Abschied von einem Original
Pfarrkirchen trauert um Kurt Singer

02.01.2024 | Stand 02.01.2024, 5:00 Uhr

An diesem Arbeitsplatz hat Kurt Singer Tausende Artikel für die PNP getippt. − Foto: Archiv

Die Politik, das Vereinsleben und die Passauer Neue Presse prägten das Leben von Kurt Singer. Über fast 60 Jahre hat er für die Heimatzeitung Tausende Termine übernommen und mindestens ebenso viele Artikel verfasst. In Pfarrkirchen wird es deshalb wohl kaum jemanden geben, der ihn nicht kannte. Nun ist Kurt Singer am 31. Dezember im Alter von 81 Jahre überraschend gestorben.

Seit 1950 war Kurt Singer, der nach dem Besuch der Mittelschule Eggenfelden bis 2002 bei der Post, zuletzt als Filialbezirksleiter, tätig war, in Pfarrkirchen zu Hause. 1964, direkt nach der Entlassung aus dem Wehrdienst, fing er an, für die Passauer Neue Presse zu schreiben. Bis 1975 war er – neben seinem Hauptberuf – teilweise sogar die Urlaubsvertretung für einen Redakteur.

24 Jahre lang im Stadtrat aktiv



Neben der Tätigkeit für die Heimatzeitung hatte er aber noch zahlreiche weitere Engagements. Für die CSU saß er 24 Jahre lang im Pfarrkirchner Stadtrat und auch bei vielen Vereinen war er Mitglied. Natürlich übernahm er für diese auch die Berichterstattung bei Veranstaltungen und Versammlungen.

Wer so aktiv ist, braucht eine starke Frau, die ihm den Rücken freihält. Diese hatte Kurt Singer in seiner Ehefrau Ursula gefunden, die ihm zwei Kinder schenkte. Inzwischen hatte das Ehepaar auch drei Enkelkinder. Am Silvesterabend war er noch mit Freunden in einem Pfarrkirchner Restaurant. Danach brach er auf dem Weg zu seinem Auto zusammen. Die Reanimationsversuche des Rettungsdienstes und auch die Bemühungen der Ärzte des Eggenfeldener Krankenhaus blieben leider erfolglos.

Weggefährten sind erschüttert



Die Bestürzung über das plötzliche Ableben Singers ist überall groß. „Sein Tod macht mich sehr traurig“, sagte etwa Ex-Bürgermeister Georg Riedl zur Heimatzeitung. „Verliere ich mit Kurt Singer doch einen besten Freund und Wegbegleiter. Seine Meinung und sein Rat waren mir sehr wichtig.“ Auch der amtierende Bürgermeister Wolfgang Beißmann, dessen Schwiegervater Kurt Singer war, zeigt sich tief betroffen: „Ich bin zutiefst erschüttert und traurig über den Tod meines Schwiegervaters. Darüber hinaus war er ein langer politischer Weggefährte, mit dem ich meine ersten Schritte in der Kommunalpolitik gegangen bin, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Mit Kurt verliert Pfarrkirchen einen höchst engagierten Kommunalpolitiker, Ehrenamtler und ein absolutes Original.“

Auch in der Redaktion der PNP herrscht tiefe Trauer. Regionalleiter Christian Wanninger: „Kurt Singer war in seiner jahrzehntelangen Tätigkeit als freier Mitarbeiter nicht nur ein verlässlicher und wichtiger Kollege, er war auch ein guter Freund der Redaktion. Er trat in der jüngeren Vergangenheit kürzer, aber wir haben uns jedes Mal gefreut, wenn er uns besucht hat oder wir uns bei verschiedenen Gelegenheiten getroffen haben.“

− bes