, die schon 1998 der SEN beigetreten sind. Mit Rosemarie Altmann und Rosemarie Henghuber begrüßte er zwei Frauen aus dem Gründungsteam. 13 Jahre im Vorstandsteam war Josef Haberl engagiert. Nicht wegzudenken seien Gisela und Josef Kirschner. Letztgenannte sei mit 22 Jahren Vorstandsarbeit „rekordverdächtig“. Nach dem Rücktritt von Lothar Müller sei der Verband von Hans Heiß, Bernhard Braun und Anton Hirl weitergeführt worden. „Ich durfte das Zepter für die Seniorenunion übernehmen und bin mir bewusst, dass ich in große Fußstapfen trete“, sagte Altmann.

„Wir brauchen die Älteren“

Nun war es Zeit für die Festrede, die der Ehrenvorsitzende des Landesverbandes, Dr. Thomas Goppel, hielt. Mit seinem Alter, inzwischen 76 Jahre, ging Goppel ebenso launig um wie mit seiner MS-Erkrankung. Mehr als 250 Besucher hingen förmlich an seinen Lippen. Die SEN habe sich längst eine eigenständige Position in der CSU erstritten. „Wir brauchen die Älteren“, betonte Goppel: „Um nichts Wichtiges aus der Vergangenheit zu vergessen, um Neues zuzulassen und ein bisschen auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben“. Was ihn gerade in der aktuellen Klima-Diskussion stört: „Parteien streiten in einer Lautstärke und Einseitigkeit, die keine normale Diskussion zulässt“.

Nach dem 2. Weltkrieg sei man „aus einem tiefen Tal wieder auf Augenhöhe gekommen“, lobte Goppel die Aufbauleistung. „Es ist in Ordnung festzustellen, dass etwas vergessen wurde. Aber der Vorwurf, sie hätten alles zerstört, ist unanständig und unfair“, betonte er und bediente sich eines griechischen Philosophen: Alles fließe, jeden Tag verändere sich die Welt.

„Wir gehören zu denen, die sagen, das haben wir, das haben die Eltern gut gemacht“, lobte er die Aufbaugeneration. Lob gab es auch für Gesundheitsminister Klaus Holetschek für dessen Widerstand gegen die Lauterbach-Krankenhausreform. Goppel sprach sich für eine gute Versorgung in den Regionen aus. Besonders großen Wert legte Goppel auf das „C“ im Parteinamen.

Größter Kreisverband in Bayern



Der zweite Höhepunkt der Veranstaltung war die Ernennung von Lothar Müller zum Ehrenvorsitzenden des SEN-Kreisverbandes. 2007 trat er der SEN bei, von 2007 bis 2011 war er stellv. Kreisvorsitzender, Regionalvorsitzender „Oberes Rottal“ war er von 2009 bis 2011, ehe er selbst für über elf Jahre den Kreisvorsitz übernahm. Dem Landesvorstand gehörte er von 2013 bis 2014 an. Von 2013 bis 2021 war er stellv. Bezirksvorsitzender. Er steigerte die Mitgliederzahl auf über 800 und machte die SEN zum größten Kreisverband in Bayern. „Dann gehen, wenn die Leute sagen ,Schade, dass er geht‘“, sei sein Ziel gewesen, erläuterte Müller sein Vorgehen.

Unter donnerndem Applaus überreichte ihm sein Nachfolger Charly Altmann schließlich die Urkunde samt Erinnerungsgeschenk. Unter den Gästen waren auch Landrat Michael Fahmüller, Hausherrin Bürgermeisterin Dagmar Feicht, CSU-Ehrenkreisvorsitzende Reserl Sem, MdB Max Straubinger, Ex-MdL Annemarie Hecker, Ex-Bezirksrat Dr. Franz Lichtnecker und JU-Bezirksvorsitzender Michael Fuchs. Die musikalische Umrahmung steuerte die Neuhofener Dorfmusik bei.