Besuch der Ministerin
Kaniber lobt Julbacher Firma Unterreiner in höchsten Tönen

05.05.2024 | Stand 05.05.2024, 16:20 Uhr

Beim Eintrag ins Ehrenbuch der Firma: (von links) Manuela und Gerd Unterreiner, Ministerin Michaela Kaniber, MdL Martin Wagle und Felix Unterreiner. − Foto: tz

Eigentlich sollte es nur ein kurzer Besuch werden, den Bayerns Landwirtschaftsminister Michaela Kaniber dem Unternehmen Unterreiner Forstgeräte in Julbach (Landkreis Rottal-Inn) abstattete, doch dann wurde der Aufenthalt doch deutlich länger als geplant.

Und die Ministerin zeigte sich überrascht und beeindruckt davon, was Unternehmer Gerd Unterreiner und seine Familie auf ihrem großen Betriebsgelände in den vergangenen Jahren geschaffen haben. „Man vergisst in der aktuellen Diskussion rund um die Land- und Forstwirtschaft und ihre Bedeutung gerne, dass es auch noch einen vor- und nachgelagerten Bereich gibt, der gerade im ländlichen Raum für sehr viele sichere Arbeitsplätze sorgt“, betonte die Ministerin beim Rundgang. Wie es den Unterreiners gelungen sei, aus kleinen Anfängen heraus zu einem der größten Betriebe für den Verkauf von Forstgeräten in Europa zu werden und dazu noch ein eigenes Werk in Frankreich zu betreiben, dass sei aber schon besonders bemerkenswert.

„Unterreiner-Akademie“ präsentiert



„Es ist derselbe Geist, der hier den Mittelstand, das Handwerk und die Landwirtschaft prägt: ,Handschlagsqualität‘ in der Arbeit, viel Fleiß und dazu noch die gute Mischung aus Tradition und Innovation – man kann zu diesem Erfolg nur gratulieren und für die Zukunft das Allerbeste wünschen“, so die Ministerin.

Gerd Unterreiner präsentierte der Ministerin auch die „Unterreiner-Akademie“, eine Idee seines Sohnes Felix, der, ebenso wie seine Mutter Manuela Unterreicher und seine Schwester Laura Unterreiner, aktiv tätig ist in der Geschäftsführung des Unternehmens. Hier gebe es ein umfangreiches Kursangebot. Das habe einen guten Grund: „Wenn mir Maschinen und Ausrüstung für die Arbeit am und im Holz verkaufen, dann wollen wir auch, dass unsere Kunden sicher damit umgehen können, und das können sie bei uns lernen“, so Felix Unterreiner. Da es im Rahmen dieser Kurse auch immer eine Brotzeit gebe, lasse sich der Erfolg auch an zwei besonderen Zahlen ablesen: „Wir brauchen jedes Jahr rund 5000 Weißwürste und 3500 Brezen, dazu buchen wir in der Region noch 600 Übernachtungen.“

Aktuelle Waldpolitik Thema



Doch es ging auch um aktuelle Waldpolitik im Gespräch auf dem „Backofen-Bankerl“ vor dem Holzbackofen – in der Akademie werden auch Brotbackkurse angeboten, Ministerin Kaniber konnte frische Laibe herausziehen. Sorge mache ihrer Aussage nach den Unterreiners der bekannt gewordene Entwurf für das neue Waldgesetz, mit dem Waldbesitzer in der Bewirtschaftung ihrer Flächen deutlich eingeschränkt werden. „Wir sind in Bayern und Deutschland, bei uns wird nicht zwangsgerodet wie am Amazonas, wo skrupellose Rinder- und Zuckerbarone die Bevölkerung vertreiben, um aus Wald dann Anbauflächen zu machen“, argumentierte Gerd Unterreiner. Auch im Landwirtschafts- und im Wirtschaftsministerium solle man doch wissen, dass hierzulande jährlich mehr Wald zuwächst als Holz entnommen wird. „Bei uns gehen die Waldbesitzer verantwortlich mit dem Wald um, sie denken schließlich nicht nur in Jahren, sondern in Generationen“, betonte er.

Michaela Kaniber stimmte hier klar zu. Es sei auch für sie oft nicht nachvollziehbar, was in den Köpfen der Herren Habeck und Özdemir vorgehe: „Wir werden uns aber als Freistaat entschieden dagegen wehren, dass hier verfehlte Politik auf dem Rücken der Waldbesitzer gemacht wird.“ Nur ein umsichtig bewirtschafteter Wald sei ihrer Meinung nach zukunftsfähig, das müssen man in Berlin und Brüssel immer wieder deutlich machen.

− tz