„Wird nicht alles gelingen“
Landrat Fahmüller reagiert auf Pfarrkirchner Klinik-Resolution

29.01.2024 | Stand 29.01.2024, 15:26 Uhr

Ein erweitertes Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) ist Bestandteil des Konzept am Pfarrkirchner Krankenhaus. Auch darum geht es in der Resolution des Stadtrats, auf die Landrat Fahmüller als Verwaltungsratsvorsitzender der Kliniken reagiert hat. − Foto: Wanninger

Um die Zukunft der medizinischen Versorgung im östlichen Landkreis Rottal-Inn auch nach der Reform der Krankenhäuser zu sichern, hatte der Stadtrat Ende November letzten Jahres einstimmig eine Resolution zum Pfarrkirchner Standort der Rottal-Inn Kliniken verabschiedet. Jetzt hat Landrat Michael Fahmüller darauf reagiert.

Schließung der ohnehin nur noch formal existierenden Notaufnahme, Ausbau der Altersmedizin, Verschmelzen der Inneren Abteilung mit der Akutgeriatrie, geriatrische Rehabilitation und der Aufbau eines hausärztlich-internistischen medi- zinischen Versorgungszentrums (MVZ) mit Öffnungszeiten von anfangs Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr – das sind die Grundzüge des Konzepts der Rottal-Inn Kliniken für Pfarrkirchen.

MVZ-Eröffnung verschiebt sich



Dieses hausärztlich-internistische Versorgungszentrum am Krankenhaus Pfarrkirchen hätte am 1. Januar 2024 an den Start gehen sollen. Doch daraus wurde nichts. Wie die Rottal-Inn Kliniken auf Nachfrage der PNP mitgeteilt hatten, konnte die ursprünglich geplante Eröffnung des MVZ „durch die kurzfristige Absage des ärztlichen Kandidaten nicht realisiert werden“. Man gehe davon aus, dass der Betrieb innerhalb des ersten Halbjahres 2024 aufgenommen werden kann, hieß es.

Die Stadt hat grundsätzlich nichts gegen dieses gesamte Konzept. Allerdings wünscht man sich für eine dauerhafte Weiterentwicklung zum Teil ein wenig mehr, wie es in der Resolution heißt. Beim Ausbau des MVZ sollte demnach Ziel sein, dass für die Bevölkerung im östlichen Landkreis ein umfassendes, ambulantes Angebot zur Verfügung steht. Neben Chirurgie, Innerer Medizin und hausärztlicher Versorgung (als Ergänzung und nicht als Wettbewerb mit niedergelassenen Ärzten) will man eine Erweiterung um weitere fachärztliche Zentren. Als dringend notwendig werden Öffnungszeiten des MVZ von Montag bis einschließlich Samstag von 8 Uhr bis 18 Uhr angesehen.

Synergieeffekte nutzen



Weiter forderte der Stadtrat in der von allen Fraktionen gemeinsam erarbeiteten Resolution, dass in Pfarrkirchen angesiedelten Fachabteilungen Akutgeriatrie/Innere Medizin, geriatrische Rehabilitation, Palliativmedizin und die Belegabteilung Orthopädie „dauerhaft und uneingeschränkt“ erhalten bleiben.

Zudem sollten Synergieeffekte in Zusammenarbeit mit den Fachpraxen für Radiologie, Nephrologie und Rheumatologie stabilisiert und ausgebaut werden. Und nach den Vorstellungen des Stadtrats müsse man die rettungsdienstlichen Strukturen im Landkreis sowie die Notaufnahme am Klinikstandort Eggenfelden entlasten. Daher sollten „nach vorheriger Anmeldung Patienten mit einem dem Leistungsbild am Standort entsprechenden Befund“ direkt der Klinik in Pfarrkirchen zu jeder Tages- und Nachtzeit zugeführt werden können.

„Wir ziehen an einem Strang“



Inzwischen hat sich Landrat Michael Fahmüller als Verwaltungsratsvorsitzender der Rottal-Inn-Kliniken zu dieser Resolution geäußert. In dem Schreiben, das Bürgermeister Wolfgang Beißmann in der jüngsten Stadtratssitzung verlas, versicherte Fahmüller den Stadträten, dass „wir bezüglich des Standortes Pfarrkirchen an einem Strang ziehen“. Die schwierigen äußeren Bedingungen im Gesundheitswesen, die man weder selbst zu verantworten habe noch direkt beeinflussen hätte können, seien für praktisch alle kleineren Krankenhäuser in Deutschland eine immense Herausforderung. „Daher wird und vermutlich nicht alles gelingen, was sie in ihrer Resolution zurecht fordern.“

Dennoch decke sich laut Landrat Fahmüller vieles von dem, was der Stadtrat will, mit den Zukunftsplänen, die „der Vorstand der Rottal-Inn-Kliniken gemeinsam mit dem Verwaltungsrat, dem ich vorstehe, bereits auf den Weg gebracht hat. Von daher begrüße ich ihre Resolution ausdrücklich und sehe sie als deutliche Unterstützung der Entwicklung, die wir bezüglich des Standorts Pfarrkirchen eingeschlagen haben“, so Fahmüller.