Ein Verletzter
Sägewerk in Postmünster wird ein Raub der Flammen: Millionenschaden

31.01.2024 | Stand 01.02.2024, 9:30 Uhr

Komplett niedergebrannt ist ein Sägewerk in Wühr (Gemeinde Postmünster). Am späten Mittwochvormittag geriet das Gebäude in Brand. Die Ursache ist unklar. − Fotos: tz/Schneider/Slezak

Zu einem Großeinsatz im Ortsteil Wühr der Gemeinde Postmünster (Landkreis Rottal-Inn) ist es am späten Mittwochvormittag gekommen. Ein Sägewerk ist dort komplett niedergebrannt. Das Feuer ist laut Mitteilung der Polizei weitestgehend gelöscht, die Arbeiten der Feuerwehren dauern aber noch an, weshalb die Staatsstraße 2090 nach wie vor komplett gesperrt ist.



Noch aus einer Entfernung von mehreren Kilometern waren die Rauchschwaden zu sehen. Vor Ort kämpfte ein Großaufgebot von Feuerwehren gegen die Flammen. Deren Übergreifen auf angrenzende Gebäude konnte verhindert werden, dennoch ist der Schaden immens. Dieser bewegt sich nach Angaben des Polizeipräsidiums Niederbayern im „niedrigen Millionenbereich“. Zudem wurde eine Personen leicht verletzt, so die Polizei. Ein 54-jähriger Mann sei vom Rettungsdienst vor Ort medizinisch versorgt worden.

130 Feuerwehrleute im Einsatz



Gegen 11.30 Uhr ging die Alarmierung bei der Leitstelle in Passau ein und die Sirenen heulten. Über 130 Feuerwehrleute aus Pfarrkirchen, Gangerbauer, Postmünster, Walburgskirchen, Reichenberg, Schalldorf, Neukirchen, Untergrasensee, Anzenkirchen, Altersham und Arnstorf eilten zum Ort des Geschehens. Sowohl vom Boden als auch von der Drehleiter aus versuchten sie den Brand unter Kontrolle zu bekommen, was auch gelang.

Kreisbrandrat René Lippeck sagte später gegenüber der PNP, dass der Einsatz planmäßig verlaufen sei. Der direkt hinter dem Anwesen vorbeilaufende Grasenseer Bach war demnach mit mehreren Pumpen bestückt worden und hatte so die nötige Menge an Löschwasser geliefert.

Ölsperren eingerichtet



Die unmittelbare Nähe des Betriebs zum Bach barg jedoch auch eine Gefahr. Laut Lippeck drohten austretende Betriebsmittel das Wasser zu verschmutzen. Deshalb baute die Feuerwehr in Absprache mit dem Wasserwirtschaftsamt vorsorglich Ölsperren im Grasenseer Bach auf.

Ein weiteres Problem stellte die PV-Anlage auf dem Dach des Sägewerks dar. Durch die enorme Hitze seien die Module gesplittert und die Scherben hätten sich im gesamten Umfeld des Sägewerks verteilt, so Lippeck. Dies stelle nach seinen Worten eine Gefahr für Tiere dar, die dort womöglich weiden. Diesbezüglich wurden Absprachen mit Anwohnern und der Gemeinde getroffen.

Drohne im Einsatz



Im Einsatz war auch eine Drohne der Feuerwehr, um den Kräften einen guten Überblick über die Lage zu verschaffen und die Ausbreitung der Rauchwolke im Blick zu behalten. Das BRK war mit zwei Rettungswagen und einem Notarzt vor Ort.

Die Brandursache ist noch ungeklärt. Ob Schweißarbeiten im Sägewerk in Zusammenhang mit dem Brand stehen, sei Gegenstand der aktuellen Ermittlungen, heißt seitens des Polizeipräsidiums. Die weitere Bearbeitung des Falls hat die Kriminalpolizei Passau übernommen, was bei einem Brand dieser Größe und bei einer so hohen Schadenssumme einen Routinevorgang darstellt.