Sie lieben Fenchel und Musik
Pfarrkirchner Studentenband veröffentlicht erste Single

22.11.2023 | Stand 22.11.2023, 5:00 Uhr

Als Schulfreunde am Pfarrkirchner Gymnasium haben sie begonnen zu musizieren, nun geben sie gemeinsam Konzerte in ihrer Studentenstadt Regensburg.  − Foto: Jonathan Straßer

„Wisst ihr noch irgendwas?“, fragt Ines Maier die beiden Jungs. Leon Leypoldt und Quirin Geier zucken mit den Schultern und lachen. Wie das mit der Band begonnen hat, weiß keiner mehr so recht. In der fünften Klasse haben sie sich am Pfarrkirchner Gymnasium kennengelernt – nun, mehr als zehn Jahre später, haben sie ihre gemeinsame Single „Summer Nights“ herausgebracht. Eine wehmütige Ode an den vergangenen Sommer.

Das Projekt ist einfach organisch gewachsen: Vom Klassenvorspiel im Musikunterricht, zu Jamsessions am Lagerfeuer, Straßenmusik-Aktionen und schließlich zu einem entscheidenden ersten Livekonzert im „Dudes“ in Regensburg. Dort wohnen die Pfarrkirchener Schulfreunde mittlerweile. Alle drei sind 24 Jahre alt. Ines studiert Medizin, Leon und Quirin Sportwissenschaften.

Vom Klavierunterricht zur Indiepop-Band



Mit dazugewonnen haben sie in Regensburg auch ihre 20-jährige Drummerin: Cindy Gnang. Sie bereitet sich dort an der Berufsfachschule für Musik auf ihr Schlagzeugstudium vor – ein Traum, den sie schon als Kind gehegt hat. Die anderen drei sind der lebende Beweis dafür, dass sich der brave, obligatorische Klavierunterricht bei Kindern doch irgendwann auszahlen kann. So etwa bei Leon Leypoldt, der heute der Frontsänger und E-Gitarrist der Band ist und die meisten Lieder selbst schreibt. Auch Quirin Geier, der bei „Fennel & Friends“ Akustikgitarre und die „Keys“ spielt. Und Ines Maier, die Harfe gespielt hat, bevor sie vor drei Jahren auf den E-Bass umgestiegen ist. Als Schüler haben sie Ed Sheeran gecovert, nun spielen sie ihre eigenen Songs. Das Genre: „Indie Pop mit Folk-Elementen und auch ein bisschen Alternativrock“, beschreibt Ines Maier den Stil.

Der Tritt in den Hintern: Ein Auftritt im „Dudes“



Den entscheidenden Tritt in den Hintern gab ihnen im Juli 2022 der besagte Gig im „Dudes“ in Regensburg: Dieser stand nämlich fest, bevor sich die Fenchelfreunde überhaupt offiziell als Band bezeichnet hatten. „Fennel & Friends“ nennen sie sich seitdem. „Einfach, weil es uns gefällt“, sagt Leon Leypoldt. Es sei aber nicht so, als wäre einer von ihnen der Fenchel und die anderen die Freunde. Drei Wochen probten sie auf das Konzert hin und arbeiteten zum ersten Mal ihre eigenen Songs aus.

Aus dem ersten Konzert ergaben sich andere und daraus wieder andere – und damit auch eine eigene Setliste. Die Lieder schreibt Frontsänger Leon, das Arrangement – die Gitarrenriffs, die Keyboardnoten und die Rhythmik – ist gemeinsames Werk der Band. Eines der Lieblingskonzerte der Musiker bisher war das im „Lazy Cat“ in Pfarrkirchen im Herbst 2022. „Das war schön, zum ersten Mal vor der Familie zu spielen“, sagt Leon Leypoldt. Ihre gesamte Ausstattung hätten sie in zwei geliehene Studentenkarren gepackt und in die Heimat gefahren, erinnert er sich.

In die Musikboxen, Mikros und Verstärker haben sie gemeinsam investiert. Geld und Zeit braucht man, wenn man sein Hobby in so hohem Stil betreibt, darin sind sich alle einig: „Wir sind uns auch bewusst, dass das ein Privileg ist“, betont Ines Maier. Viel Aufwand steckt auch in ihrer Single „Summer Nights“, die kürzlich erschienen ist. Monatelang haben die vier Freunde daran gefeilt. Keine leichte Sache: Wann erklärt man einen Song als „fertig“? „Unsere natürliche Deadline war der Herbst“, sagt Keyboarder Quirin. Der Indie-Song verabschiedet sehnsuchtsvoll und dankbar zugleich die lauen Sommernächte. „Und ich bin jetzt, wo er draußen ist, auch echt zufrieden“, sagt Ines Maier. „Er hört sich richtig an.“ Das zeigt auch die Reaktion der digitalen Hörer: Innerhalb von einer Woche wurde das Lied etwa 2500 Mal geklickt. „Viel mehr als wir erwartet hätten“, verrät Leypoldt.

Die Musik bleibt für sie ein Hobby – trotzdem träumen sie von der Zukunft. Bassistin Ines: „Eine kleine Tour wäre schon cool.“