Pfarrkirchen
„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“: Titel fürs Gymnasium

17.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:20 Uhr

Die Titelverleihung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ begrüßten am Gymnasium (von links) Patin und Kabarettistin Franziska Wanninger, Regionalkoordinator Martin Birkner, die P-Seminaristen Lara Schöfberger, Maximilian Pröckl, Laura Kunitz, Laura Engel, Laetitia Ertel, Eileen Barth, Fiona Trox, Leon Breitwieser, Martha Graser, Feres Bürger sowie Leiter Stephan Katzbichler und Direktor Andreas Rohbogner. −Foto: Slezak

Ab sofort trägt das Gymnasium das Prädikat „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Das gleichnamige P-Seminar konnte als Patin für die Titelverleihung die Kabarettistin Franziska Wanninger gewinnen. Die erfolgreiche Aufnahme ins Netzwerk der Initiative feierte die Schulfamilie in der Aula.

Patin Wanninger rief bei der Veranstaltung dazu auf, „aktiv zu werden gegen jede Art der Diskriminierung“. Dazu gehört ihr zufolge, gegebenenfalls „nicht daneben zu stehen, sondern den Mund aufzumachen“. Denn: „Schweigen ist fast so schlimm wie der Angriff selbst“, so Franziska Wanninger.

Von sich selbst gab die gebürtige Inntalerin preis, als Achtklässlerin in Simbach im Bus gemobbt geworden zu sein und sich dadurch „entwertet gefühlt“ zu haben. „Und wenn uns vergleichsweise harmlose Ereignisse derart verletzen, wie schlimm muss es sein, regelmäßigen verbalen oder körperlichen Angriffen etwa wegen der Hautfarbe oder der Herkunft der Eltern ausgesetzt zu sein“, sagte Wanninger. Ihre Rede beschloss die Patin mit einem Zitat des Dichters Johann Gottfried Seume. Es lautet: „Wer die anderen neben sich klein macht, ist nie groß.“

Für die elf P-Seminaristen meinte Laura Kunitz: „Wir haben es uns vor zwei Jahren zum Ziel gesetzt, die Schule zu einem sicheren Ort ohne Mobbing zu machen.“ Die Sprecherin weiter: „Heute bekommen wir voller Stolz das Siegel ,Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage’ überreicht.“ Seminarist Feres Bürger stellte klar, „dass es darum geht, ein Bewusstsein gegen Diskriminierung zu schaffen und diese nötigenfalls zu beseitigen“. Zum Procedere erklärte er: „Um der Schulleitung empfehlen zu können, einen Aufnahmeantrag an das Netzwerk zu stellen, braucht es die Zustimmung von mindestens 70 Prozent aller Schüler.“

Dieses Quorum wurde nach Angaben des Direktorats mit 97 Prozent deutlich übertroffen. Seminarsprecherin Martha Graser beendete den geschlossenen Aufruf zur Empathie mit den aufmunternden Worten: „Am Ende des Tages gibt es immer ein Licht in der Dunkelheit.“ Passend dazu stand vorne über dem Podium eingeblendet: „Zusammen schaffen wir das, wenn auch Du mithilfst.“

Auch Direktor Andreas Rohbogner rief dazu auf, „niemanden zu verachten, weil er anders ist als man selbst“. In Anlehnung an das offizielle Motto plädierte der Schulleiter in eigenen Worten „für eine Schule ohne Arroganz und eine Schule mit Herz“. Das P-Seminar, mit der die Titelverleihung seinen Höhepunkt erreichte, leitete Studienrat Stephan Katzbichler.

Netzwerk-Regionalkoordinator Martin Birkner übergab die Urkunde sowie die Plakette fürs Schulhaus. Das Motto „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ bezeichnete er „als Auftrag und tägliche Arbeit“. Birkner rief dazu auf, „nicht in Schubladen zu denken“. Die aktive Teilnahme am Netzwerk erfordert ihm zufolge mindestens eine Aktion pro Jahr. Dies obliegt nun der nächsten Schülergeneration, da die P-Seminaristen in Kürze ihr Abitur machen.

Das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ rief der Verein „Aktion Courage“ ins Leben. Seit 30 Jahren vernetzt die Initiative deutschlandweit Schulen im Einsatz für die Menschenwürde. Bereits über 3600 Bildungseinrichtungen sind mit von der Partie. Alle Mitglieder sollen für eine Welt eintreten, in der die Gleichwertigkeit aller Menschen gelebt wird. Niemand soll dem Verein zufolge aufgrund Hautfarbe, Herkunft oder Religion beschimpft, gemobbt oder bedroht werden.

Musikalisch umrahmten drei schuleigene Gruppen die Veranstaltung, nämlich das Instrumentalensemble, ein Trompetenduo sowie der Oberstufenchor mit dem Beatles-Song „Hey Jude“.

− has