B388 bei Hebertsfelden
Mit 150 km/h vor Polizei geflüchtet: Weitere Details zum Schleuser-Unfall im Rottal

18.09.2023 | Stand 18.09.2023, 12:40 Uhr

Ein Kleintransporter mit zehn Migranten an Bord war am Samstagabend auf der Flucht vor der Polizei auf der B388 bei Hebertsfelden verunglückt. − Foto: tz

Zehn Menschen sind am Samstag bei einem Verkehrsunfall bei Hebertsfelden im Landkreis Rottal-Inn leicht verletzt worden. Am Montag hat die Polizei neue Details dazu bekanntgegeben.





Der Fahrer eines Kleintransporters, ein 28-jähriger Schleuser aus Syrien, war mit bis zu 150 km/h vor der Polizei geflüchtet und von der B388 abgekommen.

Gegen 18 Uhr hatten am Samstag laut Mitteilung der Bundespolizeiinspektion Passau vom Montag Beamte der Grenzpolizei Passau im Bereich Pfarrkirchen einen Ford Transit mit deutscher Zulassung kontrollieren wollen. Der Fahrer floh jedoch mit etwa 150 km/h auf der B 388 in Richtung Eggenfelden. Auf Höhe Hebertsfelden verlor er in einer Linkskurve die Kontrolle über sein Fahrzeug und kippte über den Straßengraben nach rechts um.

Mutmaßlicher Schleuser blieb unverletzt



Die zehn Migranten aus Syrien und der Türkei, darunter drei Kinder im Alter zwischen drei und neun Jahren, befanden sich ungesichert im Laderaum des Wagens. Zur medizinischen Begutachtung wurden sie in umliegende Krankenhäuser eingeliefert. Da sie jedoch allesamt nur leicht verletzt wurden, konnten sie die Kliniken nach kurzer Zeit wieder verlassen. Zur weiteren Sachbearbeitung nahm sich die Bundespolizei Passau ihrer an.

Der mutmaßliche Schleuser blieb unverletzt. Gegen ihn leitete die Bundespolizei Passau ein Ermittlungsverfahren wegen Einschleusens von Ausländern unter lebensbedrohlichen Umständen ein. Nach der Richtervorführung lieferten ihn die Bundespolizisten in eine Justizvollzugsanstalt in Bayern ein.

An Bundesamt für Migration und Flüchtlinge übergeben



Da die Geschleusten keine erforderlichen Ausweisdokumente für die Einreise nach Deutschland hatten, erhielten die Strafmündigen unter ihnen Anzeigen aufgrund unerlaubter Einreise. Alle wurden an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge übergeben.

Am Einsatz waren laut Pressemitteilung der Bundespolizei mehrere Rettungsdienste, umliegende Feuerwehren, die Polizeiinspektionen Eggenfelden und Pfarrkirchen sowie die Grenz- und Bundespolizei Passau beteiligt.

− red